Heuschnupfen lindern – 12 natürliche Alternativen zur Schulmedizin

Bis zu 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Heuschnupfen – europaweit sind es rund 100 Millionen, weltweit sogar mehr als 400 Millionen. Die Zahl der Betroffenen steigt seit Jahrzehnten, insbesondere in städtischen Gebieten. Die Ursache: eine überschießende Immunreaktion auf Eiweißbestandteile im Blütenstaub von Gräsern, Bäumen und Kräutern.
Mehr als 60 Prozent der Betroffenen reagieren auf Gräserpollen, gefolgt von Baumpollen wie Birke, Erle und Hasel mit 40 bis 50 Prozent. Dabei verbreiten sich Pollen leicht über Hunderte Kilometer, und an trockenen Tagen kann die Konzentration in der Luft auf mehrere Tausend Pollenkörner pro Kubikmeter steigen.
Kein Wunder, dass viele Menschen mit Symptomen wie Niesattacken, juckenden Augen, Atembeschwerden und bleierner Müdigkeit zu kämpfen haben. Doch es gibt auch einen anderen Weg: Die Natur bietet eine Reihe bewährter Lösungen.
Schulmedizin bei Heuschnupfen – Eingriff ins Immunsystem mit Nebenwirkungen
Die schulmedizinische Behandlung basiert auf Antihistaminika, Kortisonpräparaten und Hyposensibilisierung. Doch keine dieser Methoden setzt wirklich an der Ursache der Allergie an – sie unterdrücken lediglich Symptome.
Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin, doch dieser Botenstoff spielt eine entscheidende Rolle im Körper. Er reguliert nicht nur allergische Reaktionen, sondern ist auch für Schlaf, Verdauung und Immunabwehr wichtig. Kein Wunder, dass viele Betroffene über Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, trockene Schleimhäute oder Kopfschmerzen klagen. Studien zeigen sogar, dass manche Antihistaminika langfristig das Demenzrisiko erhöhen können.
Kortison wird oft als Nasenspray oder Tablette eingesetzt, um die Entzündung zu hemmen. Doch wer es länger einnimmt, riskiert Nebenwirkungen wie Osteoporose, Gewichtszunahme oder ein geschwächtes Immunsystem. Der sogenannte Rebound-Effekt führt zudem dazu, dass nach dem Absetzen die Symptome verstärkt zurückkehren.
Die Hyposensibilisierung kann in manchen Fällen helfen, doch die Erfolgsquote ist begrenzt. Weniger als die Hälfte der Patienten profitiert dauerhaft, und nicht selten entwickeln sie während der Behandlung neue Allergien – etwa gegen Lebensmittel oder Hausstaubmilben. Das macht sie nicht für jeden zur idealen Lösung.
Natürliche Alternativen – wirksam und nachhaltig
Die Naturheilkunde setzt nicht auf Symptomunterdrückung, sondern auf eine langfristige Stabilisierung des Immunsystems. Studien zeigen, dass bestimmte Pflanzen, Heilpilze und Vitalstoffe die allergische Reaktion positiv beeinflussen können.
Pflanzenextrakte mit belegter Wirkung:
- Schwarzkümmelöl (Nigella sativa): Reduziert nachweislich die Histaminfreisetzung und moduliert das Immunsystem. Empfohlene Dosierung: ein Teelöffel Öl täglich oder 500 Milligramm Kapseln zweimal täglich.
- Pestwurz (Petasites hybridus): Laut randomisierten Studien wirksam wie synthetische Antihistaminika, aber ohne sedierende Nebenwirkungen. Einzunehmende Menge: standardisierte Extrakte mit 50 Milligramm Petasine pro Tag.
- Brennnessel (Urtica dioica): Sie wird traditionell gegen allergische Rhinitis genutzt. Anwendung: 300 Milligramm Extrakt täglich oder als Tee (zwei Teelöffel getrocknete Blätter auf 250 Milliliter Wasser, zwei bis drei Tassen täglich).
- Quercetin: Das Flavonoid in Zwiebeln und Äpfeln stabilisiert Mastzellen und reduziert Histaminfreisetzung. Dosierung: 500 bis 1.000 Milligramm täglich.

