Entspannter im Alltag: 5 Tipps gegen mentale Erschöpfung
Sind Sie oft hin- und hergerissen zwischen Entscheidungen, grübeln über die Vergangenheit nach oder machen sich Sorgen um die Zukunft?
Wenn der Geist in ständigen inneren Konflikten gefangen ist, deutet das auf mentale Erschöpfung hin. Diese kann sich negativ auf den ganzen Körper auswirken.
Es gibt verschiedene Ursachen für mentale Erschöpfung. Gleichzeitig gibt es wirksame Strategien, die den Betroffenen helfen können, das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist wiederherzustellen.
Wie zeigt sich psychische Erschöpfung im Alltag?
Jeder Mensch erlebt im Alltag bis zu einem gewissen Grad geistige Erschöpfung. Das ist ein Zustand, in dem unser Geist aufgrund von Stress, übermäßigem Nachdenken und inneren Konflikten ständig ausgelaugt ist.
Geistige Erschöpfung kann sich in verschiedenen Formen äußern und kann folgende Alltagssituationen umfassen:
- Ständiges Überdenken und sich Sorgen machen,
- Selbstzweifel,
- Konzentrationsschwierigkeiten,
- Angst und Müdigkeit,
- Schlafprobleme.
Ursachen der psychischen Erschöpfung
Die Ursachen für psychische Erschöpfung können sowohl körperlicher als auch mentaler Natur sein.
Körperlich
- Ungleichgewicht der Neurotransmitter: Wenn die Konzentration von Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin im Gehirn aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies unsere emotionale Regulation beeinträchtigen. Dieses Ungleichgewicht kann zu negativen Denkmustern führen, wodurch Menschen anfälliger für psychische Erschöpfung werden.
- Zu viele Stresshormone: Längerer Stress kann zu einem erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol in unserem Körper führen. Das wirkt sich negativ auf die Gehirnfunktion und die emotionale Regulation aus.
- Zu wenig Schlaf: Eine schlechte Schlafqualität beeinträchtigt ebenfalls die Fähigkeit des Gehirns, mentaler Erschöpfung entgegenzuwirken – im Gegenteil: Es beschleunigt diese noch.
Geistig
- Tendenz zum Perfektionismus: Perfektionisten setzen sich und anderen oft hohe Standards und haben Angst, zu versagen oder Fehler zu machen. Ihre Tendenz, sich auf Details zu versteifen, kann zu anhaltender mentaler Erschöpfung führen.
- Übermäßige Selbstreflexion und Selbstkritik: Wer sich übermäßig selbst kritisiert, grübelt häufig über vergangene Erfahrungen nach und zweifelt seine Entscheidungen an. Dieses übertriebene Nachdenken kann zu inneren Konflikten führen und das Gefühl geistiger Erschöpfung verstärken.
Sozial
- Vergleichen mit anderen: In der heutigen Gesellschaft wird Erfolg oft an materiellem Besitz gemessen. Beispielsweise wie viele Autos, Häuser oder Luxusgüter jemand besitzt. Dies schafft eine Kultur des Vergleichs, die das Gefühl vermittelt, nicht gut genug zu sein. Dies führt zu zunehmender geistiger Erschöpfung.
- Zwischenmenschliche Beziehungen: Auch der Umgang mit unterschiedlichen Meinungen, Konflikten und Persönlichkeiten kann zu emotionaler und mentaler Belastung beitragen.
Spirituell
Darüber hinaus spielen spirituelle Faktoren bei der mentalen Erschöpfung eine Rolle.
Wenn eine Person sich über den Sinn des Lebens unsicher ist und sich nicht mit ihren inneren Überzeugungen und Werten in Einklang bringen kann, kann dies tiefsitzende mentale Ängste verstärken und zu diesem inneren Kampf beitragen.
Psychische Erschöpfung und ihre Auswirkungen auf den Körper
Mentale Erschöpfung beeinträchtigt nicht nur die psychische Gesundheit. Sie schadet auch verschiedenen Organen und den dazugehörigen Systemen. Dazu gehören das
Herz-Kreislauf-System
Anhaltende innere Konflikte und Druck können Bluthochdruck und Schlaganfall verursachen und sogar das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen.
Verdauungssystem
Viele Menschen leiden in Zeiten psychischer Belastung unter Magen-Darm-Beschwerden. Studien zufolge können Stress und Depressionen funktionelle Verdauungsstörungen und das Reizdarmsyndrom auslösen.
