Amazonas-Synode könnte Katholische Kirche weiter in Richtung Ökologismus und Zeitgeist rücken
Vom 6. bis 27. Oktober soll im Vatikan die so genannte „Amazonas-Synode“ stattfinden, und Essens Bischof Franz-Josef Overbeck hat dem „Domradio“ zufolge gegenüber Journalisten eine „Zäsur“ angedroht, zu der diese innerhalb der Katholischen Kirche führen könnte.
„Nichts wird mehr sein wie zuvor“, wird der Ruhrbischof zitiert. Die hierarchische Struktur der Kirche stehe „genauso auf dem Prüfstand wie ihre Sexualmoral und das Priesterbild“. Auch die Rolle der Frau in der Kirche müsse überdacht werden. Overbeck ist als Bischof auch für das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zuständig, dem auch eine tragende Rolle bei der Vorbereitung der Synode zukommen soll.
Ähnlich wie in Europa ist der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung lateinamerikanischer Staaten stark rückläufig. Auch die Zahl der geistlichen Berufungen in der Region leidet darunter. Im Unterschied zu früheren Jahren stünden kaum europäische Priester zur Verfügung, die aushelfen könnten, denn auch in Europa gibt es immer weniger Nachwuchs fürs Priesteramt.
Allein in Brasilien ist der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung von einst 90 auf nur noch 70 Prozent zurückgegangen. Im Gegenzug steigt die Zahl der Mitglieder evangelikaler Gemeinden deutlich an. In anderen lateinamerikanischen Ländern ist der katholische Bevölkerungsanteil auf bis zu 50 Prozent gesunken.
Feindbild „Kapitalismus“
Im Vatikan und unter deutschen Bischöfen scheint man eine noch stärkere „progressive“ Ausrichtung und Konzentration auf weltliche Themen als möglichen Ausweg aus der Krise zu sehen. Die 18 Mitglieder des Organisationsteams für die Amazonas-Synode wollen die „immense Ausbeutung der Natur“ und die „Missachtung der Menschenrechte“ in den Fokus rücken, die damit in Lateinamerika einhergehe.
Die Synode soll offenbar an die 2015 veröffentlichte Enzyklika „Laudato Si“ anknüpfen, in der dem „Kapitalismus“ vorgeworfen wurde, die „Lebensgrundlagen von Mensch und Natur“ zu zerstören. Auf der Amazonas-Synode solle nun unter anderem Kritik an der Abholzung des Regenwaldes geübt werden, die in jüngster Zeit wieder zunehme und die indigenen Völker in ihrer Existenz bedrohe. Das Leitthema der Synode lautet: „Neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“.
Bereits im Oktober 2017 hatte Papst Franziskus angekündigt, eine solche Synode abhalten zu wollen. Deren Hauptziel sei es, „neue Wege der Evangelisierung für diesen Teil des Volkes Gottes zu finden, insbesondere für die Indigenen, die regelmäßig vergessen werden und keine Aussicht auf eine gute Zukunft habe“.
Kritisch sieht hingegen der Präsident des Population Research Institute und Autor des Buches „Bully of Asia: Why China’s Dream is the New Threat to World Order”, Steven W. Mosher, die Synode sowie deren Grundannahmen und Ziele. Auf „Life Site News“ argwöhnt der Autor, es könnten sich ganz andere Ziele hinter der Veranstaltung verbergen als die Erforschung der Frage, welche Lehren zur Zukunft der Katholischen Kirche 300 000 als Jäger und Sammler lebende Ureinwohner beitragen könnten und wo deren entscheidende Bedeutung für die Zukunft des Planeten liegen solle.
Pathetische Rhetorik linker Ökologisten
Niemand Geringerer als der peruanische Kardinal Barreto von Huancayo, der Vizepräsident des Panamazonischen Kirchlichen Netzwerkes (REPAM), hatte jüngst erklärt, auf die Indigenen im Amazonasgebiet zu hören, würde nicht nur die Katholische Kirche, sondern den Planeten selbst retten.
Durch Barretos Ausführungen, auf die „Schreie des Landes“ zu hören, fühlt sich Mosher an das Pathos linker Ökologisten erinnert – zudem fühlt er sich genötigt, dessen Darstellung zu hinterfragen, wonach die Bewirtschaftung von Flächen des Regenwaldgebiets einer Zerstörung der „grünen Lunge des Planeten“ gleichkäme.
Es treffe zu, so Mosher, dass etwa 20 Prozent der ursprünglichen 7,5 Millionen Quadratkilometer des Amazonas-Regenwaldes nicht mehr seine ursprüngliche Vegetation aufweise. Allerdings seien diese Flächen nicht einfach kahlgeschlagen worden, sondern würden produktiv genutzt für Ackerbau oder Weidehaltung.
Zudem finde dort, wo dies nicht der Fall ist, Wiederaufforstung statt. Die „New York Times“ habe in diesem Zusammenhang vor etwa zehn Jahren geschrieben, dass für jeden Acre (etwa 0,4 Hektar) Regenwaldes, der gefällt werde, jährlich mehr als 50 Acre an Neubewaldung dazukämen. Die Katastrophenszenarien über eine Vernichtung dieses Naturreservats seien schlichtweg unzutreffend, betont Mosher.
Sauerstoffversorgung zu 70 Prozent aus dem Meer
Außerdem stimme die auch im Umfeld der Organisatoren der Amazonas-Konferenz aufgestellte Behauptung nicht, der Großteil des Sauerstoffs auf der Erde komme aus dem Amazonas-Regenwald. Tatsächlich, so der gelernte Meeresbiologe Mosher, würden nur 30 Prozent des Sauerstoffs an Land produziert, etwa 70 Prozent komme von Meerespflanzen, hauptsächlich dem so genannten Phytoplankton.
Der Sauerstoff, den die Vegetation im Amazonas-Regenwald produziere, werde wie alles, was der Urwaldbestand an organischem Material produziere, umgehend wieder resorbiert. Diejenigen Landflächen, die tatsächlich am meisten zur Sauerstoffversorgung in der Atmosphäre beitrügen, seien die russische Taiga, die Borealen Nadelwälder Kanadas und die Wiesenflächen.
Apokalyptische Untergangsszenarien seien seit jeher ein Kernbaustein radikaler ökologistischer Propaganda, unterstreicht Mosher. Was neu sei, seien katholische Würdenträger, die sich diese zu eigen machten.
„Ich bin nur ein Laie und Konvertit“, erklärte der Autor,
aber ich finde, die Führer der Katholischen Kirche sollten ihre Zeit und Energie darauf konzentrieren, Seelen zu retten, und nicht etwas zu predigen, was wissenschaftlich gesehen nachweislicher Unsinn ist.“
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