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Keine Engpässe erwartet

EU-Sanktion: Importverbot für russische Kohle ab Donnerstag

Kohle aus Russland darf ab Donnerstag nicht mehr in die EU geliefert werden. Die deutschen Importeure fürchten keine Lieferengpässe - sehen aber andere Probleme.

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Ein Kohlefrachter während der Fahrt auf dem Rhein. Symbolbild.

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die deutschen Kohlenimporteure rechnen trotz des ab Donnerstag geltenden Importverbots für russische Steinkohle nicht mit Lieferengpässen. „Kohle ist auf dem Weltmarkt verfügbar“, sagte Vorstandschef Alexander Bethe vom Verein der Kohlenimporteure (VdKi) der Deutschen Presse-Agentur dpa. Hauptlieferländer seien jetzt die USA, Südafrika, Australien, Indonesien und Kolumbien.
2021 stammten laut Verband noch fast 50 Prozent der Steinkohle- und Koksimporte aus Russland, gut 17 Prozent aus den USA und mehr als 13 Prozent aus Australien. Aus Russland waren das knapp 20,5 Millionen Tonnen. Laut VdKi kamen von Januar bis einschließlich Mai noch rund 7,2 Millionen Tonnen Steinkohle nach Deutschland. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Die russische Kohle wurde vor allem als Brennstoff für Kraftwerke verwendet.

Sanktionen wurden bereits im April beschlossen

Die EU-Staaten dürfen von diesem Donnerstag an keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht endet die Übergangsfrist von 120 Tagen für das Kohle-Embargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen haben.
Ziel des Importstopps sei es, die russische Wirtschaft vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen. Nach Angaben der EU-Kommission im April könnte das Kohleembargo ein Minus von rund acht Milliarden Euro pro Jahr für Russland bedeuten.

Bethe: Brauchen längeren Planungshorizont

Wann genau die letzte russische Kohle nach Europa kam, wisse er nicht. „Das typische Verhalten am Markt war so, dass den russischen Lieferanten gesagt wurde, ihr könnt bis einschließlich Juli liefern.“ Im Wesentlichen sei die Kohle über die sogenannten ARA-Häfen gekommen: Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. In Deutschland sei russische Kohle etwa über Hamburg, Rostock und Wilhelmshaven importiert worden.
Auch ohne russische Kohle rechnet Bethe ab September mit einer „erheblichen Mengensteigerung der monatlichen Importmengen“. Grund sei vor allem die vorübergehende Wiederinbetriebnahme von Steinkohlekraftwerken, die bislang in der Netzreserve waren. In der Folge befürchtet der Verbandschef fehlende Umschlagkapazität in den Seehäfen sowie zu wenig Transportraum auf Binnenschiffen und in Güterzügen. (dpa/red)

Kommentare

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sonne1962vor 3 Jahren

Leute, guckt euch mal die "neuen angeblichen Hauptlieferanten" an:-()()()

Das liegt nicht gleich um die Ecke? Man muss an der Abfahrt Berlin-Tegel raus, aber dann

zieht es sich ein bisschen:-))) ab 2023 gibt's ja auch kein Öl mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wie bitteschön soll das ganze Zeugs dann in die EU kommen, mit der Friedenstaube bestimmt nicht!?!?!?

Man MUSS das ganze Orchester austauschen und die Musik neu einspielen!!!!!!!!!!!!!!!!!

MfG Der Bestatter

eritisvor 3 Jahren

Wenn im Winter die kalten Winde aus Nordost wehen werden und die (Notstrom-) Tagesschau wieder von "Putins Peitsche" schwadroniert, werden die Deutschen kältezitternd, aber dankbar sinnieren:

"Nix kommt mehr aus Russland, kein Gas, kein Öl, keine Kohle, kein Uran, kein Holz, kein Eisen, kein Weizen! Dem Putin, dem haben wir es aber richtig gegeben, für seine Peitscherei! Und der Habeck hat das alles schon im Sommer vorher gesehen! Den wollen wir als Kanzer!"

Gerhard G.vor 3 Jahren

Sie werden es kaum glauben ...wenn ich in der Innestadt oder auf dem Wochenmarkt unterwegs bin .... höre ich viele Stimmen die iher letzten 2 Sätze bestätigen bzw. zustimmen...

Das wird der Liebe Gott nicht wollen ???

Karl Müntervor 3 Jahren

Indien holt Kohle ins Land daß es nur so kracht. Indiens Kohlekraftwerke laufen auf Hochtouren. Ich kann mir gut vorstellen daß in kürzester Zeit Indien russische Kohle ankauft und einen Teil dann an Deutschland als "indische Kohle" weiterveräußert. Natürlich mit einem kleinen Aufschlag wegen der politischen Korrektheit. Aus indischer Kohle-Verbrennung entstandenes CO2 ist natürlch auch viel, viel harmloser als russische Kohle und dessen CO2, oder?