Die Heilkraft des Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus) wurde bereits vor Jahrhunderten geschätzt: In der Antike kam das Kraut bei bösartigen Geschwüren und im Mittelalter bei der Pest zum Einsatz. Foto: Gemeinfrei, Robert Knapp/iStock
Heilpilze als natürliches Antiallergikum:
- Reishi (Ganoderma lucidum): Enthält bioaktive Substanzen, die die Histaminfreisetzung hemmen und das Immunsystem regulieren. Empfehlung: 1.000 Milligramm Reishi-Extrakt täglich über mindestens acht Wochen.
- Shiitake (Lentinula edodes): Diese Pilze unterstützen die Schleimhautabwehr. Dosierung: 500 Milligramm Extrakt täglich.
Nährstoffe für das Immunsystem:
- Vitamin C: Wirkt als natürliches Antihistaminikum. Dosierung: 1.000 Milligramm täglich.
- Vitamin D: Nehmen wir zu wenig davon auf, erhöht es unser Allergierisiko, wobei ein Zielwert von 40 bis 60 ng/ml im Blut angestrebt werden sollte. Dosierung: 2.000 bis 5.000 I.E. pro Tag.
- Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA): Sie hemmen entzündliche Prozesse. Empfohlene Menge: 2.000 Milligramm täglich.
- Zink und Magnesium: Diese Nährstoffe regulieren das Immunsystem. Anwendung: 15 Milligramm Zink und 300 Milligramm Magnesium täglich.
Mit Salzwasser gegen Heuschnupfen
Eine starke Darmflora spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei allergischen Reaktionen, denn sie beeinflusst direkt das Immunsystem. Probiotika wie „Lactobacillus rhamnosus“ und „Bifidobacterium lactis“ haben sich in Studien als hilfreich erwiesen, um die überschießende Immunantwort bei Heuschnupfen zu dämpfen. Eine tägliche Einnahme von mindestens zehn Milliarden koloniebildenden Einheiten (KBE) über mehrere Monate kann die Symptome spürbar lindern.
Ebenso bewährt haben sich Nasenspülungen mit Salzwasser, die Pollen und Reizstoffe aus den Nasenschleimhäuten entfernen und so akute Beschwerden reduzieren. Auch die Akupunktur zeigt vielversprechende Ergebnisse und ist immer einen Versuch wert.

Auch Akupunktur kann bei bestimmten Patienten zur Linderung von Heuschnupfen beitragen. Foto: Bjoern Wylezich/iStock
Ein weiteres, wenn auch umstrittenes Verfahren ist die Homöopathie. In vielen Praxen hat sie sich bewährt, besonders wenn sie individuell abgestimmt wird. Ob Globuli wie „Allium cepa“ oder „Galphimia glauca“ helfen, gilt als wissenschaftlich umstritten – aus meiner Sicht sind sie jedoch ebenfalls einen Versuch wert, besonders wenn das Mittel richtig gemäß homöopathischer Lehre gewählt wurde.
Fazit: Nachhaltige Hilfe statt lebenslanger Medikation
Wenn die schulmedizinische Behandlung so erfolgreich wäre, gäbe es vermutlich keine Heuschnupfenpatienten mehr. Doch die Zahl der Betroffenen steigt weiter. Die Gründe sind vielschichtig: Umweltgifte, Vitalstoffmängel und die hochindustriell verarbeiteten Nahrungsmittel spielen eine wichtige Rolle.
Statt das Immunsystem mit Antihistaminika und Kortison zu „dämpfen“, lohnt es sich, die Ursachen anzugehen: Eine starke Darmflora, entzündungshemmende Vitalstoffe und Naturheilmittel wie Schwarzkümmelöl oder Reishi können Allergien nachhaltig lindern.
Wer seinen Körper unterstützt, statt unterdrückt, hat nach meiner Erfahrung die besten Chancen, den Frühling wieder genießen zu können und gewinnt darüber hinaus zusätzliche Lebensqualität.
Über den Autor

René Gräber. Foto: privat
René Gräber studierte Pädagogik und Sportwissenschaften. Aufgewachsen in einer Ärztefamilie, kam er früh mit der Medizin in Kontakt – vor, unter und hinter dem Arzttisch. Bereits in seinen Zwanzigern war seine Krankenakte „so dick wie die mancher 70-Jährigen“.
Sein eigenes Leid führte ihn jenseits der klassischen Medizin schließlich zur Naturheilkunde. Die erfolgreiche Selbstbehandlung legte den Grundstein für seine seit 1998 bestehende Praxis mit den Schwerpunkten Naturheilkunde und Alternativmedizin.
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