Umfrage: Viele Bürger sehen Energieversorgung als instabil an
Der großflächige Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen in Deutschland schreitet voran. Im Schnitt entstehen derzeit ein bis zwei neue Windkraft- und rund 4.000 Photovoltaikanlagen pro Tag.
Im Zuge dieser Energiewende schaltet die derzeitige Ampelregierung altbewährte Energiequellen ab. So gingen im vergangenen Jahr bereits die letzten drei deutschen Atomkraftwerke vom Netz.
Inzwischen ist auch die Abschaltung der Kohlekraft im Prozess. Ende März 2023 markierte zugleich das Ende mehrerer Kohleblöcke, die auf null heruntergefahren wurden. Nach den Plänen der Regierung in Berlin sollen bis 2030 die restlichen Kohlekraftwerke stillgelegt worden sein.
Wir haben unsere werten Leser und weitere Interessierte gefragt, wie sie zu den einzelnen Aspekten der deutschen Energiewende stehen.
Sollen die abgeschalteten Atomkraftwerke wieder in Betrieb genommen werden?
- Ja
- Nein
Befürworten Sie den Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2030?
- Ja
- Nein, lieber früher
- Nein, lieber später
- Kein Ausstieg
Wie stehen Sie zum bisherigen Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen?
- Sehr positiv
- Positiv
- Neutral
- Negativ
- Sehr negativ
Wie empfinden Sie die aktuellen Energiepreise?
- Zu hoch
- Angemessen
- Zu niedrig
Glauben Sie, dass die Energieversorgung in Deutschland gesichert ist?
- Ja
- Nein
- Nicht sicher
Für wie lange könnten Sie sich im Falle eines Blackouts selbst versorgen?
- Gar nicht
- 3-7 Tage
- 1-4 Wochen
- 1-3 Monate
- Über 3 Monate
Atomkraft – Ja oder Nein?
Gleich zu Beginn unserer Umfrage geht es um die wohl umstrittenste Frage der deutschen Energiepolitik in letzter Zeit: das Ausschalten der letzten Atommeiler.
Auf unsere Frage, ob die abgeschalteten Atomkraftwerke wieder in Betrieb genommen werden sollten, antwortete eine Mehrheit von 84 Prozent mit „Ja“. Lediglich 16 Prozent der Teilnehmer befürworten den Schritt der Ampelkoalition, indem sie die Frage mit „Nein“ beantwortet haben.
Kohle-Aus bis 2030
Auch der Ausstieg aus der Kohlekraft wird immer häufiger debattiert. Ähnlich wie bei der ersten Frage sehen die meisten Teilnehmer den Verzicht auf diese Energieform kritisch. So befürworten nur 18 Prozent ein Abschalten aller deutschen Kohlekraftwerke wie geplant bis 2030, weitere 5 Prozent sind für eine noch frühere Abschaltung.
Ebenfalls für das Kohle-Aus, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, stimmten 33 Prozent. Gemessen an der Anzahl wollen jedoch mit 44 Prozent die meisten Teilnehmer längerfristig keinen Kohleausstieg.
Kurs auf Erneuerbare
Viele der bisherigen Umfrageteilnehmer lehnen den derzeitigen Energiekurs der Bundesregierung in Richtung erneuerbare Energiequellen ab. Die Mehrheit steht negativ (29 Prozent) oder sehr negativ (32 Prozent) zu Windkraft- und Photovoltaikanlagen.
Nur insgesamt ein Fünftel der Befragten bewerten den „grünen“ Kurs als positiv (11 Prozent) oder sehr positiv (9 Prozent). Weitere 19 Prozent steht neutral zu dem erneuerbaren Ausbau.
Energiepreise zu hoch?
Die Kraftwerksstrategie wirkt sich in entscheidendem Maß auf die Energiepreise für Stromkunden aus. Seit gut zwei Jahrzehnten läuft nun schon die Energiewende in Deutschland. Befürworter bewarben diese oftmals mit dem Spruch: „Sonne und Wind schicken keine Rechnung“. Dennoch kostet aktuell die Kilowattstunde Strom im Grundversorgungstarif bundesweit 44,36 Cent pro Kilowattstunde, wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet.
In unserer Umfrage gaben ganze 93 Prozent der Teilnehmer an, dass sie die derzeitigen Energiepreise als zu hoch empfinden. Nur 1 Prozent gab an, sie seien zu niedrig, während 6 Prozent die Preise für angemessen halten.
Im zweiten Halbjahr 2023 zahlten die deutschen Haushalte laut einem Bericht tatsächlich die höchsten Strompreise in der EU. Dieser kostete im Schnitt 41,62 Cent pro Kilowattstunde. Deutschland befand sich damit mehr als 13 Cent über dem EU-Durchschnitt von 28,5 Cent.
(Un-)Sichere Energieversorgung
Atom-Aus und Kohle-Aus bedeuten, dass die Anzahl grundlastfähiger Kraftwerke abnimmt, während die Anzahl der wetterabhängigen Energiequellen aus Sonne und Wind stetig zunimmt. Das hat bereits dazu geführt, dass die Redispatch-Maßnahmen – also Eingriffe der Netzbetreiber zur Vermeidung von Engpässen im Stromnetz –in den letzten Jahren stark zugenommen haben.
Diese Tatsache macht das Stromnetz instabiler. So hat kürzlich bereits die deutsche Industrie- und Handelskammer eine Zunahme von Stromausfällen an deutschen Standorten beklagt. Auch bei unserer Frage zu diesem Punkt glauben 66 Prozent, dass die deutsche Energieversorgung derzeit nicht gesichert ist. Hingegen sehen 11 Prozent sie als gesichert an, 23 Prozent sind sich bei dieser Frage nicht sicher.
Vorbereitet auf einen Blackout?
Anknüpfend daran stellt sich auch die Frage nach dem Extremfall – einem Blackout, also einem großflächigen Stromausfall. Viele haben sich mit diesem Szenario befasst, viele jedoch noch nicht. Die Anzahl der zuletzt genannten Gruppe liegt mit 32 Prozent bei fast einem Drittel. Sie gaben an, dass sie sich bei einem Blackout gar nicht selbst versorgen könnten.
Besser sieht es da schon bei 41 Prozent aus, die angegeben haben, für drei bis sieben Tage versorgt zu sein. Vorräte für ein bis vier Wochen hätten sich 17 Prozent der Teilnehmer angelegt. Jeweils 5 Prozent könnten sich für ein bis drei Monate beziehungsweise für mehr als drei Monate selbst versorgen.
Ratschläge für die Regierung
Zuletzt haben wir die Teilnehmer gefragt, was sie der Bundesregierung bezüglich der aktuellen Energiewende gerne mitteilen würden. Sehr häufig drückten die Befragten ihre Unzufriedenheit mit der Ampelkoalition aus und forderten diese zum Rücktritt auf. Zudem verlangten viele von den Entscheidungsträgern, dass Kernkraftwerke wieder ans Netz gehen sollten.
Einige Teilnehmer verurteilten die aktuelle Energiepolitik auch als „grüne Ideologie“ oder „Irrweg“, der beendet werden solle. Nur wenige schrieben „Traut euch mehr“, „Lasst nicht locker bei der Energiewende!“ oder „Habeck ist super!“
Bis zum 24. Mai 2024 haben bereits knapp 30.000 Menschen an der Umfrage zur Energiewende teilgenommen. Es besteht noch weiterhin die Möglichkeit, die Fragen zu beantworten und so das momentane Ergebnis zu beeinflussen.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion