Glyphosat: Das Gift, das niemand sehen will – und wie wir es loswerden

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist in aller Munde, und das nicht nur im übertragenen Sinn. Von der Natur gelangt es in unsere Nahrung und schließlich in den menschlichen Körper. Was hilft, erklärt Gastautor und Heilpraktiker René Gräber in seiner wöchentlichen Kolumne bei Epoch Times.
Glyphosat: Das Gift, das niemand sehen will – und wie wir es loswerden
Der Einsatz von Glyphosat steht immer wieder in der Kritik, da es als „wahrscheinlich krebserregend“ gilt.Foto: DesignRage/iStock
Von 14. Februar 2025

Es gibt Stoffe, die fast überall sind – und dennoch kaum jemand wahrnimmt. Glyphosat ist so ein Stoff. Das weltweit meistverwendete Herbizid, einst als harmlos gepriesen, hat sich über Jahrzehnte in unsere Umwelt, unsere Nahrung und letztlich auch in unseren Körper geschlichen.

Es steckt im Getreide, im Brot, im Bier, in Hülsenfrüchten und manchmal sogar im Trinkwasser. Dabei wird immer klarer: Dieses „Unkrautvernichtungsmittel“ könnte auch uns Menschen nachhaltig schaden.

Die wachsende Belastung – und die zweifelhaften Studien dazu

Seit den 1970er-Jahren versprühen Landwirte weltweit Millionen Tonnen Glyphosat auf ihre Felder. Es sollte helfen, Unkraut loszuwerden, doch es landet unweigerlich auf unseren Tellern.

Besonders hoch sind die Rückstände in Getreideprodukten wie Weizen, Hafer und Roggen. Wer morgens sein Müsli isst, mittags eine Scheibe Brot und abends ein Bier trinkt, nimmt damit eine Exposition in Kauf, die längst nicht so unbedenklich ist, wie die Hersteller behaupten.

Und genau hier beginnt das Problem: Die wissenschaftliche Bewertung von Glyphosat ist alles andere als eindeutig – und das ist kein Zufall.

Industrie versus unabhängige Wissenschaft

Die Internationale Agentur für Krebsforschung, eine Unterorganisation der WHO, stufte Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ ein. Doch nur kurze Zeit später erklärte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass keine krebserregende Wirkung nachweisbar sei. Die US-Umweltbehörde EPA kam zu der gleichen Einschätzung.

Wie können sich Wissenschaftler so uneinig sein? Die Antwort liegt in den Interessenkonflikten. Zahlreiche Studien, auf die sich die EFSA und die EPA berufen, wurden von der Industrie selbst finanziert.

Noch schlimmer: Interne Monsanto-Dokumente zeigen, dass manche Studien sogar direkt von Konzernmitarbeitern geschrieben und dann unter fremdem Namen veröffentlicht wurden – eine Praxis, die man in Fachkreisen „Ghostwriting“ nennt.

Dennoch gibt es ernsthafte Hinweise darauf, dass Glyphosat nicht nur das Krebsrisiko erhöhen könnte, sondern auch tiefer in unsere physiologischen Prozesse eingreift.

Auswirkungen von Glyphosat auf Darm und Gehirn

Eine der größten Sorgen ist der Einfluss von Glyphosat auf die Darmflora. Das Herbizid hemmt das Enzym EPSPS, das für die Synthese bestimmter Aminosäuren nötig ist. Und genau dieses Enzym ist auch bei unseren Darmbakterien essenziell. Die Folge: Nützliche Bakterien wie Lactobacillus und Bifidobacterium werden geschädigt, während schädliche Keime wie Clostridium perfringens besser überleben können.

Dies könnte weitreichende Auswirkungen haben. Eine gestörte Darmflora wird mit chronischen Entzündungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht.

Besonders brisant: Einige Forscher sehen hier auch eine Verbindung zu neurologischen Erkrankungen wie Autismus. In Tierversuchen zeigten Glyphosat-exponierte Tiere auffällige Verhaltensweisen, die an Autismussymptome erinnern. Zwar fehlen bislang gesicherte Beweise für einen direkten Zusammenhang beim Menschen, doch die Parallelen sind besorgniserregend.

Was sind die Alternativen?

Dass Glyphosat eine Gefahr darstellt, ist für viele Forscher inzwischen offensichtlich. Doch die Landwirtschaft ist abhängig von Unkrautvernichtern. Gibt es umweltfreundlichere Alternativen? Ja, die gibt es.

  • Mechanische Unkrautbekämpfung (Hacken, Mulchen): Bewährt, aber arbeitsintensiv
  • Essigsäure oder Pelargonsäure: Natürliche Herbizide, die Unkraut verbrennen, jedoch Bodenleben schädigen können
  • Pflanzendeckung: Verhindert Unkrautwachstum auf natürliche Weise

Wollziest (Stachys byzantina) dient neben Lungenkraut und Elfenblume gut als Bodendecker. Foto: NataliaNaberezhnaia/iStock

Die gute Nachricht: Immer mehr Landwirte erkennen, dass Glyphosat keine nachhaltige Lösung ist. Die schlechte: Solange die Politik weiter auf die konventionelle Agrarindustrie hört, bleibt Glyphosat erlaubt. Eine wirkliche Lösung habe ich hierfür auch nicht, wohl aber für folgendes Problem.

