DAK beklagt unkritischen Umgang mit Antibiotika
Angesichts der Erkältungs- und Grippewelle kritisiert die Krankenkasse DAK-Gesundheit den unbedachten Antibiotikaeinsatz.

Häufige Antibiotikagaben erhöhen das Risiko an Diabetes zu erkranken.
Foto: FRED TANNEAU/AFP/Getty Images
Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat einen unkritischen Umgang mit Antibiotika unter jungen Erwachsenen beklagt.
Im vergangenen Jahr habe in dieser Altersgruppe fast jeder Zweite entsprechende Wirkstoffe verschrieben bekommen, berichtete die DAK am Dienstag in Hamburg unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene Umfrage.
In vielen Fällen seien die Verordnungen „fragwürdig“.
So habe jeder fünfte Antibiotikanutzer eine Erkältung gehabt, bei der die Einnahme in der Regel unnötig sei. Ein Problem sei die Anspruchshaltung: So erwarteten beinahe drei Viertel (72 Prozent) in der Grippe- und Erkältungszeit von ihrem Arzt ein Antibiotikarezept, wenn ihre Beschwerden nicht besser würden.
Die Kasse verwies in diesem Zusammenhang auf Wissenslücken. So glaubte etwa jeder dritte Befragte, dass Antibiotika auch gegen Virusinfektionen helfen. Tatsächlich wirken sie nur gegen Bakterien, Grippe und Erkältung werden aber durch Viren ausgelöst. DAK-Vorstandschef Andreas Storm äußerte sich besorgt über das Risiko von Resistenzen. Notwendig sei ein „Bewusstseinswandel“. (afp)
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