Die heutige Schule hat ein Problem – sie kann zu Mitläufern und überforderten Menschen führen
Die klassischen Lerntechniken wie das Einmaleins, das Auswendiglernen von Gedichten, das Vorlesen von Texten und das kontinuierliche Üben in der Schule gingen weitgehend verloren. Hausaufgaben-machen ist verpönt – doch warum?

Mir ist langweilig.
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„Nahezu alles, was die moderne Schulpädagogik für fortschrittlich hält, benachteiligt die Kinder aus bildungsfernem Milieu.“
Der Lehrer muss der Regisseur sein – und nicht nur ein Moderator
- „Was schadet? Sitzenbleiben, Fernsehen und Sommerferien.
- Was hilft nicht und schadet nicht? Offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, Team Teaching.
- Was hilft ein wenig? Klassengröße, finanzielle Ausstattung, Hausaufgaben.
- Was hilft ein wenig mehr? Zusatzangebote für Leistungsstarke, kooperatives Lernen, direkte Instruktion.
- Was hilft besonders gut? Lernstrategien, Lehrerfeedback, Unterrichtsqualität.“
„Hattie charakterisiert nämlich den lernwirksamen Lehrer als activator (Regisseur) und grenzt ihn damit deutlich ab vom facilitator (Moderator). Eine lernförderliche Lehrperson muss Kapitän der Lerngruppe sein – und nicht nur ihr Lernbegleiter. Quelle

Wenn ein Lehrer eine Gruppe anführt, kann diese konzentriert lernen.
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Die Leistungsabstände werden größer, je offener der Unterricht ist
„Es gibt sogar Hinweise darauf, dass sich die Leistungsschere zwischen stärkeren und schwächeren Schülern, wenn sich der Unterricht durch wenig Lehrerlenkung und wenig Strukturierung auszeichnet, eher weitet.“
Manieren, geistige Disziplin, Verzicht auf sofortigen Erfolg und Spaß
„Alles sollte dort vielmehr weiterhin ‚spielerisch‘ sein, systematischer Unterricht gilt bis heute als ebenso kinderfeindlich wie das Erteilen von Zensuren – vom Sitzenbleiben ganz zu schweigen.“
„Die mangelnde Ausbildungsreife von Schulabgängern ist das Ausbildungshemmnis Nr. 1 für die Betriebe“.
Ein Lernen aus eigener Motivation heraus kann die Schule als solche nicht leisten

Ein selbstorganisiertes Lernen kann Kinder überfordern.
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Wo liegt der pädagogische Denkfehler?
„dafür bot sich die reformpädagogische Vorstellung einer gelungenen Gestaltung der Kindlichkeit des Kindes an.“
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„Made in China“ – stillgelegt
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Wo liegt der pädagogische Denkfehler?
Der liegt darin, dass es verschiedene Talente und verschiedene Begabungen und verschiedene Interessen des Individuums Mensch gibt.
Es gibt Kinder, die interessieren sich mit 5 Jahren für das Erlernen von Einradfahren oder Schwimmen oder gehen in Experimenten verschiedenster Art auf.
Was ihnen fehlt ist das Interesse an Buchstaben oder Zahlen.
Das kommt allerdings mit den Zusatzaufgaben, die ihr Interesse unterstützen.
Beispiel: Einem Kind unter Zwang Schleifen beibringen zu wollen, scheitert.
Will dieses Kind jedoch Fussball spielen und der Trainer erklärt: Mit Klettverschlüssen wird nicht gespielt, dann ist die intrinsische Motivation zur Wie-lerne-ich-eine-Schleife schnell vorhanden und wird sofort umgesetzt.
Beispiel: Ein Kind unter Zwang die Uhr beibringen zu wollen.
Aber erklärt man, das es um XY Uhr folgende Serie im Netflix sehen kann, kommt ganz schnell der Wunsch auf, die Zeit auf der Uhr zu benennen.
Beispiel : Einem Kind das ABC nahe zu bringen unter Zwang.
Bringt außer Stress NULL.
Kocht man aber gemeinsam mit dem Kind und bittet darum, doch bei den Zutaten mal nachzulesen, was denn gekauft werden muss, beginnt das Interesse an Buchstaben.
Aus welchem Grund irgendwelche Menschen denken, das Zwang die Lösung aller Probleme darstellt erschließt sich mir immer noch nicht. Dass man mit Bestrafungen nur willenlose Zombies zelebriert, müsste man doch so langsam verstanden haben.
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Wo liegt der pädagogische Denkfehler?
Der liegt darin, dass es verschiedene Talente und verschiedene Begabungen und verschiedene Interessen des Individuums Mensch gibt.
Es gibt Kinder, die interessieren sich mit 5 Jahren für das Erlernen von Einradfahren oder Schwimmen oder gehen in Experimenten verschiedenster Art auf.
Was ihnen fehlt ist das Interesse an Buchstaben oder Zahlen.
Das kommt allerdings mit den Zusatzaufgaben, die ihr Interesse unterstützen.
Beispiel: Einem Kind unter Zwang Schleifen beibringen zu wollen, scheitert.
Will dieses Kind jedoch Fussball spielen und der Trainer erklärt: Mit Klettverschlüssen wird nicht gespielt, dann ist die intrinsische Motivation zur Wie-lerne-ich-eine-Schleife schnell vorhanden und wird sofort umgesetzt.
Beispiel: Ein Kind unter Zwang die Uhr beibringen zu wollen.
Aber erklärt man, das es um XY Uhr folgende Serie im Netflix sehen kann, kommt ganz schnell der Wunsch auf, die Zeit auf der Uhr zu benennen.
Beispiel : Einem Kind das ABC nahe zu bringen unter Zwang.
Bringt außer Stress NULL.
Kocht man aber gemeinsam mit dem Kind und bittet darum, doch bei den Zutaten mal nachzulesen, was denn gekauft werden muss, beginnt das Interesse an Buchstaben.
Aus welchem Grund irgendwelche Menschen denken, das Zwang die Lösung aller Probleme darstellt erschließt sich mir immer noch nicht. Dass man mit Bestrafungen nur willenlose Zombies zelebriert, müsste man doch so langsam verstanden haben.