Siemens-Chef: Gehaltsverzicht von Vorständen hilft nur dem Konzern – Firma verdoppelt Spenden von Mitarbeitern
Der scheidende Vorstandschef von Siemens, Joe Kaeser ., hält nichts von einem Gehaltsverzicht der Vorstände wegen der Corona-Krise. Den Betroffenen der Krise soll vielmehr durch Spenden des Vorstands geholfen werden, die das Unternehmen dann verdoppelt.

Siemens Vorstandschef Joe Kaeser.
Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
Siemens-Chef Joe Kaeser lehnt einen Gehaltsverzicht von Unternehmensvorständen in der Coronakrise ab. „Geringere Vorstandsgehälter vergrößern doch nur den Gewinn des Unternehmens und davon profitiert nur eine Interessengruppe“, sagte Kaeser dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben). Der Siemens-Vorstand wolle dagegen den Betroffenen der Krise helfen.
„Deshalb haben wir uns für einen Hilfsfonds entschieden, der die Bedürfnisse der allermeisten Stakeholder adressiert“, so Kaeser weiter. Mit dem Hilfsfonds wolle Siemens die Folgen der Krise für Gesundheitseinrichtungen und Betroffene mit Sachspenden abfedern und Testkapazitäten erhöhen, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Siemens begreift sich als Teil der Gesellschaft und deshalb ist es uns auch sehr wichtig, dass wir in dieser Krise unseren Beitrag leisten ohne die unternehmerischen Interessen zu vernachlässigen“, so Kaeser.
Konzern verdoppelt SPenden der Mitarbeiter
Mitarbeiter seien zu Spenden aufgerufen, die der Konzern verdoppele. „Alles ist natürlich freiwillig und soll nur diejenigen ansprechen, die in dieser historischen Krise helfen wollen und können“, sagte Kaeser. „Der gesamte Vorstand unterstützt das Projekt. Jeder zahlt einen erheblichen Betrag in den Hilfsfonds ein.“ Der Hilfsfonds sei Teil eines größeren Programms, mit dem Siemens Betroffenen der Coronakrise weltweit helfen wolle, so der Siemens-Chef. „Beispielsweise organisieren wir seit einigen Wochen bereits Schutzmasken für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Und wir helfen den Herstellern von Atemmasken bei der Beschleunigung des Hochlaufs der Produktion. Wir machen unsere 3D-Druckplattformen zugänglich und ermöglichen unseren medizinisch ausgebildeten Mitarbeitern auf freiwilliger Basis und bei Fortzahlung ihres Lohns, in Gesundheitseinrichtungen mitzuarbeiten“, so Kaeser. (dts)
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