Stoffwechsel-Booster: So steigert man sein Wohlbefinden dauerhaft
Psychische Gesundheit und Stoffwechselgesundheit – auf den ersten Blick scheinen sie nicht viel gemeinsam zu haben. Doch das täuscht: „Wenn die Stoffwechselgesundheit gestört ist, zeigt sich das in der Funktionsweise des Gehirns – von der Konzentration und Energie bis hin zum emotionalen Gleichgewicht.“ Das sagt Jodi Duval gegenüber Epoch Times. Sie ist Naturheilpraktikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in klinischen Einrichtungen in Australien.
Demnach beeinflussen Stoffwechselfaktoren wie Blutzucker, Insulinresistenz, Blutdruck, Bauchfett und Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Stimmung einer Person. Das zeigen auch verschiedene Studien.
Der Stoffwechsel und seine Wirkung auf die Psyche
So ergab eine koreanische Querschnittsstudie aus dem Jahr 2021 mit etwa 10.000 Männern und über 13.000 Frauen, dass Männer und Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein höheres Risiko für Selbstmordgedanken und Depressionen haben. Männer weisen zudem ein höheres Stressrisiko auf.
Außerdem stellte ein Beitrag aus dem Jahr 2023 einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und psychischer Gesundheit fest. Demnach erhöht Adipositas das Risiko für eine Reihe von psychischen Erkrankungen um mehr als 50 Prozent. Insbesondere erhöht sie das Risiko für
- Schizophrenie um 75 Prozent,
- depressive Störungen um 152 Prozent,
- Angstzustände um 113 Prozent.
Des Weiteren heißt es in einer Studie aus dem Jahr 2021, dass Insulinresistenz eine Entzündung im Gehirn (Neuroinflammation) auslöst. Dieser Entzündungszustand kann dazu beitragen, dass der Serotoninspiegel und die kognitiven Funktionen abnehmen. Diese beiden Faktoren stehen mit Depressionen in Verbindung.
Die Psyche und ihre Wirkung auf den Stoffwechsel
Der umgekehrte Zusammenhang ist ebenfalls gegeben: Die psychische Gesundheit wirkt sich auf die Gesundheit des Stoffwechsels aus. Laut einer Beobachtungsstudie aus dem Jahr 2021 haben Patienten, die mit schweren psychischen Erkrankungen ins Krankenhaus kommen, im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Außerdem weisen sie eine höhere Sterblichkeitsrate im Zusammenhang mit Bluthochdruck und Diabetes auf.
Stress und Angst beeinflussen den Stoffwechsel ebenfalls. Sie aktivieren den Sympathikus des autonomen Nervensystems – die Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Wenn das lange anhält, kann das zu einem Zustand chronisch erhöhter Wachsamkeit führen.
„Dieser Zustand behindert die Fähigkeit des Körpers, sich auszuruhen, zu reparieren und den Stoffwechsel zu regulieren. Das verursacht eine Kaskade negativer gesundheitlicher Folgen, einschließlich Blutzuckerungleichgewichten und Fettansammlungen“, meint die US-Ärztin für Naturheilkunde Nasha Winters gegenüber Epoch Times. Sie ist zudem Spezialistin für integrative Krebsheilkunde und Moderatorin des Podcasts „Metabolic Matters“.
Zudem erhöhen chronischer Stress, Ängste und Depressionen den Cortisolspiegel, was sich direkt auf die Stoffwechselgesundheit auswirkt. Ein hoher Cortisolspiegel veranlasse die Leber, mehr Glukose in den Blutkreislauf abzugeben, wodurch der Blutzuckerspiegel ansteigt, erklärt Naturheilpraktikerin Duval.
Mit der Zeit könne diese erhöhte Glukoseregulierung zu einer Insulinresistenz führen. Diese erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes. Ferner verstärke ein erhöhter Cortisolspiegel Entzündungen und störe das hormonelle Gleichgewicht, was sich wiederum auf Stoffwechselprozesse wie die Fettspeicherung und die Energienutzung auswirkt, fügte sie hinzu.
