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Holocaust darf auf Facebook geleugnet werden

Facebook-Chef Zuckerberg will die Leugnung des Holocaust nicht aus seinem sozialen Netzwerk tilgen. Seine Aussagen stoßen auf Kritik.

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Foto: Carl Court/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat mit der Ankündigung, die Leugnung des Holocaust nicht aus seinem sozialen Netzwerk zu tilgen, für Kritik gesorgt.
Zuckerberg hatte am Mittwoch in einem Interview mit dem Technikmagazin „Recode“ gesagt, er sei jüdisch und finde es „zutiefst verletzend“, wenn Menschen den Holocaust leugneten. Doch sei er nicht dafür, faktisch falsche Äußerungen zu löschen, wenn die Verantwortlichen ernsthaft daran glaubten.
„Letztlich glaube ich nicht, dass unsere Plattform das herunternehmen sollte, da ich denke, dass es Dinge gibt, die die Leute falsch verstehen. Ich denke, dass sie sie nicht absichtlich falsch verstehen“, sagte Zuckerberg in dem Interview. Darin ging es insbesondere um die neue Politik von Facebook gegenüber Falschmeldungen, die zu Gewalt zwischen Volksgruppen führen können.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) mahnte am Donnerstag: „Antisemitismus darf nirgendwo einen Raum haben. Wer den Holocaust leugnet, den sollte niemand verteidigen. Im Gegenteil: Weltweit muss alles getan werden, um jüdisches Leben zu schützen.“ Bereits zuvor hatte es Kritik an Zuckerberg gegeben, der sich daraufhin zu einer Klarstellung gegenüber „Recode“ genötigt sah.
In einer Email schrieb der Facebook-Chef, dass ein Post, der von den Faktencheckern seiner Plattform als faktisch falsch eingestuft worden sei, kaum noch Verbreitung über den News Feed finden werde. Wenn ein Post zu Gewalt oder Hass gegen eine bestimmte Gruppe aufrufe, werde er gelöscht, versicherte Zuckerberg. Dies entspricht den bereits geltenden Regeln des Internetunternehmens.
Laut der neuen Politik des weltweit führenden sozialen Netzwerks sollen künftig auch Falschmeldungen oder manipulierte Fotos gelöscht werden, die geschaffen wurden, um zu Hass und Gewalt anzustacheln. Facebook testete seinen neuen Ansatz in Sri Lanka, das zuletzt eine Welle religiöser Spannungen erlebte, die teils über Facebook angeheizt wurde. Die neuen Regeln sollen in den kommenden Monate weltweit eingeführt werden. (afp)

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