Schweden verkündet Lieferung von Leopard-Panzern und Luftabwehrsystemen an Kiew

Nachdem Finnland bekannt gegeben hatte, drei Leopard-2-Minenräum-Panzer zu liefern, erklärt Schweden nun Leopard-Kampfpanzern und Luftabwehrsystemen an die Ukraine zu überführen.
Titelbild
Bundeswehr-Panzer "Leopard 2"Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. Februar 2023

Schweden hat die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern und Luftabwehrsystemen an die Ukraine angekündigt. „Wir haben entschieden, Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern“, sagte Ministerpräsident Ulf Kristersson am Freitag zum Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine. Er fügte hinzu, auch Luftabwehrsysteme vom Typ Hawk und Iris-T würden geliefert. Verteidigungsminister Pal Jonson sagte, es handele sich um „etwa“ zehn Panzer des Modells Leopard 2A5.

Da das Modell dem von Deutschland eingesetzten Panzer ähnlich sei, könnte Schweden die Panzer als Teil eines von Deutschland koordinierten Bataillons in die Ukraine entsenden, sagte Jonson. Im März soll die Bundeswehr der ukrainischen Armee 14 moderne Leopard-2-Kampfpanzer vom Typ A6 übergeben.

Bei der Ankündigung ihrer Panzer-Lieferung hatte die Bundesregierung eigentlich das Ziel verkündet, der Ukraine zusammen mit Partnerländern ein Bataillon des modernen Leopard-2-Typs A6 zur Verfügung zu stellen, das wären 31 Panzer. Zunächst kamen aber nur 17 Panzer zusammen, nachdem als einziges Land Portugal drei weitere Leopard dieses Typs zugesagt hatte. Die Bundesregierung hatte zuletzt verstärkt bei Partnerländern auf eine Lieferung von Leopard-Panzern gedrängt.

Deutschland sagt Lieferung von weiteren Leopard-2-Kampfpanzern zu

Jetzt hat Deutschland der Ukraine die Lieferung von vier weiteren modernen Leopard-2-Kampfpanzern aus Beständen der Bundeswehr zugesagt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) entschied am Freitag, die Gesamtzahl der geplanten Lieferungen von 14 auf 18 Panzer des Typs Leopard 2 A6 zu erhöhen. Damit ist Deutschland laut Verteidigungsministerium zusammen mit Portugal und Schweden in der Lage, wie geplant der Ukraine ein gesamtes Panzerbataillon zur Verfügung zu stellen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Ende Januar nach monatelangem Zögern der Ukraine auch Leopard-2-Kampfpanzer aus Bundeswehr-Beständen zugesagt. Erklärtes Ziel der Bundesregierung war es dabei, „rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern zur Verfügung zu stellen“.

Mit den neuen Leopard-Zusagen sei es nun möglich, eine „entsprechend große Zahl von Panzern gemeinsam liefern können“, sagte Scholz am Freitagabend in Berlin. Die Ukraine könne nun mit einer Zahl von Leopard-Panzern unterstützt werden, „die die richtige Größenordnung hat“.

Die Ankündigung Schwedens erfolgte einen Tag nachdem Finnland bekannt gegeben hatte, drei Leopard-2-Minenräum-Panzer zu liefern. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte kürzlich alle Verbündeten, die über Kampfpanzer verfügen, aufgefordert, diese jetzt in die Ukraine zu schicken. Die Bundesregierung hatte Ende Januar die Lieferung von Leopard-Panzern aus deutscher Produktion durch andere Staaten genehmigt.

Polen bereit zur Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets

Am Freitag hatte zudem Warschau verkündet, dass eine erste Lieferung von Leopard-Panzern aus Polen bereits in der Ukraine eingetroffen sei. Zudem erklärte Polen sich bereit, ukrainische Piloten an F-16-Kampfjets auszubilden. „Wir sind bereit, eine Ausbildung an F-16-Kampfflugzeugen in Polen durchzuführen“, sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei einem Besuch in Kiew am Freitag. „Ich betone, dass dies immer im Rahmen der Koalition entschieden werden sollte, aber Polen ist bereit, ein solches Training durchzuführen“, fügte er vor Journalisten hinzu.

Morawiecki besuchte Kiew am Freitag anlässlich des ersten Jahrestags des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Der Regierungschef wolle damit ein „klares Zeichen“ der Unterstützung setzen, erklärte der polnische Regierungssprecher Piotr Muller vorab auf Twitter.

Morawiecki kündigte in Kiew auch die Lieferung weiterer Panzer an. „In ein paar Tagen liefern wir sehr gute PT-91 Panzer“, sagte Morawiecki Reportern und fügte hinzu, „60 Panzer werden in der Ukraine eintreffen“. Zuvor hatte der polnische Verteidigungsminister eine erste Lieferung von Leopard-2-Panzern bekannt gegeben. Die Leopard-Panzer aus Polen „befinden sich heute bereits in der Ukraine“, sagte Mariusz Blaszczak bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats, ohne nähere Angaben zur Anzahl der an Kiew übergebenen Panzer zu machen.

Die Bundesregierung hatte Ende Januar unter anderem nach intensivem Drängen Polens die Ausfuhr von Leopard-Panzern aus deutscher Produktion durch andere Staaten genehmigt. Deutschland selbst will 14 moderne Leopard-2-Kampfpanzer der Bundeswehr an Kiew abgeben. Polen kündigte an, der Ukraine Leopard-2-Panzer eines älteren Typs bereitzustellen.

Polen ist als Nachbarland der Ukraine besonders von den Folgen des Krieges betroffen. Am Dienstag und Mittwoch hatte US-Präsident Joe Biden Warschau besucht und unter anderem Führer der neun osteuropäischen Nato-Staaten sowie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg getroffen. (afp/er)



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