Merkel: „Epidemie ist nicht weg, bevor wir nicht einen Impfstoff haben“
Leichter Optimismus, keine verschärften Maßnahmen im Rahmen der Corona-Krise. Aber: „Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig werden“, warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Statement zur Lage am 9. April. Man müsse lernen, mit dem Virus zu leben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Foto: Adam Berry/Getty Images
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält derzeit keine Verschärfung der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie für erforderlich. „Die neuesten Entwicklungen der Zahlen geben Anlass zu vorsichtiger Hoffnung“, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin. Der Anstieg der Neuinfizierten-Zahlen „flacht sich langsam ab“. Eine Verschärfung der Maßnahmen sei deshalb „zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig“.
Die Kanzlerin appellierte aber eindringlich an die Bürger, sich auch über die Osterfeiertage an die bestehenden Auflagen zu halten. „Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen“, sagte sie. „Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig sein.“ Die Lage sei weiter „fragil“ und „wir können jetzt schnell zerstören, was wir jetzt erreicht haben“.
An die Bürgerinnen und Bürger gerichtet sagte sie: „Wir haben in den letzten Wochen gemeinsam viel Kraft bewiesen. Jetzt kommt es darauf an, darin nicht nachzulassen – damit meine ich alle, ohne Ausnahme.“ Weiter sagte sie: „Wir können dann das Land gegen das Virus verteidigen und diese schwere Prüfung, die noch eine ganze Weile anhalten wird, bis zum Ende bestehen.“
Merkel: Lockerung nur in kleinen Schritten
Über die nächste Phase der Maßnahmen in der Corona-Krise will sie kommenden Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Dann soll es auch um die Frage gehen, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Maßnahmen weitergeht.
Eine Lockerung werde „nur in kleinen Schritten“ erfolgen können, sagte Merkel. Dabei werde man Schritte gehen, von denen man nicht gleich am Anfang wisse, was sie bewirken werden. Viel werde davon abhängen, wie sich die Menschen verhalten, ob sie Abstand halten, ob sie sich die Hände waschen oder sich die Hände geben. Insoweit seien Kontakte und die Art der Kontakte ein Maß für die Frage, wie sich die Epidemie ausbreite.
Die Epidemie sei aber nicht weg, wenn die Zahlen an einem Tag ein bisschen besser werden und sich weniger Leute anstecken werden. Man müsse mit dem Virus leben. Für die Bundeskanzlerin steht fest: „[Die Epidemie] wird nicht verschwinden, bevor wir nicht einen Impfstoff haben, mit dem wir die Bevölkerung immunisieren können.“ (afp/sua)
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