NSA musste 685 Millionen Datensätze wegen „technischer Fehler“ löschen

Die NSA hat 685 Millionen Datensätze, die aus der Telefonüberwachung seit 2015 stammten, wegen „technischer Fehler“ gelöscht.
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Die NSA hat wohl mal wieder etwas zuviele Daten gehabt.Foto: iStock
Von 2. Juli 2018

Die amerikanische „Superbehörde“ National Security Agency (NSA), bei der die technische Kommunikations-Überwachung konzentriert ist, gab am 28. Juni bekannt, dass sie seit dem Mai dieses Jahres damit begonnen hat, 685 Millionen Anrufdatensätze (CDR) zu löschen. Bei einer Überprüfung habe man festgestellt, dass diese Daten Fehler aufwiesen.

2015 trat, auch infolge der Leaks von Edward Snowden, ein Gesetz in Kraft, dass die reine Datensammlung zu den Telekommunikationsfirmen verschob. Snowdens Informationen zeigten eine massive Überwachung der Kommunikation auf. Die NSA sollte danach nur noch die Daten anfordern, die sie für bestimmte Ermittlungen brauchte. Die jetzt erfolgte Bekanntmachung wirft nun Fragen zur Durchführbarkeit und Zuverlässigkeit des neuen Verfahrens auf.

Ein BSA Sprecher verneinte jedoch, dass das Verfahren als solches fehlerhaft wäre und betonte, dass man „proaktiv“ dabei wäre, den Problemen entgegenzutreten und dadurch auch den Datenschutz für Personen zu gewährleisten deren Daten unberechtigt übermittelt wurden.

Externe Fachleute sprechen allerdings davon, dass die Telekommunikationsfirmen nicht fachgerecht vorgegangen seien. Falsche Datensatzverknüpfungen oder Daten, die nicht zugänglich hätten gemacht werden dürfen, seien Ausdruck einer gewissen Fahrlässigkeit der Firmen.

Die Daten selber enthalten nicht viel mehr als auch eine Telefonrechnung mit Einzelverbindungsnachweis offenbart. Kommunikationsinhalte gehören nicht dazu.

Erstaunlich ist allerdings die enorme Datenmenge, da 2016 nur für 42 Zielpersonen oder Personengruppen Daten angefordert wurden und 2017 waren es sogar nur noch 40.

Erklärbar ist das allenfalls damit, dass in solche, inzwischen auch unter Richtervorbehalt gestellten Ermittlungen, auch die Daten der weiteren Erst-Kontakte und hier wiederum deren Erstkontakte einfließen. Also immerhin schon die zweite Kommunikationsebene.

Jeder der weiß, was eine exponentielle Steigerung ist, kann sich leicht ausrechnen was da passiert ist.

Und so fordern diverse Menschenrechts- und Datenschutzaktivisten jetzt dringend, das ganze Verfahren noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.



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