Mikro- und Makronährstoffe nicht vergessen
Auch eine unausgewogene Nährstoffzufuhr und schlechte Ernährungsgewohnheiten können zur Entwicklung von psychischen Störungen beitragen.
Sowohl Mikro- als auch Makronährstoffe seien wichtig, damit unser Nervensystem ordnungsgemäß funktioniert, erklärt Theresa Gentile gegenüber Epoch Times. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin und Sprecherin der amerikanischen Academy of Nutrition and Dietetics (Gesellschaft für Ernährung und Diätetik).
„Auch wenn wir mehr als genug Kalorien zu uns nehmen, fehlt es uns oft an einer ausreichenden Menge an essentiellen Mikronährstoffen, die das Gehirn mit Energie versorgen“, so Gentile weiter.
Die Naturheilkundlerin Nasha Winters empfiehlt in diesem Zusammenhang entzündungshemmende Lebensmittel. Dazu gehören unter anderem fetter Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren), Kurkuma, Ingwer und Beeren mit hohem Antioxidationsgehalt. Diese verbessern sowohl den Stoffwechsel als auch die geistige Gesundheit.
Außerdem rät sie, entzündungsfördernde Lebensmittel wie raffinierte Öle, Zucker und verarbeitete Lebensmittel zu reduzieren oder ganz zu meiden.
Tipps zur Verbesserung der metabolischen und mentalen Gesundheit
Auch die australische Naturheilkundlerin Duval gibt Tipps, wie man die Stoffwechselgesundheit verbessern kann. Diese schaffen ihr zufolge „ein ideales Umfeld für das Gedeihen des Gehirns“.
- Blutzucker regulieren: Um die Glukoseaufnahme zu verlangsamen, sollte man gesunde Fette (wie Avocado und Olivenöl), Proteine und Ballaststoffe essen. Nährstoffe wie Chrom und Magnesium helfen dabei, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Gleichzeitig beugt man Insulinspitzen vor, wenn man auf raffinierten Zucker und verarbeitete Lebensmittel verzichtet.
- Sich täglich körperlich betätigen: Dafür eignet sich eine Mischung aus Krafttraining und moderatem Ausdauertraining wie Gehen oder Schwimmen. Krafttraining fördert die Insulinempfindlichkeit der Muskeln, während aerobes Training die mitochondriale Funktion und die kardiovaskuläre Gesundheit verbessert. Beide sind entscheidend, um das metabolische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
- Die Darmgesundheit unterstützen: Die Gesundheit des Darms ist sehr wichtig für den Stoffwechsel. Biologische Vollwertprodukte, einschließlich fermentierter Lebensmittel wie Kimchi und Sauerkraut, fördern die Darmgesundheit. Eine abwechslungsreiche, ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die Darmmikrobiota, die die Gesundheit des Stoffwechsels und des Gehirns maßgeblich beeinflusst. Dazu sollte man Konservierungsstoffe meiden.
- Genügend schlafen: Qualitativ hochwertiger Schlaf ist unerlässlich, um den Stoffwechsel und die geistige Gesundheit wiederherzustellen. Er hilft beim Regulieren von Hormonen wie Cortisol und Insulin und bereitet den Körper auf eine bessere Blutzuckerkontrolle am nächsten Tag vor.
- Stress managen: Stressbewältigung durch Achtsamkeit, Atemarbeit oder Zeit in der Natur ist wichtig, um sowohl das metabolische als auch das mentale Wohlbefinden zu unterstützen.
„Das hängt alles zusammen! Stoffwechsel und geistige Gesundheit arbeiten zusammen. Wenn man sich auf kleine, konsequente Veränderungen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressbewältigung konzentriert, kann man langfristig große Verbesserungen feststellen“, so Duval.
Diese Änderungen des Lebensstils mögen anfangs schwierig erscheinen, aber die Vorteile seien es wert, fügt die Naturheilkundlerin hinzu. „Glauben Sie mir, wenn Sie sich erst einmal geistig und körperlich besser fühlen, werden Sie froh sein, sich die Mühe gemacht zu haben.“
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „When Metabolic Health Is Off, Mental Disorders May Occur“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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