5 süße Alternativen zu Zucker und ihre Risiken und Vorteile
Zu viel Süßes ist ungesund, macht dick und schädigt die Zähne. Das lernen Kinder bereits sehr früh. Zucker steht seit langem in Verruf. Immer mehr Lebensmittelhersteller greifen deshalb auf Alternativen zurück. Zu den beliebtesten Süßstoffen, die in Deutschland am häufigsten zum Einsatz kommen, gehört Sucralose. Auf der Zutatenliste ist er als E 955 gekennzeichnet.
Sucralose ist etwa 600 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker, ist kalorienfrei und besitzt keinen bitteren Nachgeschmack, im Gegensatz zu vielen anderen Süßungsmitteln. Klingt ideal, vor allem für die Getränkeindustrie. Doch ist dieser Zuckerersatz wirklich die gesündere Wahl? Und welche Alternativen gibt es noch?
Sucralose und sein möglicher Einfluss auf das Immunsystem
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Nature“, präsentiert neue Erkenntnisse über den künstlichen Süßstoff. Tierversuche in der Studie zeigen, dass Sucralose eine entscheidende Funktion der T-Zellen – den Ersthelfern des Immunsystems gegen Krankheitserreger – beeinträchtigen kann.
T-Zellen erkennen mithilfe von Rezeptoren (den T-Zell-Rezeptoren oder TCRs) Krankheitserreger wie Bakterien und Viren und alarmieren das Immunsystem. Sucralose, so die Studie, könnte die Funktion der TCRs stören und somit die Immunantwort des Körpers schwächen.
Die Studie zeigt weiter, dass Sucralose auch ein Enzym mit dem Namen Phospholipase C Gamma-1 hemmt. Dieses Enzym spielt eine zentrale Rolle bei Zellwachstum und Zellteilung. Ob der beliebte Zuckerersatz das menschliche Immunsystem auf die gleiche Weise wie bei den beschriebenen Tierversuchen beeinträchtigt, muss noch wissenschaftlich untersucht werden.
Weitere Tierversuche verstärken zudem den Verdacht, dass Sucralose das Gleichgewicht der Darmflora stört, Leberentzündungen verursachen kann und die normale Funktion von Zuckerrezeptoren verändert. Bei hohen Konzentrationen hemmt Sucralose außerdem die Freisetzung von Kalzium, einem essenziellen Mineralstoff, den der Körper für eine Vielzahl von Funktionen benötigt.
Süßstoff kann die DNA schädigen
Die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist damit noch nicht zu Ende. Wissenschaftler von der amerikanischen North Carolina State University haben die Substanz genauer untersucht, die sowohl bei der Verdauung als auch bei der Herstellung von Sucralose entsteht. Diese Chemikalie, bekannt als Sucralose-6-Acetat, ist genotoxisch, das heißt, sie kann die menschliche DNA schädigen, wie Epoch Times berichtete.
In einer Reihe von Laborexperimenten, in denen menschliche Blutzellen Sucralose-6-Acetat ausgesetzt wurden, stellten die Forscher fest, dass dieser Stoff effektiv die DNA der Zellen aufbricht. Zudem zeigten Tests an menschlichem Darmgewebe, dass Sucralose-6-Acetat die Darmschleimhaut durchlässiger macht. Mit anderen Worten, die Barriereschutzfunktion der Schleimhaut des Dünndarms wird gestört. Dies kann wiederum dazu führen, dass Bakterien und Giftstoffe in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungen im Körper hervorrufen können.
Studienleiterin Susan Schiffman erklärte, dass der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegte Grenzwert für alle genotoxischen Substanzen bei 0,15 Mikrogramm pro Person und Tag liegt. Ihrer Arbeit zufolge würde bereits der tägliche Konsum eines mit Sucralose gesüßten Getränks diese Grenze überschreiten. Das Forscherteam rät deshalb vom Konsum sucralosehaltiger Lebensmittel ab.
Fünf Alternativen zu Zucker und ihre Vor- und Nachteile
Wenn es um Alternativen für Zucker geht, steht eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung – jede allerdings mit ihren Vor- und Nachteilen.
Stevia
Stevia wird aus den Blättern einer südamerikanischen Pflanze gewonnen und ist einige hundertmal süßer als klassischer Zucker, der hauptsächlich aus Saccharose besteht. Es enthält praktisch keine Kalorien und hat potenzielle gesundheitliche Vorteile wie die Senkung von Blutdruck und Blutzuckerspiegel gezeigt.
Dieser Zuckerersatzstoff kann jedoch leicht bitter bis lakritzartig schmecken. Und obwohl der Ausgangsstoff eine Pflanze ist, haben der Herstellungsprozess und die gewonnenen Extrakte wenig mit „Natürlichkeit“ zu tun.
