„Reagan“: Wichtige Botschaft unter verklärender Story
Bei „Reagan“ gaben nur 18 Prozent der professionellen Filmkritiker eine positive Bewertung ab, während 98 Prozent der Publikumsbewertungen positiv ausfielen.
Was steckt dahinter? Es ist das amerikanische Filmometer, das den Filmgeschmack Amerikas entlang politischer Grenzen spaltet: die Progressiven gegen die „schweigende Mehrheit“, die Liberalen gegen die Konservativen.
„Reagan“ mit Dennis Quaid in der Hauptrolle, ist ein fast zweieinhalbstündiger Weckruf an Amerika und die Welt, sich des schleichenden Übels des Kommunismus bewusst zu werden. Verpackt ist das Ganze in eine Filmbiografie über Amerikas populärsten Präsidenten der jüngeren Vergangenheit, die eines Heiligen würdig wäre. Logisch, dass die überwiegend liberale Kritik den Film hasst.
Ich verstehe sie. Denn eine liberalere Erziehung als meine, kann man sich nicht vorstellen: Hippie-Künstler-Eltern in den Sechzigern, die den Zeitgeist des „Zurück aufs Land“ verkörperten und in Kommunen lebten: Jazzmusiker spielten in der Scheune, man saß mit der örtlichen Motorradgang am Lagerfeuer, der Dramatiker Sam Shepard lungerte, mit seinem allgegenwärtigen dicken Bündel Drehbücher herum, man steckte 1969 auf dem Weg nach Woodstock im berüchtigten Stau. Berauschende Zeiten.
Die Freunde meiner Eltern, die in Yale und anderen Eliteuniversitäten studiert hatten und dann ausgestiegen waren, waren offensichtlich alle links. Es schien cool, weil es keiner besser wusste. Es fühlte sich auch gut an. Sie wussten nicht, dass das kulturelle Phänomen der freien Liebe, der Drogen und des Rock’n’Roll alles Dinge waren, die Jahrzehnte zuvor von sowjetischen Kommunisten geschrieben und geplant worden waren. Es lief wie am Schnürchen.
Damals dachte ich, ich würde Ronald Reagan hassen. Huey Lewis and the News sangen 1986, mitten in Reagans Amtszeit, „It’s Hip to be Square“ (Spießer sein ist hip), aber ich konnte es weiterhin nicht verstehen.
Der sprichwörtlich kochende Frosch
Die Gründer der Epoch Times flohen vor der Kommunistischen Partei Chinas, um in Amerika Meinungsfreiheit leben zu können. Die Epoch Times kennt den Kommunismus. Ich begann für die Epoch Times zu schreiben und musste mich vom schleichenden Kommunismus entprogrammieren.
Dieser ist über den modernen Liberalismus, Progressivismus und Sozialismus in die USA eingedrungen und zielt darauf ab, die Gesellschaften schrittweise in Richtung Kommunismus zu bewegen. Nach der Metapher des Frosches im kochenden Wasser vollzieht sich die Veränderung so langsam und schleichend, dass sie nicht bemerkt wird.
Ich habe mir die Vorträge des ehemaligen KGB-Mitglieds Juri Besmenow über den Kulturmarxismus angesehen. Und siehe da: Plötzlich klangen verhasste konservative Experten wie Patrick Buchanan wie weise alte Männer. Selbst Leute, die ich früher für verrückt gehalten hatte, wie den Rockmusiker Ted Nugent, erschienen mir plötzlich ganz normal.
Worum geht es also? Solange sich niemand mit liberaler Gesinnung wirklich die Zeit nimmt, gründlich darüber nachzudenken, was der Kommunismus eigentlich ist, wie er entstanden ist und warum er heute die heimtückischste und tödlichste Sache der Welt ist, wird es ihm oder ihr unmöglich sein, dies zu erkennen.
Der Kommunismus ist wie der Außerirdische im Film „Predator“, hoch oben im Dschungel mit seinem unsichtbaren Schutzschild. Erst nach sechs Monaten Recherche wurde ich wie Bill Dukes Charakter: Ich versteckte mich in einem umgestürzten Baumstamm, zeigte mit dem Finger hoch in die Baumkronen, auf die kaum sichtbare, schimmernde Bedrohung und flüsterte: „Ich sehe dich … .“
„Reagan“ – der Film
Diese Filmbiografie des 40. Präsidenten der Vereinigten Staaten, die auf Paul Kengors Biografie „The Crusader: Ronald Reagan and the Fall of Communism“ basiert, zeichnet Reagans Leben in groben Zügen nach.
Von seiner Kindheit über seinen Ruhm in Hollywood, seine Präsidentschaft der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild, seine Zeit als Oberbefehlshaber, das Attentat, seine Aufforderung an die Sowjetunion „Mr. Gorbatschow, tear down this wall!“ (Mr. Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder!) und seinen (buchstäblichen) Ritt in den Sonnenuntergang.
Das Wichtigste zuerst: Dennis Quaid ist ein guter Reagan – die perfekte Besetzung. Ich kann mich nur nicht entscheiden, ob ich lieber den jungen, hungrigen, risikofreudigen Quaid in der alten Maske als Reagan gesehen hätte oder den alten, erfolgreichen, selbstgefälligen Quaid – der mit jedem Jahr, ohne es zu versuchen, immer mehr wie Reagan aussieht und klingt – in der jungen Maske als Ronald Reagan. Aber das ist Haarspalterei.
„Reagan“ wird durchgehend von einem ehemaligen KGB-Agenten (Jon Voight) erzählt. Das ist ein Kunstgriff, der Informationen aus jahrelanger sowjetischer Überwachung liefert und als „filmischer Reiseführer“ dient.
