BioNTech: Corona-Vakzin könnte binnen sechs Wochen gegen Mutation umgearbeitet werden
Die Mainzer Firma Biontech geht davon aus, dass ihr Impfstoff auch gegen die in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus wirkt. Dafür halte er „die Wahrscheinlichkeit für hoch“, sagte Firmenchef Ugur Sahin am Montagabend im Internetprogramm der „Bild“-Zeitung. Das Vakzin war am Montag (21. Dezember) in der EU zugelassen worden.
Nun hat Sahin bei einer Pressekonferenz gesagt, dass die Pharmafirma die Mutation des Coronavirus mit dem in seinem Unternehmen entwickelten Impfstoff in den Griff bekommen würde. Der bestehende Impfstoff gegen das Coronavirus könnte falls erforderlich binnen sechs Wochen „umgearbeitet“ und speziell auf die Mutation zugeschnitten werden, sagte Ugur Sahin am Dienstag. Dies wäre „technisch innerhalb kürzester Zeit“ möglich, allerdings müsste ein neuer Impfstoff noch einmal ein Zulassungsverfahren durchlaufen.
Es gab bereits mehr als 20 Mutationen des Erregers
Auch der deutsche Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnte vor Panik. Mutationen seien bei Viren „nicht ungewöhnlich“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ und betonte: „Wir sollten ruhig und sachlich damit umgehen.“ Noch sei nach dem Urteil von Virologen nicht klar, ob die Ansteckungsgefahr durch die neue Virus-Variante tatsächlich deutlich höher sei. Dazu gebe es „noch keine klare wissenschaftliche Faktenlage“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer.
Biontech-Chef Sahin sagte, es gebe „keine Erkenntnisse“ darüber, dass das von seiner Firma zusammen mit dem US-Partner Pfizer entwickelte Vakzin nicht gegen die neue Form des Virus wirken könnte. In den vergangenen Monaten habe es bereits mehr als 20 verschiedene Mutationen des Erregers gegeben. Alle seien von Biontech untersucht worden. Dabei sei jedes Mal festgestellt worden, dass die Wirkung des Impfstoffs durch die Mutationen „nicht beeinträchtigt“ worden sei.
Keine Garantie für die Wirksamkeit gegen die neueste Mutation
Allerdings lasse sich die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen die neueste Virus-Mutation derzeit nicht „garantieren“, sagte Sahin auch. Seine Firma werde das Vakzin innerhalb der nächsten 14 Tage an der neuen Virus-Variante testen. Er sei „zuversichtlich“, dass der Impfstoff „auch hier funktionieren wird“. Auch die europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte, es gebe keine Anzeichen dafür, dass der Impfstoff nicht auch gegen die neue Coronavirus-Variante wirkt.
Die EU-Kommission hatte das Biontech-Pfizer-Vakzin am Montag zugelassen. Nur wenige Stunden zuvor hatte die EMA dafür ihr erforderliches grünes Licht gegeben. Die Impfungen sollen nun in Deutschland direkt nach Weihnachten beginnen.
Am Samstag soll Deutschland eine erste Lieferung von mehr als 150.000 Dosen erhalten, wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Bis Jahresende sollen dann knapp 1,2 Millionen weitere Impfdosen folgen. (afp)
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