Chinas Korruptions-Razzia erreicht die Finanzwelt!
Chinas Korruptions-Razzia erreicht die Finanzwelt: In letzter Zeit erwischte es vermehrt wichtige Funktionäre aus der Banken- und Finanzbranche. Eine Hintergrund-Analyse der Fälle zeigt: Xi Jinping ist dabei, die Jiang-Fraktion über den Finanzsektor anzugreifen. Speziell für zwei Clans, die den Sektor dominieren, dürfte es schmerzhaft werden, ebenso für Chinas amtierenden Propaganda-Minister Liu Yunshan.
Lecker Essen für 400.000
Am 17. Juni verkündete die Disziplinar-Kontrollabteilung auf ihrer Website einen Sturz beim Konzern China Investment Security. Der Vorstandsvorsitzende und KP-Chef des Wertpapierhändlers, Long Zenglai, wurde abgesetzt und Untersuchungen gegen ihn eingeleitet.
Man erfuhr ausführlich, was Long sich korruptes geleistet hatte: Er hatte in den letzten zwei Jahren in Luxusrestaurants auf Firmenkosten 400.000 Yuan verprasst, in Peking und Shenzhen für 35.000 Yuan Golf gespielt und 1000 Exemplare eines eigenen Gedichtbandes veröffentlicht (18.000 Yuan). Eigentlich alles Peanuts, die Hervorhebung der Details sendet jedoch das Signal, dass sich Chinas Finanz-Tiger warm anziehen sollten.
Longs Fall ist nicht der erste
Am 4. Mai zum Beispiel wurde Wang Yaoting, der stellvertretende Geschäftsführer der großen Hua Xia Bank gestürzt.
Gegen ihn wurden Untersuchungen eingeleitet. Hua Xia war Chinas erste börsennotierte Bank und auch die Deutsche Bank ist mit 20 Prozent an ihr beteiligt.
Damen erhielten Gehalt einfach so
Am 31. Januar schickte man Mao Xiaofeng, Geschäftsführer der Mingshen Privatbank zur Untersuchung. Gerüchte sagen, er war ein guter Freund und Studienkollege des gefallenen Hu Jintao-Sekretärs Ling Jihua. Mao soll in der Mingshen Bank einen Damenclub gegründet haben, durch den Ehefrauen hochrangiger Politiker ein Gehalt erhielten, ohne einen Finger zu krümmen. Ling Jihuas Frau war dort Mitglied, ebenso die Frau eines anderen gefallen Politikers, Su Rong.
Dann gab es noch eine Spektakuläre Selbstanzeige
Am 23. März löste der Ex-Präsident der chinesischen Zentralbank ein politisches Erdbeben aus: Über 50 hochrangige Personen aus der Finanz- und Wertpapier Branche gerieten durch seine Selbstanzeige in den Fokus der Korruptionsjäger. 14 der belasteten Manager waren Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzende von Staatsunternehmen, einige davon bereits im Ruhestand. Dai Xianglong war von 1995 bis 2002 Präsident der chinesischen Zentralbank gewesen, danach war er in Pekings Nachbarmetropole Tianjing von 2002 bis 2007 Oberbürgermeister.
Dais Selbstanzeige und Verrat waren offenbar eine Verzweiflungstat. Laut dem Honkonger Magazin Zheng Ming bekam Dai Anfang März Besuch von Ermittlern, die ihm sagten, dass er von mehreren Staatsunternehmen und Finanzinstituten angezeigt worden war. Am 23. März befolgte er den Rat der Behörden und zeigte sich selbst an.
Zwei Clans dominieren die Branche
Zwar wurde noch keiner der beiden Clans angegriffen, die Chinas Finanzsektor dominieren, doch die verstärkten Ermittlungen weisen darauf hin, das Xi Jinping genau das vor hat: Beide Clans stehen dem 88-jährigen Ex-Staatschef Jiang Zemin nahe, der durch sie maßgeblichen Einfluss auf die gesamte Branche ausübt. Würde der Finanzsektor von Jiangs Einfluss bereinigt, würde seiner Seilschaft eine große Portion Macht und Geld verloren gehen. Alle großen korrupten Aktivitäten der Branche sind mit diesen beiden Familien verstrickt.
Beherrscht wird die Finanzwelt von der Familie des amtierenden Propagandaministers Liu Yunshan (sein Sohn Liu Lefei ist der Big Brother der Branche) und der Familie von Li Changchun, einem Ex-Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros.
Li war von 2002 bis 2012 an der Macht und stark involviert in die von Jiang Zemin veranlasste Verfolgung von Falun Gong. Li war ein enger Vertrauter Jiangs und zuständig für „Propaganda und ideologische Arbeit“. Mit seiner strengen Medienkontrolle vergraulte er Google aus China.
Entscheidend ist jedoch Li´s Tochter Li Tong: Sie ist die „Big Sister“ der chinesischen Finanzwelt. Beobachter vermuten, dass Xi Jinpings Korruptionsjäger sich derzeit an Persönlichkeiten wie sie heranpirschen – das Ziel ist wieder, die Seilschaften der Jiang-Fraktion von unten her aufzurollen.
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