Xylitol
Xylitol, Xylit oder auch Birkenzucker wird oft in zuckerfreien Produkten wie Kaugummi, Bonbons und Zahnpasta verwendet. Er hat etwa die gleiche Süße wie der normale Haushaltszucker, allerdings mit einem Vorteil: Mundbakterien können Xylitol nicht verwerten und sterben ab. Deshalb gilt dieser Zuckerersatzstoff als beliebte Methode zur Kariesvorbeugung.
Ähnlich wie andere Süßstoffe erhöht Xylitol den Blutzucker- beziehungsweise den Insulinspiegel nicht und ist daher für Diabetiker geeignet. Bei manchen Menschen kann dieser Stoff jedoch Verdauungsprobleme verursachen. Xylitol ist darüber hinaus giftig für Hunde.
Erythritol
Erythritol oder Erythrit gehört ebenfalls zur Gruppe der Zuckeralkohole und ist nahezu kalorienfrei. Da der Körper diesen Süßstoff nicht verstoffwechselt, hat er praktisch keinen Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel.
Im Gegensatz zu Xylit wird Erythrit weniger mit Verdauungsproblemen in Verbindung gebracht. Eine internationale Studie von Ende Februar 2023 deutet jedoch darauf hin, dass der Verzehr von Erythritol ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringen könnte. Es sind jedoch weitere Forschungen notwendig, um diesen Zusammenhang zu bestätigen.
Honig
Rohhonig ohne Zuckerzusatz (viele Honigsorten enthalten zugesetzten Zucker) ist reich an Antioxidantien, unterstützt die Blutzuckerkontrolle, lindert Halsreizungen und bietet einen angenehmen Geschmack. Es handelt sich im Grunde um Zucker, der aus Blütennektar gewonnen wird und eine nahe Alternative zu herkömmlichem Zucker ist. Nicht erhitzter Rohhonig hat mehr gesundheitliche Vorteile, da er lebende Enzyme enthält.
Mönchsfrucht-Extrakt
Mönchsfrucht-Extrakt wird aus einer in Südostasien heimischen Frucht gewonnen und ist etwa 250 Mal süßer als Zucker. Studien haben gezeigt, dass die Mönchsfrucht Antioxidantien enthält, die das Potenzial besitzen, Entzündungen zu bekämpfen. Dieses Süßungsmittel wird im Allgemeinen als sicher für den Menschen erachtet. Dennoch sollten Verbraucher stets die Verpackung überprüfen, wenn sie Mönchsfrucht-Extrakt kaufen, da er mit anderen Süßstoffen oder sogar Zucker verdünnt sein könnte.
Gesunde Ernährung von Kindesbeinen an
Allgemein gilt, dass Zuckerersatzstoffe nur in Maßen konsumiert werden sollten. Damit Kinder lernen, einen gesünderen Lebensstil zu pflegen, ist es bedeutsam, ihnen schon früh ein gesundes Verhältnis zu Zucker und Süßigkeiten zu vermitteln. Hier sind einige Tipps, wie Kinder zu einer ausgewogeneren Ernährung ermutigt werden können:
– Eine ausgewogene Ernährung anbieten: Eine Vielfalt an nährstoffreichen Lebensmitteln bereitstellen, einschließlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Protein und gesunde Fette, um die Entwicklung eines vielfältigen Geschmackssinns zu fördern.
– Zuckerhaltige Getränke begrenzen: Wasser als Hauptgetränk bevorzugen und den Konsum von Limonaden, Fruchtsäften und Sportgetränken reduzieren, da sie oft hohen Zuckergehalt haben.
– Portionsgrößen kontrollieren: Mäßigung vermitteln, indem Süßigkeiten und Desserts in kleinen Mengen serviert werden.
– Ernährungsbildung: Kinder über die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und die möglichen negativen Auswirkungen eines übermäßigen Zuckerkonsums aufklären und dabei hervorheben, dass Süßigkeiten in Maßen als gelegentlicher Genuss konsumiert werden sollten.
– Gesündere Alternativen erkunden: Natürlich süße Lebensmittel wie Früchte vorstellen, die wichtige Nährstoffe und natürlichen Zucker enthalten. Mit gesünderen Dessertvarianten wie selbstgemachten Fruchteisbechern oder Joghurt experimentieren.
– Auf andere Belohnungen setzen: Erfolge oder Meilensteine mit Ausflügen, lustigen Aktivitäten oder kleinen Geschenken feiern, anstatt auf zuckerhaltige Leckereien zurückzugreifen.
Jedes Kind ist individuell. Es ist von Bedeutung, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Förderung gesunder Essgewohnheiten und gelegentlichen süßen Genüssen herzustellen. Das Ziel könnte darin bestehen, eine langfristige Beziehung zu Lebensmitteln aufzubauen, bei der gesunde Ernährung Priorität hat, aber dennoch Raum für Genuss bleibt.
Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Sucralose: Popular Artificial Sweetener May Harm the Immune System, 5 Healthier Alternatives“ und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. (Redaktionelle Bearbeitung dl)
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