Jeder Witz ein Lebenselixier: Warum Lachen jung und gesund hält
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Stellen Sie sich vor, Sie kommen zu Ihrem Arzt und erwarten ein neues Rezept. Doch dann bekommen Sie einen Zettel in die Hand gedrückt, auf dem steht: „Sehen Sie sich täglich eine Comedyshow an.“
Weit hergeholt? Vielleicht. Aber die Wissenschaft legt nahe, dass an dem Sprichwort „Lachen ist die beste Medizin“ etwas Wahres dran ist.
Lachen steigert nicht nur positive Gefühle. Es ist ein wirkungsvolles Wellness-Instrument, das die Immunität stärkt, Stress abbaut und dem Körper sogar hilft, Krebszellen zu bekämpfen. Vielleicht ist es an der Zeit, Lachen als einen essenziellen Nährstoff zu betrachten.
Die Wissenschaft des Lachens
Verschiedenen Studien zufolge löst Lachen messbare gesundheitsfördernde Veränderungen im gesamten Körper aus. Es senkt nachweislich entzündungsfördernde Zytokine und ist damit ein Verbündeter, anhaltende Entzündungen zu verringern. Diese spielen bei allen chronischen Erkrankungen von Diabetes und Arthritis bis hin zu Herzkrankheiten und dem metabolischen Syndrom eine Rolle.
Demnach ist jedes Lachen ein wichtiger Schritt, um Krankheiten vorzubeugen und umzukehren.
Diabetes
Bei Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes kann Lachen den Blutzuckerspiegel senken und kardiovaskuläre Komplikationen hinauszögern, heißt es in einem Übersichtsartikel auf „Diabetes Research and Clinical Practice“. Laut den Studienautoren „sollte Lachen bei Diabetikern als unterstützende Therapie eingesetzt werden“.
Stimmung
Lachen wirkt auch Wunder bei Blutdruck und Stimmung. Es reduziert Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin und hilft dem Körper, von angespannt auf entspannt umzuschalten. Wenn der Cortisol- und Adrenalinspiegel hoch ist, bleibt unser Körper im „Kampf-oder-Flucht“-Modus, was die körperliche Gesundheit mit der Zeit verschlechtert.
Ein herzhaftes Lachen wirkt dem entgegen, verbessert die Stimmung und lässt den Stress dahinschmelzen.
Krebs
Ferner kann Lachen Krebszellen abtöten. Ein herzhaftes Lachen kurbelt die Aktivität bestimmter Immunzellen an, die Krebszellen angreifen und zerstören. Je mehr man lacht, desto mehr werden diese mikroskopisch kleinen Krieger aktiviert. Die Forschung zeigt, dass Lachen diese Zellen bis zu zwölf Stunden lang stimulieren kann.
Laut einer randomisierten Kontrollstudie aus dem Jahr 2019 erhöht eine siebenwöchige Lachtherapie die Lebensqualität von Krebspatienten. Das tut sie, indem sie die Schmerzen verringert und die kognitiven Funktionen steigert.
Gedächtnis
Des Weiteren verbessert Lachen das Gedächtnis, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Bei Erwachsenen ab 65 Jahren steht das gemeinsame Lachen – sei es mit Freunden, Kindern oder Enkeln oder sogar beim Radiohören – mit einem geringeren Demenzrisiko in Verbindung, heißt es in einer Studie aus dem Jahr 2022.
Laut einer weiteren Studie aus dem Jahr 2015 verbessern sich die Lernfähigkeit und das beeinträchtigte Erinnerungsvermögen von Senioren mit Diabetes deutlich, wenn sie sich 20 Minuten lang ein humorvolles Video ansehen.
Gleichzeitig sinkt auch ihr Cortisolspiegel. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Lachen „klinische und rehabilitative Vorteile“ bei Wellness-Programmen für ältere Erwachsene hat, insbesondere für die kognitive Gesundheit.
Immunität
Darüber hinaus unterstützt Lachen die Immunität. Demnach stärkt das einstündige Anschauen eines humorvollen Videos die Immunmarker – einschließlich der T- und B-Zellen, die akute Infektionen abwehren, wie eine Studie aus dem Jahr 2001 in der Zeitschrift „Alternative Therapies in Health and Medicine“ feststellte.
Auch der Spiegel von Immunglobulin A, einem Antikörper, der für die Gesundheit des Immunsystems und die Vorbeugung von Autoimmunkrankheiten entscheidend ist, steigt an. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Lachen ein wirksamer Bestandteil von Wellness-Programmen sein könnte.
Langlebigkeit
Zudem ergab eine Studie aus dem Jahr 2020, dass Menschen im Alter von 40 Jahren und älter, die weniger als einmal im Monat lachten, ein deutlich höheres Risiko für die Gesamtmortalität hatten als Personen, die mindestens einmal pro Woche lachten.