Wie wir Glyphosat wieder loswerden

Da Glyphosat allgegenwärtig ist, stellt sich die Frage: Wie können wir es aus unserem Körper ausleiten? Glücklicherweise gibt es einige bewährte Methoden.

1. Wasser, Brennnesseltee und Schachtelhalm – natürliche Detoxhelfer

Glyphosat ist wasserlöslich, das bedeutet, unser Körper kann es über den Urin ausscheiden. Doch wir müssen ihn dabei unterstützen, zum Beispiel indem wir reichlich stilles Wasser trinken. Ich rate zu wenigstens 20 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Wenn Sie 80 Kilogramm wiegen, wären das 1,6 Liter Wasser pro Tag. Das hilft nicht nur gegen Glyphosat, sondern auch dem Gedächtnis, der Leistungsfähigkeit und dem Säure-Basen-Haushalt. Außerdem löst es Kopfschmerzen, Verstopfung und noch einiges mehr.

Ebenfalls hilfreich ist Brennnesseltee, der die Nieren aktiviert und hilft, Giftstoffe auszuschwemmen. Der Tee kann aus frischen oder getrockneten Brennnesseln zubereitet werden, indem man sie mit heißem Wasser übergießt und 5 bis 10 Minuten ziehen lässt. Für eine sanfte Extraktion kann ein Kaltansatz über Nacht erfolgen, wobei die Blätter in kaltem Wasser ziehen.

Brennnesseltee gegen Glyphosat

Brennnesseltee aktiviert die Nieren und hilft, Giftstoffe auszuschwemmen. Foto: jirkaejc/iStock

Eine dritte Möglichkeit ist Schachtelhalmtee. Dieser liefert Kieselsäure, die die Entgiftung über Haut, Haare und Nägel unterstützt. Dafür müssen Sie ein bis zwei Teelöffel mit heißem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten lang ziehen lassen. Für eine stärkere Wirkung kann das Kraut 10 Minuten lang gekocht werden, um mehr Kieselsäure zu lösen.

Schachtelhalm gegen Glyphosat

Insgesamt gibt es 15 bis 20 Arten von Schachtelhalm, einem Kraut, das oft auf feuchten Böden oder im Wasser gedeiht. Foto: Madeleine_Steinbach/iStock

2. Glycin – die unterschätzte Aminosäure gegen Glyphosat

Glyphosat hat eine chemische Analogie zu Glycin, einer essenziellen Aminosäure, die in Kollagen, Knochenbrühe und Gelatine vorkommt. Es gibt Hinweise darauf, dass Glyphosat Glycin in Körperproteinen ersetzen kann – mit unvorhersehbaren Folgen.

Die logische Gegenstrategie: eine gezielte Glycinsupplementierung. Wer regelmäßig Glycin einnimmt, könnte damit verhindern, dass sich Glyphosat in den Proteinstoffwechsel einschleicht. Ich empfehle das zumindest in der Praxis kurmäßig zweimal im Jahr über vier bis sechs Wochen: zweimal täglich 500 Milligramm Glycin.

Glycin hat zudem weitere positive Effekte: Es verbessert die Schlafqualität, wirkt in gewisser Weise entzündungshemmend und unterstützt auch die Leber bei der Entgiftung.

Unser Essen sollte uns nicht vergiften

Glyphosat ist ein Paradebeispiel dafür, wie Konzerne mit falschen Versprechen Milliarden verdienen, während Menschen unwissentlich gesundheitliche Risiken in Kauf nehmen. Die Wissenschaft ist gespalten, weil finanzielle Interessen die Forschung beeinflussen. Und die Politik? Die bleibt oft untätig.

Doch wir sind nicht hilflos. Durch bewusste Ernährung, Entgiftung und politische Aufklärung können wir Glyphosat nicht nur aus unserem Körper, sondern langfristig auch aus unserer Umwelt verbannen. Denn eines sollte selbstverständlich sein: Unser Essen sollte uns nähren, nicht vergiften.

Über den Autor
René Gräber

René Gräber. Foto: privat

René Gräber studierte Pädagogik und Sportwissenschaften. Aufgewachsen in einer Ärztefamilie, kam er früh mit der Medizin in Kontakt – vor, unter und hinter dem Arzttisch. Bereits in seinen Zwanzigern war seine Krankenakte „so dick wie die mancher 70-Jährigen“.

Sein eigenes Leid führte ihn jenseits der klassischen Medizin schließlich zur Naturheilkunde. Die erfolgreiche Selbstbehandlung legte den Grundstein für seine seit 1998 bestehende Praxis mit den Schwerpunkten Naturheilkunde und Alternativmedizin.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Für Informationen zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten von Heilpflanzen wird eine Beratung in der Apotheke empfohlen.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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