„Der Club der toten Dichter“: Wie er zum Zerfall der Gesellschaft beitrug
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„Der Club der toten Dichter“ gewann 1989 den Oscar für das beste Drehbuch und setzte sich gegen Woody Allens „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“, Nora Ephrons „Harry und Sally“, Spike Lees „Do the Right Thing“ und Steven Soderberghs „Sex, Lügen und Video“ durch.
Da ich den Film 1989 als sehr inspirierend in Erinnerung hatte, dachte ich eigentlich, ich würde mich beim Filmabend entspannen können. Doch nach dem erneuten Anschauen habe ich das Bedürfnis, den Film neu zu bewerten. Im Jahr 2021 sehe ich ihn als Aushängeschild für die heimtückische, schleichende Art und Weise, wie Hollywood den Kommunismus in Form eines trojanischen Pferdes über die Leinwand nach Amerika einschleuste.
Beängstigend ist dabei, dass dies von Regisseur Peter Weir wahrscheinlich nicht beabsichtigt war. Denn der Verfall der traditionellen Ethik – das Ziel des Kommunismus bei seiner Zersetzung des moralischen Fundaments der USA – war bereits 20 Jahre zuvor, in Woodstock ’69, weit fortgeschritten.
„Der Club der toten Dichter“ musste nicht unter Amerikas Kommunismus-Warnradar fliegen, denn das Radar war längst kaputt. Der Film wurde als richtig und wahr empfunden; nur so könnte man Kinder gut erziehen.
Die Handlung
John Keating (Robin Williams), der neue Lyrik-Lehrer an dem angesehenen Jungeninternat Welton Academy, hält keine langweiligen Vorträge mit pseudowissenschaftlichen Regeln, die besagen, was Poesie ist und was nicht. Oh nein, mein Herr. Er ist eher der charismatische Betreuer eines Ferienlagers, der seine Schüler dazu ermutigt, ihre Lehrbücher buchstäblich zu verschandeln und die Einleitung herauszureißen, die ein „wissenschaftliches“ Diagramm enthält, mit dem der Wert eines Gedichts „überprüft“ und „bewiesen“ werden kann.
Er schimpft, er schwärmt, er steht auf seinem Pult – von den Jungs umgeben kniet er sich in der Mitte des Klassenzimmers nieder, um im gedämpften Ton Walt Whitmans prägnante Lyrik, ja Lebenslektionen zu zitieren.
Wir schreiben das Jahr 1959. Keating lässt die Klasse die ehrwürdigen Fotos der Schüler aus den 1800er-, 1910er- und 1920er-Jahren betrachten. Dabei merkt er an, dass ihre Augen im gleichen jugendlichen „Carpe diem“ erstrahlen wie die Augen der heutigen Jungen. Doch diese Ehemaligen „dienen jetzt den Narzissen als Dünger“, sagt er.
Schon bald sprechen ihn die zuvor kichernden Knaben mit „O Captain! Mein Captain!“ an. Und das ist, um ehrlich zu sein, ganz wunderbar. Jungs, vor allem die von heute, brauchen ein gutes männliches Vorbild mit Mumm. Das ist auch der Grund, warum es schwierig ist, zu erkennen, was hier eigentlich vor sich geht.
Carpe diem
„Carpe diem“ – „Nutze den Tag“ ist die wichtigste Lektion des Films. Und wir bekommen mitreißende Beispiele dafür, wie dieses Konzept die Jungs inspiriert. Einer der Schüler, Knox Overstreet (Josh Charles), fährt mit seinem Fahrrad ein abschüssiges Feld hinunter und gerät mitten in eine riesige Gruppe von Gänsen, was zu einer berauschenden Explosion aus Flügelschlägen und Schnattern führt. Zwei Wissenschaftsenthusiasten basteln ein Proto-Radio und spielen Musik auf dem ganzen Internatsgelände ab. Das macht natürlich Spaß.
Was noch? Derselbe Knox, ein Durchschnittsmensch, ist in eine Alpha-Frau verliebt, die die Freundin des Football-Quarterbacks ist, des altehrwürdigen Königs der Alphas am Internat. Knox weiß, dass er „nach dem Mond greift“, wie man so schön sagt, aber Mr. Keating hat ihn mit „Carpe diem“-Mut ausgestattet. Und so kämpft er um seine Liebe und kommt mit einer blutigen Nase davon. Ist das nicht tapfer?
Darsteller
John Houseman, einst Leiter des Juilliard-Schauspielkonservatoriums, sagte über Robin Williams (der Juilliard besuchte), er sei eigentlich kein Charakterdarsteller, sondern ein Stand-up-Comedian. Das mag zwar stimmen, aber Williams‘ Schauspielleistung in „Der Club der toten Dichter“ ist neben „Good Will Hunting“ die Beste, die er je lieferte.
Ethan Hawke schaffte mit „Der Club der toten Dichter“ seinen Durchbruch. (Robin Williams verschaffte Hawke einen Agenten, weil er von seiner Schauspielleistung so beeindruckt war.) Hawke als Todd Anderson war eine Entdeckung: Ein unendlich schüchterner Junge, an dessen Käfig Keating rüttelt, bis der Junge seine Begabung zum freien Vortragen entdeckt und sich zur Freude aller selbst schockiert. Wenn Sie wissen wollen, was es bedeutet, eine große Bandbreite an schauspielerischen Fähigkeiten zu haben, sehen Sie sich Ethan Hawke in „Der Club der toten Dichter“ und dann in „Training Day“ an.
