B-Vitamine können Glaukomrisiko verringern

Mit zunehmender Lebenserwartung steigen auch altersbedingte Erkrankungen wie Glaukome, die das Sehvermögen beeinträchtigen können. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Ergänzung der Ernährung mit bestimmten B-Vitaminen das Risiko für ein Glaukom senken könnte.
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Vitamintherapie bei Glaukomen: Chancen und Risiken.Foto: AndreyPopov/ iStock
Von 2. Juni 2024

Eine neue Studie untersuchte, ob die tägliche Einnahme von B-Vitaminen das Risiko für ein Glaukom reduzieren könnte.

Ein zentrales Ergebnis war, dass die Vorteile je nach Geschlecht unterschiedlich ausfielen. Während die Einnahme von B1 und B2 das Risiko bei Männern senkte – wobei eine Erhöhung um 1 Milligramm B2 mit einem 28 Prozent geringeren Risiko verbunden war – profitierten Frauen nicht im gleichen Maße von einer höheren Aufnahme.

Dr. Alina Djougarian, eine Augenärztin aus New York, die nicht an der Studie beteiligt war, erklärte jedoch gegenüber Epoch Times: „Es wären große, prospektive Studien mit einer langen Nachbeobachtungszeit erforderlich, um die Wirkung auf das Fortschreiten des Glaukoms und die langfristigen Auswirkungen der B-Vitamin-Supplementierung auf den Sehnerv zu bestimmen.“

Suche nach effektiveren Behandlungen

Forschungen zeigen, dass bei einem Glaukom die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – beschädigt sind. Diese Schädigung der Mitochondrien führt dazu, dass die Zellen, insbesondere die Nervenzellen im Auge, nicht genügend Energie erhalten, was letztlich zur Verschlechterung des Sehvermögens beiträgt.

Zusätzlich haben Glaukom-Patienten niedrigere Niacinspiegel (Vitamin B3). Niacin ist für eine ordnungsgemäße Mitochondrienfunktion unerlässlich. Es spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen und ist für die Produktion von NAD+, einem Molekül, das entscheidend für die Energieübertragung in den Zellen ist, notwendig.

In einer Studie aus dem Jahr 2022 verabreichten Forscher 21 Glaukom-Patienten mit moderatem Sehverlust hohe Dosen von Niacin und Pyruvat, die als sichere Äquivalente zu wirksamen Dosen in Mäusestudien berechnet wurden. Nach über zwei Monaten Behandlung erfuhren die Patienten signifikante Verbesserungen der Sehfunktion.

„Wir kennen noch nicht alle möglichen pharmakologischen Interventionen [für ein Glaukom]“, schrieb Simon John, ein Glaukom-Forscher an der Columbia University in New York, in einem Artikel über Nahrungsergänzungsmittel und Glaukome. „Wir könnten Moleküle entdecken, die noch wirkungsvoller sind als Vitamin B3 oder Pyruvat“, fügte er hinzu.

Vitamintherapie bei Glaukom eine „Grauzone“

Dr. Djougarian warnte, dass die in den Studien verwendeten Dosierungen von B-Vitaminen die empfohlenen Tagesmengen überschreiten und potenzielle Toxizitätsrisiken bergen. „Es ist wichtig, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt zu konsultieren“, sagte sie.

Die Anwendung von Vitaminen bei Augenerkrankungen befindet sich in einer „Grauzone“, erklärte Dr. Robert A. Honkanen, Augenarzt und Glaukom-Spezialist.

Während bestimmte Vitamine empfohlen werden, um das Fortschreiten der Makuladegeneration zu verhindern, gibt es laut Dr. Honkanen keine validierte Langzeitforschung, die Vorteile bei Glaukomen zeigt. „Es könnte einige positive Effekte von Vitaminen geben, weil einige von ihnen antioxidative Eigenschaften haben und andere potenziell neuroprotektive Eigenschaften“, fügte er hinzu. Dr. Honkanen meinte jedoch, es sei noch nicht eindeutig bewiesen, ob diese Maßnahmen tatsächlich wirksam und nützlich seien.

Daher empfahl er beim Einsatz von Vitaminen gegen Glaukome Vernunft walten zu lassen und einen Arzt zu konsultieren, um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden. Denn einige Vitamine wie Vitamin E können auch die Blutgerinnung beeinflussen.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „B Vitamins May Reduce Glaucoma Risk: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



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