Er trägt nicht wirklich viel bei, außer der Darstellung eines ehemaligen Kommunisten, der (fiktiv?) Reagans antikommunistischen Kreuzzug bewundert.
Ist „Reagan“ ein Film der Zwischentöne? Nicht wirklich. Ist es ein Greatest-Hit-Ansatz? Heldenverehrung? Absolut. Spielt das eine Rolle? Nicht, wenn man weiß, wie wichtig es ist, den Kommunismus zu verstehen.
Das ist zweifellos die Mission dieses Films. Es ist ein Versuch, den Menschen die Augen zu öffnen für die unklare, aber gegenwärtige Gefahr, der Amerika und die ganze Welt ausgesetzt sind.
Was der Regisseur erzählen möchte
Sowjetische Spione arbeiteten nach dem ausgeklügelten langfristigen Plan des italienischen Kommunisten Antonio Gramsci, den Kommunismus weltweit zu verbreiten, indem sie zunächst die Moral Amerikas von innen heraus zersetzten. Im Rahmen des sogenannten „langen Marsches durch die Institutionen“ infiltrierten diese Spione Hollywood, um den einflussreichen Ronald Reagan zu rekrutieren.
Er sollte sich ihnen anschließen und Informationen über Persönlichkeiten des Showbusiness weitergeben, die für eine kommunistische Indoktrination infrage kämen.
Reagan nimmt 1941 an einem Abendessen im Coconut Grove teil, zusammen mit dem Drehbuchautor und Kommunisten Dalton Trumbo (Sean Hankinson) und seiner ersten Frau Jane Wyman (Mena Suvari). Trumbo sagt: „Der amerikanische Traum gilt nicht für uns alle gleichermaßen. Wir tun etwas dagegen. Entscheide dich für eine Seite, Reagan!“
Trumbo und der Gewerkschaftsführer Herb Sorrell (Mark Kubr) merken bald, dass Reagan allein beim Gedanken an den gottlosen Kommunismus eine Gänsehaut bekommt. Er stammte aus einer Kleinstadt in Illinois und war tief religiös.
Reagans Lebensaufgabe und Kreuzzug war es, die rote Gefahr zu vernichten, wo auch immer sie lauerte. Er wurde Informant des FBI.
Politik
„Reagan“ geht nicht auf Reagans Ansichten über den übermächtigen Staat und bürokratische Verschwendung ein, die ihm die Wahl zum Gouverneur von Kalifornien und zwei Amtszeiten im Weißen Haus einbrachten. In einer Szene wird gezeigt, wie er Steuererhöhungen ablehnt, aber der Abbau des sozialen Sicherheitsnetzes durch seine Regierung wird kaum erwähnt.
Der Fluglotsenstreik von 1981 wird beschönigt. Es wäre hilfreich gewesen, die kommunistischen Absichten hinter dem Streik zu erklären. Ollie North und die Iran-Contra-Affäre werden ebenfalls schnell abgehandelt, aber es gibt zu viel Material, um alles unterzubringen.
Reagans Trickle-Down-Wirtschaftspolitik funktionierte, hätte aber erklärt werden müssen.
Das Gespenst des Kommunismus
Wenn Sie mit dem Thema genauso wenig vertraut sind wie ich früher, empfehle ich Ihnen, sich „Reagan“ anzusehen und sich dann „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ auf iTunes, Audible oder YouTube anzuhören. Andernfalls gibt es einfach keine Möglichkeit, Reagans Haltung zu bestimmten Themen zu verstehen.
Wenn Sie sich mit Politik und dem Kommunismus so gut auskennen wie die meisten Leser der Epoch Times, wird „Reagan“ nur das bestätigen, was Sie bereits wissen. Es wird ein leicht nostalgischer Spaziergang in die Vergangenheit (besonders nostalgisch ist die Liebenswürdigkeit von Ron und Nancy – solche Ehen gibt es heute nicht mehr) oder wie das Anschauen eines alten VHS-Films, der im Geschichtsunterricht gezeigt wird.
Hoffen wir, dass McNamara sein Ziel erreicht, die Progressiven für die drohenden Gefahren zu sensibilisieren.
„Reagan“ | Filmbiografie
Regie: Sean McNamara | Mitwirkende: Dennis Quaid, Penelope Ann Miller, Jon Voight, Mena Suvari, Kevin Sorbo, Kevin Dillon | Laufzeit: 2 Stunden, 15 Minuten
Meine Bewertung: 3 1/2 von 5 Sternen für Unterhaltung, 5 Sterne für die Sensibilisierung
Über den Autor:
Mark Jackson ist der leitende Filmkritiker der englischen Epoch Times. Neben Film, der heute weltweit wichtigsten Form des Erzählens, beschäftigt er sich mit Kampfkunst, Gewichtheben, Motorrädern, Visionssuche, Klettern, Qigong, Ölmalerei und sieht sich als Menschenrechtsaktivist.
Er hat einen Bachelor-Abschluss in Philosophie des Williams College, gefolgt von einer klassischen Theaterausbildung. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung als professioneller Schauspieler in New York, wo er in Theatern, Werbespots und Fernsehserien mitwirkte.
Er hat das Epoch-Times-Hörbuch „How the Specter of Communism is Ruling Our World“ (Wie der Teufel die Welt beherrscht) gesprochen, das auf iTunes und Audible erhältlich ist. Jackson ist ein von Rotten Tomatoes anerkannter Filmkritiker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „‘Reagan’: Rotten Tomatoes Score: Critics: 18, Audience: 98“ (redaktionelle Bearbeitung so)
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