Stevia: Ein beliebter Süßstoff, der den Blutzucker senkt und Diabetes entgegenwirkt

Stevia, die aus Südamerika stammende Pflanze, geht weit über das Süßen von Lebensmitteln hinaus: Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Stevia nicht nur den Blutzuckerspiegel senken, sondern auch den Blutdruck und Blutfettwerte regulieren kann.
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Blatt für Blatt gesünder: Die erstaunlichen gesundheitlichen Vorteile von Stevia.Foto: iStock
Von 9. September 2023

Stevia, die südamerikanische Pflanze, die weltweit als Süßstoff eingesetzt wird, bietet mehr als nur eine natürliche Alternative zu herkömmlichem Zucker. Während herkömmlicher Zucker dafür bekannt ist, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, hat Stevia die Fähigkeit, ihn zu senken, so aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Pflanze, auch unter verschiedenen Bezeichnungen wie Honigblatt, Süßblatt oder Süßkraut bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und hat ihren Ursprung im südlichen Brasilien und nördlichen Paraguay.

Seit Jahrhunderten wird Stevia von den indigenen Guaraní-Völkern als natürlicher Süßstoff in Nahrungsmitteln und Getränken verwendet.

Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019, veröffentlicht im renommierten Fachjournal „Nutrients“, hebt Stevia von anderen Zuckerersatzstoffen ab. Die Studie legt nahe, dass Stevia nicht nur eine zuckersparende Option für Kuchen und Kaffee ist, sondern auch medizinischen Wert bietet. Insbesondere wird der Pflanze eine potenzielle Rolle in der Behandlung von Diabetes zugeschrieben.

Die Süße von Stevia ist primär auf die Präsenz von spezifischen chemischen Verbindungen, den sogenannten Steviolglycosiden, zurückzuführen. Diese Verbindungen sind 200- bis 300-mal süßer als Saccharose, der Hauptbestandteil von herkömmlichem Zucker. Gemäß einer im Fachjournal „Nutrition Today“ veröffentlichten Studie machen Steviolglycoside in hochreinen Stevia-Extrakten sogar 95 Prozent oder mehr des gesamten Inhalts aus.

Stevia und Diabetes: Ein vielversprechender natürlicher Ansatz

Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Stevia positive Eigenschaften im Zusammenhang mit Diabetes aufweist.

Stevia unterstützt nicht nur die Insulinausschüttung und deren Wirkung, sondern mindert auch die Insulinresistenz. Darüber hinaus drosselt es die Glukoseproduktion in der Leber, was einen gesunden Blutzuckerspiegel unterstützt. Die in Stevia vorkommenden Inhaltsstoffe, Steviosid und Steviol, spielen eine Rolle bei der Regulierung bestimmter Enzyme und verhindern dadurch, dass der Blutzuckerspiegel zu stark sinkt und eine Hypoglykämie entsteht.

Forschungen der Universität von Florida zeigen, dass Stevia im Vergleich zu herkömmlichem Zucker und dem künstlichen Süßstoff Aspartam zu niedrigeren Blutzucker- und Insulinspiegeln führt. Zudem nehmen Menschen, die Stevia als Süßstoff verwenden, generell weniger Kalorien zu sich. Weitere Studien haben ergeben, dass Stevia positive Auswirkungen auf den Blutdruck und die Blutfettwerte hat.

„Im Vergleich zu anderen Arten von Süßstoffen könnte Stevia besonders vorteilhaft sein, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre Blutzuckerspiegel nach dem Essen stabil oder im gesunden Bereich zu halten“, erklärte Stephen Anton, Co-Autor der Studie und Professor für Physiologie und Alternsforschung an der University of Florida mit einem Doktortitel in Klinischer und Gesundheitspsychologie, gegenüber The Epoch Times. „Gegenüber Saccharose und Aspartam scheint Stevia zu einer günstigeren metabolischen Verfassung nach den Mahlzeiten zu führen.“

Interessanterweise kompensierten die Teilnehmer, die Stevia vor den Mahlzeiten verzehrten, den fehlenden Kaloriengehalt nicht, indem sie während des Mittag- oder Abendessens mehr aßen, verglichen mit jenen, die klassischen Zucker (Saccharose) konsumierten.

Einfluss auf Blutdruck und Blutfettwerte

Weiters kann Stevia ebenso den Blutdruck und die Blutfettwerte vorteilhaft regulieren.

In einer im Jahr 2016 veröffentlichten Studie wurde die Wirkung von Stevia auf den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes untersucht. Die Studie erschien im Fachjournal „Journal of the Science of Food and Agriculture“. In dem Experiment wurden 20 Diabetes-Patienten zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe nahm jeden Tag 1 Gramm Stevia-Pulver zu sich, die andere Gruppe bekam kein Stevia. Die Studie dauerte insgesamt 60 Tage und zeigte, dass Stevia den Blutzuckerspiegel senken kann.

In einer umfassenden Studie aus Taiwan wurden 174 Menschen mit hohem Blutdruck in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe nahm dreimal täglich Kapseln mit einem speziellen Stoff aus Stevia ein, während die andere Gruppe ein wirkungsloses Placebo erhielt. Nach zwei Jahren hatte die Gruppe, die den Stevia-Inhaltsstoff bekam, deutlich bessere Blutdruckwerte.

Reichhaltiges Gemisch aus bioaktiven Verbindungen

Stevia ist eine reichhaltige Quelle für mehr als 100 bioaktive Verbindungen, die eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen aufweisen. Neben natürlichen Süßungsmitteln und einer Reihe von Spurenelementen sind in Stevia auch Terpene, Sterole, Tannine, flüchtige Säuren, Flavonoide, Vitamine, Enzyme und organische Säuren sowie Polysaccharide enthalten.

Insbesondere sticht die Chlorogensäure hervor, die als dominierendes Polyphenol in Steviablättern fungiert. Sie zeichnet sich durch ihre ausgeprägte antioxidative Aktivität aus und besitzt darüber hinaus diverse therapeutische Eigenschaften, darunter antidiabetische, antimikrobielle, entzündungshemmende und potenziell krebshemmende Wirkungen.

Eine im Fachjournal „Molecules“ veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2023 unterstreicht die Fähigkeit der Steviolglycoside, entzündungsauslösende Faktoren effektiv zu unterdrücken und zu regulieren. Sie bieten zudem einen spezifischen Schutz für die Leber, indem sie Entzündungsprozessen entgegenwirken und das angeborene Immunsystem des Körpers stärken.

Darüber hinaus hat diese Forschung ergeben, dass Steviolglycoside antioxidative Eigenschaften besitzen. Sie schützen Herzzellen vor den schädlichen Auswirkungen von Wasserstoffperoxid, wodurch sowohl die zelluläre Vitalität als auch die antioxidative Kapazität gesteigert werden. Diese Verbindungen haben zudem die Fähigkeit, oxidativen DNA-Schäden in Leber und Nieren vorzubeugen.

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Stevia: A Popular Sweetener That Lowers Blood Sugar, Fights Diabetes“ (Deutsche Bearbeitung kr).



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