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Maxwell hat gelogen: Es gab E-Mail-Schriftverkehr zwischen ihr und Epstein in 2015

Ein New Yorker Gericht hat E-Mails zwischen dem Sexverbrecher Jeffrey Epstein und seiner unter Verdacht stehenden Ex-Freundin Ghislaine Maxwell freigegeben.

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Ghislaine Maxwell im Jahr 2000.

Foto: Chris Ison/PA Wire/dpa/dpa

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Ein New Yorker Gericht hat E-Mails zwischen dem Sexverbrecher Jeffrey Epstein und seiner unter Verdacht stehenden Ex-Freundin Ghislaine Maxwell freigegeben.
Aus dem am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Schriftverkehr geht hervor, dass die beiden noch 2015 Kontakt hatten – obwohl Maxwells Anwälte zuvor beteuert hatten, ihre Mandantin habe seit mindestens zehn Jahren nichts mehr von Epstein gehört.
„Du hast nichts Falsches getan, und ich möchte, dass du dich auch so verhältst“, schrieb Epstein demnach im Januar 2015 an seine Ex-Freundin, als weitere Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen ihn bekannt wurden. „Geh aus dem Haus, erhobenen Hauptes, nicht wie ein fliehender Sträfling. Geh auf Partys, komm damit klar.“
Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zum Sex mit seinen reichen Freunden angestiftet haben. Der bestens vernetzte Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben.

Maxwell unter Verdacht Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben

Maxwell steht unter dem Verdacht, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker dann sexuell missbraucht wurden.
Die jetzt freigegegeben E-Mails stehen im Zusammenhang mit einer Verleumdungsklage des mutmaßlichen Epstein-Opfers Virginia Giuffre gegen Maxwell.
In Dokumente aus einer Zivilklage von Giuffre gegen Maxwell von 2015, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, beschuldigt Giuffre Maxwell, ebenfalls mit minderjährigen Frauen Sex gehabt zu haben.
Auf die Frage „Mit wem hatte Ghislaine Maxwell Sex in Ihrer Gegenwart?“ antwortete sie: „Es waren viele Mädchen beteiligt“. Deren Namen kenne sie aber nicht.
Zudem wirft Giuffre – zur Tatzeit vor der Jahrtausendwende ebenfalls minderjährig – Maxwell in den Unterlagen vor, sie für den Missbrauch von Epstein und seinen Freunden gefügig gemacht zu haben.
„Sie ist diejenige, die mich regelmäßig missbraucht hat. Sie hat mich rekrutiert, mir gesagt, was ich tun soll, mich zur Sexsklavin ausgebildet, mich körperlich missbraucht, mich geistig missbraucht“, so Giuffre.
Maxwell, die in den USA angeklagt ist, bestreitet die Vorwürfe. Viele Anschuldigungen aus der inzwischen beigelegten Zivilklage hatte Giuffre schon vorher geäußert, etwa in TV-Interviews.

Maxwell werden sechs Anlagepunkte vorgeworfen

Die 58-jährige Maxwell wurde Anfang Juli im US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen. Ihr werden sechs Anklagepunkte vorgeworfen, darunter Verführung Minderjähriger zu illegalen Sexhandlungen und Meineid.
Auf die Anklagepunkte, die sich auf die Jahre 1994 bis 1997 beziehen, stehen jeweils Höchststrafen von fünf bis zehn Jahren Gefängnis. Maxwell hatte Mitte Juli vor Gericht eine Beihilfe jedoch bestritten und auf „nicht schuldig“ plädiert.
Maxwell stammt aus Großbritannien und ist das neunte Kind des Medienzaren Robert Maxwell und der französischstämmigen Holocaust-Forscherin Elisabeth Meynard.
Auch der britische Prinz Andrew, der jahrelang mit Maxwell und Epstein bekannt war, soll in den Fall verwickelt sein. So sagte Giuffre, sie sei als 17-Jährige in den Jahren 2001 und 2002 drei Mal zum Sex mit Prinz Andrew gezwungen worden. Der 60-Jährige bestreitet die Vorwürfe.
Der Fall um Epstein und Maxwell ist auch deshalb so brisant, weil die beiden in der amerikanischen High-Society gut verdrahtet waren. Epstein hatte zeitweise unter anderem auch ein enges Verhältnis zum ehemaligen Präsidenten Bill Clinton. Auf Partys wurde er immer wieder mit Prominenten gesehen. (afp/dpa/nh)

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