Gartenspaß: Mit frühzeitiger Gemüseanzucht in die Saison starten
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Wer bereits im Februar mit dem Vorziehen von Gemüse in Innenräumen beginnt, verlängert die Gartensaison erheblich und kann sich auf eine reiche Ernte freuen. Besonders Kulturen aus dem mediterranen Raum profitieren von dem Vorsprung der Gemüseanzucht, da die natürliche Vegetationszeit in unseren Breiten oft zu kurz ist, um ausreichend große und reife Früchte hervorzubringen. Aber auch andere Pflanzen wie Blattsalate und Kohlarten profitieren von der Voranzucht.
Vorteile der Gemüseanzucht
Konstante Temperaturen und gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen dafür, dass das Saatgut rasch austreibt und kräftige Jungpflanzen heranwachsen. Bis zum Auspflanzen im Frühling stehen so stabile und widerstandsfähige Pflanzen bereit, die schneller wachsen und höhere Erträge liefern.
Zudem sind sie in Innenräumen vor extremen Wetterbedingungen wie Wind, Frost, Starkregen oder zu intensiver Sonne geschützt und entgehen Schädlingen wie Schnecken oder Wühlmäusen.
Ein weiterer Vorteil: Durch eine gestaffelte Gemüseanzucht lässt sich der Platz in den Beeten optimal nutzen. Während im Frühsommer die Beete noch voll mit Sommergemüse sind, können bereits Herbst- und Wintergemüse vorgezogen werden, die nach der Ernte des Sommergemüses den frei gewordenen Raum übernehmen.
Nicht zuletzt bereitet es große Freude, den eigenen Pflanzen täglich beim Wachsen im Haus zuzusehen und am Ende das selbst gezüchtete Gemüse ernten zu können. Und beides – sowohl Gartenarbeit als auch eigenes Gemüse – hilft der Gesundheit.
Welches Gemüse vorziehen?
Viele Gemüsearten eignen sich zum Vorziehen: Paprika, Chili, Auberginen haben eine lange Entwicklungszeit und starten daher schon im Spätwinter, gefolgt von Tomaten. Aber auch Salate und verschiedene Kohlarten können sehr früh vorgezogen werden, damit sie schon ab Mitte März ins geschützte Freiland wandern können.
Es gibt auch Gemüsearten, die man vorziehen kann, aber nicht muss. Dazu zählen Kürbis, Zucchini, Gurken, Bohnen, Mangold, Erbsen und viele weitere Sorten. Diese bringen bereits bei direkter Aussaat im Beet eine gute Ernte hervor. Wer jedoch schon früher im Jahr ernten möchte, erreicht dies mit der Vorzucht im Haus.
Einige Gemüse gedeihen wiederum besser, wenn sie direkt ins Beet kommen und sollten daher nicht vorgezogen werden. Dazu gehören Möhren, Radieschen, Pastinaken und Spinat.
Wann ist welches Gemüse dran?
Hinweise dazu, wann die richtige Zeit für die Aussaat ist, findet man in der Regel auf der Rückseite der Samentütchen. Um keinen Aussaattermin zu verpassen, ist es sinnvoll, einen Zeitplan zu erstellen. Die folgende Übersicht bietet eine Orientierung, wann die beliebtesten Gemüsesorten vorzuziehen sind.
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Für mediterrane Pflanzen ist die Vegetationsperiode hierzulande oft zu kurz. Eine frühe Anzucht hilft, dass Früchte dennoch ausreifen können. Zum Vergrößern klicken. Foto: ts/Epoch Times nach Bart_Kowski, Rawf8/iStock
Der ideale Zeitpunkt hängt jedoch von den klimatischen Bedingungen ab und jeder Gärtner entscheidet letztlich, wann es am besten passt. Unter optimalen Bedingungen können kräftige, gesunde Jungpflanzen heranwachsen – sie werden so bestens auf den Übergang ins Freiland vorbereitet. Als Richtlinie gilt:
Bis Ende Februar:
- Wärmeliebende Gemüse mit langer Kulturdauer: Chili, Paprika, Auberginen, Physalis
- Kopf- und Pflücksalat
- Kohlgemüse: Kohlrabi, Rotkohl, früher Spitzkohl, Brokkoli, Blumenkohl
- Knollensellerie
- Lauch
Mitte März bis Anfang April:
- Tomaten
- Basilikum
- Folgesaat: Kopfkohl, Lauch und Salat
Mitte bis Ende April:
- Kürbis
- Zucchini
- Gurke
- Melone
- Zuckermais
Anfang Mai:
- Rosenkohl
Ende Mai:
- Chinakohl
Anfang Juni:
Voraussetzungen, damit die Gemüseanzucht gelingt
- Der richtige Standort
Die jungen Pflänzchen sollten so viel Tageslicht wie möglich erhalten, rund 10 bis 14 Stunden täglich. Fensterbänke in Süd-Ost-Lage sind dafür besonders gut geeignet. Reicht der Lichteinfall nicht aus, bieten Pflanzenlampen eine gute Unterstützung. Ist zu wenig Licht vorhanden, können die Pflanzen „vergeilen“. Die Pflanzen versuchen dann mit allen Mitteln zum Licht zu wachsen und werden dadurch lang und dünn. - Die richtige Erde
Eine leichte, nährstoffarme Anzuchterde unterstützt die Wurzelentwicklung. Die Suche nach Nährstoffen regt das Wurzelwachstum besonders an, was sie für später, wenn sie ins Gemüsebeet gepflanzt werden, stärkt, um ausreichend Wasser und Nährstoffe zu finden. - Die optimale Temperatur
Konstante Temperaturen zwischen 18 und 22 °C fördern eine gleichmäßige Keimung und ein kräftiges Wachstum. Wichtig zu beachten: Je weniger Licht vorhanden ist, desto niedriger sollte die Temperatur sein. So wird das Wachstum etwas gehemmt und es kommt weniger schnell zum Vergeilen. - Feuchtigkeit
Die Anzuchterde sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, allerdings nicht zu nass. Am besten gießt man mit einer Sprühflasche oder Ballbrause.
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