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Sportpolitik

DOSB erwägt Beendigung der Sanktionen gegen Russland

Der Deutsche Olympische Sportbund sieht durch einen langfristigen Ausschluss von Russen die Einheit des Weltsports bedroht. DOSB-Vorstandschef Torsten Burmester hofft auf klarere Spielregeln.

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Torsten Burmester, Vorstandschef des Deutschen Olympischen Sportbunds. Der Spitzenfunktionär erwartet im Zuge der Debatte um Russland einen politischen Klimawandel.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Der Deutsche Olympische Sportbund sieht den internationalen Sport herausgefordert, sich im Zuge des russischen Kriegs in der Ukraine „auf einen politischen Klimawandel“ einzustellen.
„Die neue Weltordnung wird auf absehbare Zeit eine Konfliktordnung sein: mit Russland, aber vielleicht auch mit China“, sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester der „Deutschen Presse-Agentur“. „Der Sport muss sich angesichts dieser Lage fragen, welche Rolle er auf dem veränderten Spielfeld einnehmen will.“
Der deutsche Sport stemmt sich derzeit gegen eine Rückkehr von Athleten aus Russland und Belarus zu internationalen Wettkämpfen. Wenn die kalkulierte Aggression jedoch das Zusammenleben weltweit verändere, „müssen wir prüfen, ob der Ausschluss von Athletinnen und Athleten auf lange Zeit richtig und die Einbindung des Sports in politische Sanktionen als Mittel tauglich sind“, sagte Burmester.

„Schaden für sportliche Werte“

Es bestehe die Gefahr, dass der Nutzen auf dem politischen Feld überschaubar, „der mögliche Schaden für sportliche Werte und die Olympische Charta aber unabsehbar“ sei.
„Als Mitglieder dieser olympischen Familie sehen wir, dass die Einheit im Weltsport gefährdet ist. Der Sport ist nicht unpolitisch, er muss politisch sein, um seine berechtigten Interessen durchzusetzen“, betonte Burmester. „Und er wird sich immer wieder mit den politischen Realitäten auseinandersetzen müssen. „Vielleicht benötigen wir im Weltsport angesichts des Eintritts in ein neues Zeitalter der systemischen Konflikte noch klarere Spielregeln und weniger ad-hoc-artiges Agieren“, sagte der DOSB-Vorstand. (dpa/red)

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