Impfpflicht-Lüge: Julian Reichelt twittert zum „größten politischen Wortbruch“
Die Impfpflicht in Deutschland soll kommen. Zuerst berufsbezogen – für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Kliniken – ab März, doch sprach sich Bundeskanzler in spe Olaf Scholz bereits in „Bild-TV“ für die allgemeine Impfpflicht für Februar/März aus.
Zu den Kritikern der Corona-Politik gehört Julian Reichelt, Ex-Chefredakteur der „Bildzeitung“. Nach seinem Rauswurf aus dem Zeitungsverlag veröffentlichte er erstmals eine Serie von Tweets zur Impfpflicht. Er lasse sich nicht davon abhalten, klar zu benennen, was in „unserem Land“ passiere.
„Die Impfpflicht, die nun kommen soll, ist der größte politische Wortbruch in der Geschichte der Bundesrepublik“, so Reichelt. Gleichzeitig fragt er, wer sich denn bei den Millionen Menschen entschuldige, die genau das vorhergesagt hätten? Diese seien dafür von ihrer eigenen Regierung als Wirrköpfe und Verschwörungsideologen beschimpft worden.
Der Staat als Krake
Reichelt kritisiert, dass „wir nun auch noch in unseren eigenen Wohnungen unsere Gäste, unsere Freunde darauf kontrollieren sollen, ob ihre Impfpapiere sauber sind“.
Das sei eine staatliche Einmischung in das, was uns alle ausmache, „auf menschliche Beziehungen in unseren grundgesetzlich geschützten Räumen“. Der Top-Journalist kündigte an, sich nicht an diesen Staatskontrollen zu beteiligen: „Niemals werde ich Freunde, die ich zu mir nach Hause einlade, nach ihren Papieren fragen.“
Zu seiner Entlassung schrieb er:
Ich weiß, wie viele Politiker es herbeigesehnt und befeuert haben, dass man mir die Möglichkeit nimmt, BILD als klarste und unüberhörbare Stimme des freiheitlichen Denkens zu verteidigen. Aber das wird mich nicht davon abhalten, klar zu benennen, was in unserem Land passiert,…
— Julian Reichelt (@jreichelt) December 2, 2021
Führende Politiker sprachen sich gegen Impfpflicht aus
Bislang haben viele führende Politiker versprochen, dass es in Deutschland keine Impfpflicht geben wird – auch nicht durch die Hintertür. Kanzleramtsminister Helge Braun sprach im März von der Rückkehr zur Normalität, wenn alle ein Impfangebot bekommen hätten. Auch Außenminister Heiko Maas erklärte Mitte November, dass er eine Impfpflicht in Deutschland für nicht notwendig und für verfassungsrechtlich schwierig halte.
Selbst Gesundheitsminister Jens Spahn versprach: „Und, weil es ja schon wieder anders behauptet wird – auch in den sozialen Medien –, ich gebe Ihnen mein Wort, es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben.“ Und Angela Merkel hatte es schon im Juni versprochen: „Es wird keine Impfpflicht geben.“ Die Liste der gebrochenen Politikerversprechen ist damit keineswegs vollständig.
Das Schweigen der Journalisten
Dabei sieht offenbar nicht nur Julian Reichelt einen Bruch des Regierungsversprechens. Auch manch anderer unter den Journalisten stimmte dem Ex-Bild-Chef zu. Der „Cicero“-Journalist Ben Krischke kommentierte seine Tweets mit „Richtige Anmerkung“. Krischke riet den Journalisten-Kollegen, „mal bisschen kritisch auf die eigene Regierung zu schauen“.
Richtige Anmerkung von @jreichelt. Und bisschen peinlich, wer sich darunter lieber weiter an ihm als Person abarbeitet, statt mal bisschen kritisch auf die eigene Regierung zu schauen (vor allem die, die sich „Journalist“ nennen). https://t.co/OW1IysJF9i
— Ben Krischke (@KrischkeBen) December 2, 2021
„Bedenke das Ende“
Bereits im Juni kritisierte der deutsche Historiker und Publizist Prof. Dr. Michael Wolffsohn bei der Verleihung des „Wächterpreises der deutschen Tagespresse“ die Rolle der deutschen Medien scharf.
Wolffsohn wirft den Medien als vierter Gewalt vor, die drei anderen Gewalten Legislative, Exekutive und Judikative in ihren Funktionen zu usurpieren. Sie gäben vor, „Wächter“ zu sein, die den allgemeinen Willen repräsentieren, würden aber letztlich ohne Kontrolle agieren: „Auf Dauer kann das nicht gut gehen.“
Professor Wolffsohn gab den „Wächtern aller Länder“ mahnend eine altrömische Weisheit mit auf den Weg: „Quidquid agis, prudenter agas et respice finem. Zu Deutsch: Was immer du tust, handle vernünftig und bedenke das Ende.“
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