FDP-Chef Lindner: „Skrupellosigkeit der AfD unterschätzt“
Mit Blick auf die bevorstehende Bürgerschaftswahl in Hamburg bittet FDP-Chef Lindner die Menschen „um Entschuldigung eines schweren Fehlers“. Lindner habe die "Skrupellosigkeit der AfD" unterschätzt, eine Gleichsetzung von AfD und FDP sei falsch.

FDP-Chef Christian Lindner, 7. Februar 2020.
Foto: Emmanuele Contini/Getty Images
FDP-Chef Christian Lindner hat bei der Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen Fehler eingestanden. „Ich habe die Skrupellosigkeit der AfD im Umgang mit höchsten Staatsämtern unterschätzt“, sagte er der „Bild am Sonntag“.
Er habe sich nicht vorstellen können, dass die AfD einen Kandidaten zum Schein aufstelle, um FDP und CDU zu beschädigen. „Im Wissen darum hätte ich Thomas Kemmerich natürlich den Ratschlag gegeben, auf die Kandidatur zu verzichten.“
Der FDP-Politiker Kemmerich war am vergangenen Mittwoch mit Stimmen der AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden. Dies löste einen Sturm der Entrüstung aus. Kemmerich trat am Samstag zurück.
Mit Blick auf die bevorstehende Bürgerschaftswahl in Hamburg, bat Lindner die Menschen „um Entschuldigung eines schweren Fehlers“. Die FDP sei in eine taktische Falle geraten, der Wertekompass sei aber intakt. Ihn erschüttere, dass Parteifreundinnen nun als „Nazi-Fotzen“ beschimpft und Kinder von FDP-Politikern beleidigt würden. Eine Gleichsetzung von AfD und FDP sei falsch. „Sie nutzt nur dem perfiden Ziel der AfD, die demokratischen Parteien und die politische Kultur zu zerstören.“
Am Sonntagnachmittag trifft sich die FDP-Bundestagsfraktion in Berlin. Ihr Vorsitzender Lindner will sich zum Auftakt öffentlich äußern, womöglich auch zur Rolle der FDP bei der Regierungskrise in Thüringen. (dpa)
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