„Großer Fan der Kernenergie“: Trump ernennt konservativen Unternehmer zum Energieminister

Die Kabinettsbildung von Donald Trump schreitet voran. Den Geschäftsführer Chris Wright hat der 47. US-Präsident nun zum neuen Energieminister ernannt. Wright sei technologieoffen und zeigte sich skeptisch gegenüber erneuerbaren Energien.
Wright
Der Geschäftsführer von Liberty Energy, Chris Wright, bei einer Anhörung des Finanzdienstleistungsausschusses des Repräsentantenhauses am 10. April 2024 in Washington.Foto: House Financial Services Committee via Reuters/Screenshot via The Epoch Times

Der neu gewählte US-Präsident Donald Trump hat den Leiter für das Energieministerium favorisiert. Für die Energiepolitik der Vereinigten Staaten soll in den kommenden vier Jahren der Energieunternehmer Chris Wright zuständig sein. Die Bestätigung durch den Senat steht noch aus.

Ich freue mich, bekannt zu geben, dass Chris Wright meiner Regierung als Energieminister der Vereinigten Staaten beitreten und Mitglied des neu gegründeten Nationalen Energiebeirates wird.“

Das schrieb Trump in einer Erklärung vom 16. November, die er auf seiner Plattform Truth Social veröffentlichte. Weiter teilte er mit: „Chris ist ein führender Technologieexperte und Unternehmer im Energiebereich. Er hat in den Bereichen Kernenergie, Solarenergie, Geothermie sowie Öl und Gas gearbeitet. Vor allem aber war Chris einer der Pioniere, die die amerikanische Schieferrevolution ins Leben gerufen haben, die die Energieunabhängigkeit der USA vorantrieb.“

Wright: „Energie ist das Lebenselixier“

Auf der Social-Media-Plattform 𝕏 zeigte sich Wright erfreut über die Ernennung. „Ich fühle mich geehrt und bin dankbar für die Chance, die mir Donald Trump gegeben hat, unserem Land als US-Energieminister zu dienen“, schrieb er am 17. November.

Er wolle sich weiterhin dafür einsetzen, die Lebensbedingungen für die Menschen zu verbessern. Dazu will er seiner Aussage nach „die amerikanische Energie erschwinglicher, zuverlässiger und sicherer“ machen. „Energie ist das Lebenselixier, das alles im Leben möglich macht. Energie ist wichtig. Ich freue mich darauf, mit der Arbeit zu beginnen.“

Für (fast) „alle Energiequellen offen“

Wright ist Gründer, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Energiedienstleistungs- und Technologieunternehmens Liberty Energy. Trump beschrieb Wright als erfahrenen Unternehmer, der sich unter anderem mit der Förderung fossiler Brennstoffe beschäftigt hatte. Ebenso habe Wright auch Erfahrung mit Solar- und Kernenergie. Der baldige 47. US-Präsident teilte mit:

Chris ist für alle Energiequellen offen, solange sie reichlich vorhanden, erschwinglich und zuverlässig sind.“

Die Aufgabe des Energieministeriums besteht darin, „die Sicherheit und den Wohlstand Amerikas zu gewährleisten, indem es die Energie-, Umwelt- und Nuklearprobleme Amerikas mithilfe bahnbrechender wissenschaftlicher und technologischer Lösungen angeht“.

Ein Aufgabenbereich dieser Behörde beinhaltet das Bundesamt für fossile Energien und Kohlenstoffmanagement. Ebenso fällt die strategische Erdölreserve in ihren Zuständigkeitsbereich. Anders als Deutschland setzen die USA zudem weiterhin auf Kernkraft, wofür das Bundesamt für Kernenergie zuständig ist. Des Weiteren unterstehen die nationalen Forschungszentren der Vereinigten Staaten, darunter Oak Ridge und Los Alamos, dem Energieministerium.

Die derzeitige Energieministerin ist Jennifer Granholm. Während Trumps erster Amtszeit übten Rick Perry und anschließend Dan Brouillette dieses Amt aus.

Gegner der erneuerbaren Energie?

Zusammen mit dem Innenministerium und der Umweltschutzbehörde werden die Maßnahmen dieser Behörde von entscheidender Bedeutung sein, ob Trump sein Versprechen, die Energiekosten zu senken, einhält.

Trump hat versprochen, das Stromnetz im Rahmen seiner Agenda 47 zu modernisieren. In dem Dokument wird auch auf die Arbeit seiner Regierung an Mikroreaktoren und anderen Nukleartechnologien durch das Energieministerium hingewiesen.

In einer Rede auf einer nationalkonservativen Konferenz im Jahr 2021 warnte Wright vor den anhaltenden Versuchen, von Erdöl, Kohle und Erdgas auf erneuerbare Energien umzusteigen. Dies sei „die größte politisch motivierte Fehlinvestition aller Zeiten“, die die Energiekosten in die Höhe treiben und die Zuverlässigkeit verringern würde.

Zudem vertritt er die Ansicht, dass es keine Klimakrise gibt – wie auch Tausende Wissenschaftler weltweit. Damit widerspricht er hingegen zahlreichen Regierungen und großen Organisationen. Sie bezeichnen den Klimawandel als „existenzielle Bedrohung für die Menschheit“, wie der noch amtierende US-Präsident Joe Biden sagte. Laut Wright ist Kohlenstoffdioxid (CO₂) kein Klimagift, sondern eine Lebensgrundlage und ebenso wichtig wie Wasser und Sauerstoff.

Ebenso argumentierte Wright, dass die Vorteile der Abkehr von fossilen Brennstoffen gegen die mit dem Übergang verbundenen höheren Energiekosten abgewogen werden müssten, insbesondere für die Arbeiterklasse oder die Armen. Darüber hinaus bezeichnete sich Wright selbst als „großer Fan der Kernenergie“.

Kabinett schon zur Hälfte besetzt

Knapp zwei Wochen ist es her, dass Trump seine Konkurrentin, die Vizepräsidentin Kamala Harris, besiegt hat und zum zweiten Mal das höchste Amt der USA einnehmen konnte. Seitdem hat Trump bereits gut die Hälfte seiner künftigen Kabinettsmitglieder ausgesucht.

Erst kürzlich ernannte er beispielsweise den Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, zum Innenminister, Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister und die ehemalige demokratische Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard zur Direktorin des Nationalen Geheimdienstes.

Aktuell sind noch zwölf Posten zu besetzen (Stand: 17.11.2024), darunter das Amt des Verkehrsministers, des Bildungsministers, des Handelsministers, des Arbeitsministers und des Finanzministers.

Dieser Bericht erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Selects Chris Wright to Lead Department of Energy“ (deutsche Bearbeitung mf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion