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„Spiegel“: Auf die Inflationsberechnung ist derzeit nicht 100 Prozent Verlass

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Eine Euromünze.

Foto: Nicolas Armer/dpa/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Die Qualität der Inflationsberechnungen durch das Statistische Bundesamt leidet einem „Spiegel“-Bericht zufolge unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Die Arbeit der bundesweit 600 Preis-Tester sei derzeit eingeschränkt, berichtete das Magazin laut Vorabmeldung vom Freitag.
Die Tester notieren üblicherweise die Preise für bestimmte Güter und Dienstleistungen in Geschäften und melden diese zurück, um die monatlichen Veränderungen der Verbraucherpreise zu messen.
Bei den Testern handelt es sich demnach zum einen oft um Rentner, denen die Tätigkeit wegen der Infektionsgefahr derzeit nicht zuzumuten sei. Zum anderen haben viele Geschäfte derzeit ohnehin geschlossen.

Preise aus dem Online-Verkauf als Behelfsmittel

Das Statistische Bundesamt behilft sich laut „Spiegel“ unter anderem dadurch, dass es stärker als sonst die Preise aus dem Online-Verkauf heranzieht. Im Internet verkaufen derzeit auch viele Händler, die das bislang nicht getan haben.
Die Statistiker nutzen teils auch Preise, die von Scannerkassen vollautomatisch an sie übermittelt werden, und greifen zusätzlich auf sogenannte statistische Imputationsverfahren zurück. Dabei werden fehlende Datensätze durch plausible Schätzwerte ersetzt.
Für April werde die Preisermittlung aber deutlich schwerer fallen als sonst, sagte Christoph-Martin Mai, Referatsleiter im Statistischen Bundesamt, dem  Magazin. „Die Qualität nimmt ab.“ Er erwarte aber, dass die Zahlen insgesamt verlässlich blieben. Dabei helfe auch die Kooperation mit dem Europäischen Statistikamt. (afp)

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