Immunsystem
Stress kann die Immunfunktion hemmen, die Immunabwehr schwächen und einen anfälliger für Krankheiten machen.
Zudem kann er chronische Entzündungen verursachen. Laut Studien beschleunigen soziale Stressfaktoren die Alterung des Immunsystems, was mit der Alterung des Organsystems und Krebs in Verbindung steht.
Nervensystem
Langanhaltende geistige Erschöpfung beeinträchtigt das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen und führt sogar zu Angstzuständen oder Depressionen.
Endokrines System
Anhaltend erhöhter Hormon- und Cortisolspiegel kann zu Gewichtszunahme, Müdigkeit und Schilddrüsenfehlfunktionen führen.
Muskuläres System
Dauerstress kann Muskelverspannungen verursachen, insbesondere im Nacken, in den Schultern und im Rücken. Das kann zu chronischen Schmerzen und Kopfschmerzen führen.
Wer ist besonders betroffen?
Psychische Erschöpfung kann der Vorläufer einer schwerwiegenderen psychischen Erkrankung oder ihr Begleitsymptom sein.
Alle Patienten mit Angst-, Panik- und Zwangsstörungen sowie Depressionen zeigen Anzeichen von mentaler Erschöpfung.
Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, insbesondere narzisstischen oder Borderline-Störungen, leiden aufgrund der Instabilität des Selbstbildes und der Konflikte in verschiedenen Beziehungen häufig unter schwerer psychischer Erschöpfung.
Auch bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung nimmt der Grad der psychischen Erschöpfung zu, wenn sie sich an vergangene traumatische Ereignisse erinnern.
5 Wege, um psychische Erschöpfung zu überwinden
Hier sind einige effektive Strategien, um mit psychischer Erschöpfung umzugehen:
1. Achtsamkeitsbasierte Meditation
Achtsamkeit kann helfen, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und übermäßiges, unnötiges Denken und Konflikte im Inneren zu reduzieren. 10 bis 30 Minuten einfacher Meditation täglich können die mentale Erschöpfung lindern.
2. Sich realistische Ziele setzen
Man sollte sich kleine, erreichbare Ziele setzen und möglichst nicht nach Perfektion streben. Es reicht aus, „gut genug“ zu sein. Um Ängste abzubauen und Aufgaben leichter zu bewältigen, kann man sie in kleine Schritte aufteilen. Dieser Ansatz kann helfen, ein Gefühl von Erfolg und Kontrolle zu erlangen.
3. Entscheidungen auf strukturierte Weise finden
Wer vor komplizierten Entscheidungen steht, kann sich eine Liste mit den Vor- und Nachteilen erstellen oder sie strukturieren. Das erleichtert den Entscheidungsprozess und macht es weniger wahrscheinlich, dass man in einen Teufelskreis aus Denken und Umdenken gerät.
4. Sich Ruhe gönnen
Wenn man sich regelmäßig Ruhe gönnt, können Gehirn und Körper entspannen. Einfache Aktivitäten wie etwa lockeres Gehen, tiefes Atmen oder ein kurzes Nickerchen bauen effektiv Stress ab und geben einem Energie.
5. Sich professionelle Hilfe holen
Wenn alle verfügbaren Mittel ausgeschöpft sind, aber die psychische Erschöpfung andauert, kann man einen Psychotherapeuten aufsuchen. Bei Bedarf kann man auch Blut- und Urintests durchführen lassen, um festzustellen, ob ein Nährstoffmangel oder andere körperliche Probleme vorliegen.
Ferner gibt es auch einige wirksame kognitive Verhaltens- und Achtsamkeitstherapien, die die psychische Erschöpfung lindern können. Wenn man sie mit einer oder mehreren der oben genannten Methoden kombiniert, sind sie sogar noch wirksamer.
Über den Autor
Dr. Jingduan Yang ist Neurologe, Psychiater und Experte für Akupunktur sowie chinesische und integrative Medizin. Er ist der Begründer des Yang-Instituts für Integrative Medizin, der Tao-Klinik für Akupunktur und des American Institute of Clinical Acupuncture. Außerdem ist er Leiter des Northern Medical Center in Middletown, New York.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „5 Ways to Overcome Mental Exhaustion“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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