Robert Sean Leonard spielt Neil Perry, einen Jungen, der von seinem herrischen, karrierebewussten Vater (Kurtwood Smith) ständig eingeschüchtert und beschämt wird. Inspiriert von Keatings „Carpe diem“-Philosophie lässt Neil den geheimen Poesie-Leseclub wieder aufleben, den Keating während seiner eigenen Zeit als Schüler am Welton gegründet hatte. Neil widersetzt sich auch dem Drängen seines Vaters, Medizin zu studieren, und spielt die Rolle des Puck in einer lokalen Inszenierung von „Ein Sommernachtstraum“, was katastrophale Folgen hat.
Wo ist der Kommunismus?
In „Der Club der toten Dichter“ scheint es auf den ersten Blick um das Potenzial der Literatur zu gehen, befreiend, feierlich und lebensbejahend zu sein. All diese „unterdrückten“, „verfolgten“ (und aus der Oberschicht stammenden) Jungs scheinen dazu verdammt zu sein, dass Familienpatriarchen, die mit den patriarchalischen Lehrern der Akademie unter einer Decke stecken, aus ihnen das Leben aussaugen. Und dann taucht Keating auf, und das Leben ist plötzlich leidenschaftlich und aussichtsvoll. Das ist doch gut, oder?
Doch die zeitliche Entwicklung aller Dinge und Vorgänge im Universum folgt dem Gesetz von Wachstum und Verfall. Die moralische Grundlage in den frühen Phasen der Gesellschaften fördert Gesetze, die das größtmögliche Wohl für die größte Anzahl von Menschen vorsehen. Solche ethischen Modalitäten gelten heute eher als konservativ.
Dann kam Karl Marx, ein bekennender Satanist, der über Unterdrückung schimpfte und mit dem Konzept des Klassenkampfes Neid säte, und … Moment mal … ich habe hier in einer Filmkritik keine Zeit für eine Abhandlung über den Kommunismus. Es genügt zu sagen, dass der zentrale Punkt von „Der Club der toten Dichter“ darin besteht, die Schüler dazu zu bringen, mit den Traditionen zu brechen, gegen Gesetze zu verstoßen und sich selbst über alles andere zu stellen. Das klingt nach heutigen Maßstäben großartig, ist aber in Wirklichkeit der Ausgangspunkt für den Verfall von Gesellschaften.
In den stabilen, frühen Phasen von Gesellschaften konzentriert sich das Leben der Menschen immer darauf, zum kollektiven Wohlergehen des Stammes beizutragen. Die Rebellion gegen die gute alte Kirchentradition ist der Beginn des Abrutschens in unseren heutigen Zustand ohne Moral und Wahrheit, voll von Crystal Meth, plastikverseuchten Ozeanen, Jeffrey Epstein, der MS-13-Gang, dem Sinaloa-Kartell, Kinderpornografie, in Afghanistan zurückgelassenen Amerikanern und den Dingen, die auf dem Laptop eines gewissen amerikanischen Präsidentensohns zu finden sind.
Dann ist da noch der Fall Neil Perry, der Junge, der Schauspieler werden will. Sein verklemmter Vater ist damit nicht einverstanden. Er will, dass Neil Arzt wird; und da Neil ihn angelogen und in einem Theaterstück mitgespielt hat, will er ihn vom Welton abmelden und auf eine Militärschule schicken. Wie geht der Junge damit um? „Wenn du mich nicht schauspielern lässt, schieße ich mir mit deiner Waffe in den Kopf, Dad“. Das ist wohl kaum eine inspirierende Botschaft für die jungen Menschen, die die Zielgruppe dieses Films waren.
Der Kommunismus vertritt die Ansicht, alle Menschen seien gleich, was zu der heutigen irreführenden Mentalität führte, „jeder sollte eine Trophäe bekommen“. Die sowjetischen Kommunisten verordneten zum Beispiel, dass jeder eklige alte Knacker mit jedem schönen jungen Mädchen Sex haben könnte. Tatsächlich bekommen Milliardär-Alphas und NFL-Quarterbacks Alpha-Frauen als Trophäen.
Die Menschen sind nicht wirklich gleich geschaffen. Das Leben ist nicht fair. Es ist gut, den Mut zu haben, das zu tun, was man will, doch im wirklichen Leben wird Knox Overstreet dieses Mädchen nicht für sich gewinnen können.
Der Film „Der Club der toten Dichter“ hat nicht viel zur Sache beigetragen, denn der Geist war da schon längst beschworen. Wie können wir den Geist wieder loswerden? Vor Kurzem sammelte eine Frau namens Trish auf dem Parkplatz eines Harley-Davidson-Händlers Unterschriften für eine Petition, um sicherzustellen, dass unsere Freiheiten (in Bezug auf Impfungen) nicht noch mehr ausgehöhlt werden, als sie es ohnehin schon wurden. Dafür opferte sie ihr Wochenende. Wie würden wir das nennen? Carpe diem.
„Der Club der toten Dichter“
Originaltitel: „Dead Poets Society“
Regisseur: Peter Weir
Besetzung: Robin Williams, Ethan Hawke, Robert Sean Leonard, Josh Charles, Kurtwood Smith
Länge: 123 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12
Erscheinungsjahr: 1989
Bewertung: 3,5 von 5 Sternen
Mark Jackson ist leitender Filmkritiker für The Epoch Times USA. Er absolvierte eine klassische Theaterausbildung und hat einen BA in Philosophie. 20 Jahre lang arbeitete er als professioneller Schauspieler in New York. Jackson sprach die englische Version des Epoch-Times-Hörbuchs „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, außerdem hat er eine Autorenseite auf „Rotten Tomatoes“.
Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: Rewind, Review, and Re-Rate: ‘Dead Poets Society’: How It Contributed to Society’s Downfall (deutsche Bearbeitung von as)
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