Kein deutscher Pass, kein Einlass – Rostocker Nachtclub-Regel sorgt für Wirbel
Weil er zu einer Veranstaltung nur Gäste mit deutschem Pass einließ, sieht sich ein Rostocker Clubbesitzer nun Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Wie die „Bild“ berichtet, gab es bei der „Saturday Night Party“ im LT-Club am vergangenen Wochenende Kontrollen. Nur wer sich mit deutschen Papieren ausweisen konnte, durfte mitfeiern.
Polizei: Besitzer hat von Hausrecht Gebrauch gemacht
„Bild“ führt abgewiesene Gäste an, die auf Instagram über den Vorfall berichteten. Der junge Ecuadorianer Nico hatte eigenen Angaben zufolge den Club schon mehrfach besucht. Freunde von ihm waren bereits dort, doch er musste dieses Mal draußen bleiben, weil er keinen deutschen Pass hat. Auch der „Norddeutsche Rundfunk“ (NDR) zitiert den jungen Mann, der in dem Bericht Nicolás heißt. „Die haben gesagt, ohne deutschen Ausweis kommst du nicht rein. Ich war schockiert und hab gefragt, warum. Und die meinten, das kam vom Chef.“
Auch die in Russland geborene Maria wiesen die Türsteher ab. Gegenüber der „Bild“ sagte sie, dass sie am Eingang „einen unbefristeten Aufenthaltstitel vorgezeigt“ habe. Das hätten auch weitere neben ihr stehende Leute getan, „aber wir wurden nicht hereingelassen“.
Wie die Polizei mitteilte, habe sich ein abgewiesener Gast bei der Polizei gemeldet und sich beschwert. Die Beamten hätten sich mit weiteren Beteiligten in Verbindung gesetzt. Strafrechtlich relevante Sachverhalte hätten jedoch nicht vorgelegen. Der Clubbesitzer habe von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht. Er könne entscheiden, wer rein darf und wer nicht.
Auf Instagram nahm der Club Stellung. So entschuldigte sich der Betreiber zunächst, sprach von einer Situation, die „bedauerlicherweise unglücklich verlaufen“ sei. Man habe sich intern besprochen, „und die betreffenden Formulierungen und Handlungen eindeutig verurteilt. Solche Vorfälle dürfen nicht vorkommen, und wir setzen alles daran, dass es nicht wieder zu solchen Missverständnissen kommt“.
Club will weiter konsequent gegen Belästigungen vorgehen
In den vergangenen Wochen habe man vermehrt beobachten müssen, dass „Gruppen männlicher Personen (unabhängig von ihrer Herkunft)“ Frauen belästigt hätten. Um auch künftig „ein sicheres und entspanntes Feiern für alle zu gewährleisten“, werde „noch konsequenter“ durchgegriffen und „unsere Maßnahmen werden entsprechend“ angepasst.
Der Club sah sich im vergangenen Jahr schon einmal mit Rassismusvorwürfen konfrontiert. So berichtet die „Ostsee-Zeitung“ damals, dass in dem Vergnügungstempel im Juni Besucher rechte Parolen zum Hit „L’amour toujours“ von Gigi-D’Agostino sangen.
Auf „Facebook“ nahm die Clubleitung damals Stellung: „Wir distanzieren uns ganz klar von solchen Aktionen, Rassismus hat in unserem Haus und bei einer friedlichen Party keinen Platz.“ Es habe die Anweisung gegeben, den Disco-Hit nach dem Vorfall von Sylt zunächst nicht mehr zu spielen.
Auf der Insel hatten Jugendliche im Mai 2024 zur Melodie des Liedes aus dem Jahr 1999 die Parole „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ gesungen und bundesweit für Aufsehen gesorgt (Epoch Times berichtete).
An jenem Abend sei im LT-Club allerdings ein Fremd-DJ zu Gast gewesen, den man darüber nicht informiert habe, heißt es auf „Facebook“ weiter. Auch habe weder das Barpersonal noch die Security etwas von den Gesängen mitbekommen. „Ansonsten hätten wir diese Situation direkt unterbunden und die betreffenden Personen des Hauses verwiesen.“
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