Nach Vergewaltigungsvorwürfen: Roman Polanski sagt Teilnahme an César-Verleihung ab
Der umstrittene polnisch-französische Filmregisseur Roman Polanski will nicht zur feierlichen Verleihung der französischen César-Filmpreise an diesem Freitag in Paris kommen.
Das kündigte der 86-Jährige in einer Erklärung an, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Er habe die Entscheidung mit Bedauern getroffen, so der Regisseur („Chinatown“, „Der Mieter“).
Polanskis Film „J’accuse“ – der deutsche Titel lautet „Intrige“ – wurde zwölf Mal für den César nominiert. Vor der Verleihung waren neue Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Regisseur öffentlich geworden.
Der Streit um Polanski hatte die Akademie für den Filmpreis in eine Krise gestürzt – die Führung kündigte Mitte des Monats ihren kollektiven Rücktritt an.
Der César ist Frankreichs nationaler Filmpreis, benannt nach dem Bildhauer César Baldaccini. Der „französische Oscar“ wird seit 1976 verliehen.
Schon im November war es bei einer Premiere von Polanskis neuem Streifen in Paris zu Protesten gekommen. Mehrere Frauen blockierten den Zugang zu einem Kino. Die Fotografin und Schauspielerin Valentine Monnier hatte Polanski in einem Medienbericht beschuldigt, sie 1975 vergewaltigt zu haben. Polanskis Anwalt wies das zurück. (dpa)
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