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Corona-Pandemie

Dräger-Chef: Staat muss Bewegungsprofile auswerten dürfen

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Frau mit einem Smartphone mit einer Corona-App.

Foto: iStock

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Lesedauer: 2 Min.

Der Familieneigentümer und Chef des Medizingeräteherstellers Dräger, Stefan Dräger, spricht sich für andere Wege aus der Corona-Pandemie aus. „Sollte diese Zeit noch lange anhalten, in der wir nur auf Kontaktreduzierung setzen, werden wir am Ende sowohl wirtschaftlich als auch seelisch eingehen“, sagte Dräger der „Welt“ (Samstagsausgabe).
Gegen die Pandemie helfe nur Testen und Nachverfolgen.
„Um besser mit Corona leben zu können, könnte man darüber nachdenken, den Datenschutz aufzuweichen und dem Beispiel asiatischer Länder zu folgen. Nur traut sich kaum einer, das zu sagen“, so Dräger.
Der Staat müsse Bewegungsprofile auswerten und das Wissen darüber nutzen dürfen, wer mit wem an welchem Ort Kontakt habe. Was den Umgang mit Steuerdaten anbelange, seien die Deutsche auch nicht zurückhaltend: „Der Staat bekommt die Daten, die er will. Er darf sogar Hehlern Steuer-CDs abkaufen.“

Dräger-Chef: „Wir haben keine Wucherpreise für unsere Geräte genommen“

Dräger verwahrte sich unterdessen dagegen, hohe Preise für Produkte verlangt zu haben. „Wir haben zu keiner Zeit Wucherpreise für unsere Geräte genommen, es gab keinen Corona-Aufschlag“, so der Unternehmer.
Bei der Entscheidung, wie der Hersteller die Aufträge über Beatmungsgeräte abarbeite, spiele Geld keine Rolle. „Das sind immer Einzelfallentscheidungen von Menschen, dafür nutzen wir keine Algorithmen und auch keine künstliche Intelligenz.“ Bei dem einen Besteller sei die Not groß, wieder ein anderer kaufe auf Vorrat. „So etwas ist wichtig bei der Frage, wie viele Geräte wir wann an den Kunden ausliefern“, so Dräger.
Im Laufe des nächsten Jahres wolle das Unternehmen wieder bei den Standardlieferzeiten von sechs bis acht Wochen angelangt sein. Die Produktionskapazitäten seien dafür vervierfacht worden.

Dräger: „Teilweise herrschten Wildwest-Methoden“

Zudem eröffnete Dräger zuletzt einen eigenen Onlineshop für FFP-Schutzmasken. „Wir wollen mehr Kontrolle über den Vertrieb unserer eigenen Produkte bekommen“, sagte der Familieneigentümer.
Immer wieder sei in diesen Monaten Schindluder mit den Preisen getrieben worden. „Teilweise herrschten Wildwest-Methoden, wenn unsere Masken auf eBay für mehr als 20 Euro das Stück angeboten wurden – bei einem Preis von etwa fünf Euro im Großhandel.“ (dts)

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