Starke Muskeln, starker Geist: Krafttraining kann Psyche helfen
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen einen engen Zusammenhang zwischen körperlicher Stärke und geistigem Wohlbefinden. Muskelaufbau dient also nicht nur der körperlichen Straffung, sondern schärft gleichzeitig den Verstand, hebt die Stimmung und hilft, Ängste und Depressionen zu überwinden.
Kardiovaskuläre Aktivitäten wie Laufen oder Radfahren sind seit Langem für ihre positiven Auswirkungen auf die Gemütslage bekannt. Beispielsweise zeigte eine Studie aus dem Jahr 2019, dass bereits 15 Minuten tägliches Laufen das Risiko für Depressionen deutlich senken kann.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2020 zeigte zudem, dass bereits wenige Wochen regelmäßiger moderater körperlicher Aktivität – wie Joggen oder Radfahren – Stress deutlich reduzieren und die psychische Gesundheit von Studierenden signifikant verbessern kann.
Doch nicht nur Ausdauerübungen sind wichtig. Der Muskelaufbau erweist sich als ebenso wichtig für das psychische Gleichgewicht. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine geringe Muskelmasse die psychische Gesundheit beeinträchtigen kann, was die Bedeutung des Krafttrainings für ein gesundes psychisches Wohlbefinden unterstreicht.
Bewegung als Prävention
Forschungsergebnisse zeigen auch, dass eine größere Muskelmasse unsere kognitiven Fähigkeiten, also unser Denken, Lernen und Verstehen, erheblich verbessert.
Eine Studie aus dem Jahr 2020, die in „BMC Nutrition“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass ältere Menschen mit geringer Muskelmasse im Vergleich zu Menschen mit normaler Muskelmasse schlechtere kognitive Funktionen, eine geringere Lebensqualität und mehr Symptome von Depressionen aufweisen. Auch wenn andere Gesundheitsprobleme und eine schlechte Ernährung eine Rolle spielen, kommt die Studie zu dem Schluss, dass „eine geringe Muskelmasse mit einer schlechten psychischen Gesundheit einhergeht“.
In eine ähnliche Richtung geht eine Studie aus dem Jahr 2022, die in „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde. Diese Studie zeigte, dass Erwachsene im Alter von 65 bis 86 Jahren mit geringer Muskelmasse einen beschleunigten Rückgang der exekutiven Funktionen aufwiesen – jene geistigen Fähigkeiten, die für die Organisation von Aufgaben, das Treffen von Entscheidungen und das Lösen komplexer Herausforderungen unerlässlich sind.
Das Memory and Aging Center der University of California-San Francisco weist darauf hin, dass dieser kognitive Abbau Aktivitäten wie den Umgang mit Finanzen, die Planung langfristiger Projekte oder ein effektives Zeitmanagement erheblich beeinträchtigen kann – was möglicherweise zu unüberlegten Entscheidungen und einem Verlust an Unabhängigkeit führt.
„Körperliche Aktivität ist wahrscheinlich die am gründlichsten untersuchte Methode, um die Gesundheit des Gehirns ein Leben lang zu schützen und zu verbessern“, sagt Dr. Austin Perlmutter, Facharzt für Innere Medizin und Mitautor von „Blöd im Kopf? Neustart fürs Gehirn – damit Konsumgesellschaft, digitaler Alltag & Fast Food uns nicht kaputtmachen“. Er meint: „Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv sind, haben ein deutlich geringeres Risiko, an Krankheiten wie Alzheimer oder Depressionen zu erkranken.“
Klein anzufangen ist der Schlüssel
„Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Krafttraining zwangsläufig mit dem Heben schwerer Gewichte verbunden ist“, erklärt Perlmutter. „Man kann durchaus mit einfachen Körpergewichtsübungen wie Kniebeugen, Ausfallschritten und Liegestützen (auch in vereinfachter Form) oder mit leichten freien Gewichten und Übungsbändern beginnen.“
Diese einfachen, aber sehr effektiven Übungen bilden eine solide Grundlage für körperliche und mentale Stärke.
Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Regelmäßiges Krafttraining mit den richtigen Techniken ist die Basis für Fortschritte. Ebenso wichtig ist es, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten, insbesondere bei ungewohnten Belastungen oder Unwohlsein.
Für Anfänger ist es ratsam, sich von einem Experten beraten zu lassen. Eine individuelle Anleitung hilft, die Übungen sicher und effektiv durchzuführen, wodurch das Verletzungsrisiko minimiert wird.
Krafttraining in den Alltag zu integrieren bedeutet nicht nur, einen stärkeren Körper zu formen, sondern auch einen widerstandsfähigeren Geist zu entwickeln. Nehmen Sie also die Gewichte in die Hand und gönnen Sie Ihrem Geist das Training, das er verdient.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „How Building Strength Boosts Mental Health“. (deutsche Bearbeitung kr)
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