Grüne „Impfrallye“: Impfteams, THW und Armee an Schulen im Einsatz

Das große Kinderimpfen in Baden-Württemberg findet vom 20. bis 23. Dezember statt und soll an möglichst allen Schulen erfolgen. Auch die Grundschulen werden von Impfteams und Impfbussen besucht. Selbst THW und Armee soll im Einsatz sein.
Titelbild
Impfaktion für Kinder in Kiel. Symbolbild.Foto: Morris MacMatzen/Getty Images
Von 1. Dezember 2021

Die regierenden Grünen in Baden-Württemberg planen eine große Impfaktion bei Schülern und Jugendlichen aller Altersgruppen – inklusive der Kinder an den Grundschulen. Als Termin für die flächendeckenden Schulimpfungen stehen die letzten drei Tage vor den Weihnachtsferien an. Dann werden Impfteams in die Schulen kommen oder vor den Schulen stationiert sein. Nicht nur die Schüler sollen sich dann impfen lassen können, sondern auch ihre Eltern und die Lehrer.

Grüne wollen Kinder „immunisieren“

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, sei die Impfaktion noch nicht endgültig beschlossen, jedoch sei ihre Umsetzung sehr wahrscheinlich. Das Konzept zur Schulimpfung vor Weihnachten komme aus der Grünen-Fraktion im Landtag und die Umsetzung soll vom grün geführten Kultusministerium umgesetzt werden.

Die Initiative zu der „Impfrallye“ begründeten der Grünen-Fraktionsvorsitzende, Andreas Schwarz, und der bildungspolitische Sprecher der Fraktionsgrünen, Thomas Poreski, damit, dass man damit die Grundlage für einen sicheren Start ins Jahr 2022 legen wolle. Der SZ gegenüber sagten die beiden Grünen-Politiker: „Das Ziel ist, möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu immunisieren.“

„STIKO-Empfehlung nicht notwendig“

Schwarz und Poreski haben dem Bericht nach auch die Grundschulen im Visier: „Wir haben auch die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen im Blick und stehen Immunisierungen in dieser Alterskohorte sehr offen gegenüber“, sagten die beiden. Schwarz und Poreski machten deutlich, dass sie der Auffassung seien, dass eine STIKO-Empfehlung für die Kinderimpfungen nicht notwendig sei. „Schon jetzt sind Impfungen ohne offizielle Zulassung möglich und werden von einzelnen Ärztinnen und Ärzten auch durchgeführt“, so die Politiker. Die SZ erklärte dazu, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA vergangenen Donnerstag den ersten Impfstoff für Kinder zur Zulassung empfohlen habe.

Auch Armee wird involviert

Dem Konzept der Grünen nach sollen Impfbusse und Impfteams zu den Schulen geschickt werden. Unterstützung erhofft man sich dabei auch vom Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk (THW) und sogar von der Bundeswehr. Schulhöfe, Aulen, Musikräume und Sporthallen sollen von den Impfeinsatzkräften in temporäre Impfzentren umgewandelt werden.

Den Angaben nach habe sich in Baden-Württemberg die Zahl der infizierten Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahren innerhalb von drei Wochen mehr als verdoppelt, sagen die Grünen-Politiker. Dieser Trend werde sich absehbar in den nächsten Wochen nicht umkehren, erklärten sie. Vom amtierenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) forderten Schwarz und Poreski mehr Impfstoff freizugeben, damit die Impfrallye gelingen könne.



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