Folgend ist die Häufigkeit des täglichen Lachens ein ausschlaggebender Risikofaktor für die Gesamtsterblichkeit, schreiben die Studienautoren.
Heute schon eine Dosis Lachen eingenommen?
Manche Familien beginnen ihren Tag mit Vitaminen – wir starten ihn mit Lachen. Jeden Morgen erzählt meine Familie ein paar Witze. Dazu gehören Klassiker: „Wie nennt man Pilze, die man mit ins Theater nehmen kann? – Kulturchampinions!“
Oder auch solchen, die einem ein Stöhnen entlocken: „Stehen zwei Kühe auf der Weide. Sagt die eine: ‚Muh.‘ Sagt die Andere: ‚Das wollte ich auch gerade sagen!‘“
Diese Momente heben unsere Stimmung, helfen uns, Kontakte zu knüpfen, setzen einen fröhlichen Ton für den Tag und kurbeln unser Immunsystem an. Indem ich dem Lachen jeden Tag einen hohen Stellenwert einräume, bringe ich meinen Kindern bei, dass Lachen ein wichtiger Bestandteil des Alltags ist – und so wichtig wie Vitamine.
Tipps, um das Lachen ins Rollen zu bringen
Wer Schwierigkeiten damit hat, absichtlich zu lachen, kann die folgenden Tipps ausprobieren:
Den Tag mit Lachen beginnen: Man kann den Morgen mit einem Comic, einem lustigen Video oder einem Witz starten. Meine Familie liebt es, jeden Morgen durch Bücher mit „Vaterwitzen“ zu blättern. „Was tragen Gummibärchen bei schlechtem Wetter? – Gummistiefel!“ Das ist eine einfache Möglichkeit, den Tag mit einem guten Gefühl anzufangen, ohne gleich zu einem Bildschirm zu greifen.
Die Freude teilen: Laut Forschern der University of Maryland ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in einer sozialen Umgebung lacht, 30 Mal höher als wenn man allein ist. Man sollte sich also mehr Gelegenheiten zum gemeinsamen Lachen schaffen – mit seinen Kindern einen Comic lesen, mit seinen Enkeln ein albernes Spiel spielen, einem Freund ein lustiges Meme schicken, mit Kollegen unsinnige Geschichten austauschen oder einen Comedy-Abend mit seinen Lieben veranstalten. Lachen schweißt die Menschen zusammen.
Es mit Lachyoga versuchen: Diese Praxis kombiniert die Yoga-Atmung mit anhaltenden Lachübungen. Dabei tief einatmen und mit einem großen, herzhaften Lachen ausatmen. Selbst wenn man sich anfangs zum Lachen zwingt, kommt das echte Lachen oft schneller, als man denkt. Jedes Mal, wenn ich meinen Kindern oder Kunden Lachyoga vorstellte, lachten sie am Ende wirklich. Vielleicht, weil sie sich albern fühlten – aber es funktionierte.
Sich an lustige Geschehnisse erinnern: Das Lachen entsteht nicht nur aus gegenwärtigen Momenten. Es kann auch durch das Wiedererleben eines lustigen Geschehnisses in der Vergangenheit kommen. Dafür kann man sich eine „Lachdatei“ mit lustigen Texten, Insider-Witzen oder albernen Erinnerungen anlegen und sie wieder aufrufen, wenn man eine Aufmunterung braucht. Noch besser ist es, sie mit den Menschen zu teilen, die dabei waren. Damit stellt man Freude auf den Wiederholungsmodus.
Eine Lach-Wiedergabeliste zusammenstellen: So wie man vielleicht eine Wiedergabeliste für die Trainings- oder Entspannungsmusik hat, kann man auch eine für das Lachen erstellen. Diese kann man mit Stand-up-Comedyclips, Patzern hinter den Kulissen oder Highlights aus Fernsehsendungen füllen, die einen immer zum Lachen bringen. Ein paar Minuten Lachen auf Abruf können die Stimmung – und die Gesundheit – sofort verbessern.
Ein Rezept für Freude
In einer Welt, in der Stress hinter jeder Ecke zu lauern scheint, könnte sich Lachen als der fehlende, nötige Nährstoff erweisen. Denn jedes Mal, wenn man lacht, verringert sich nicht nur die psychische Belastung. Das Lachen stärkt auch das Immunsystem, senkt Entzündungen und verlängert möglicherweise das Leben.
Also, nur zu – nehmen Sie Ihre tägliche Dosis Lachen ein. Sie ist kostenlos und hilft jedem, sich jung zu fühlen. „Warum hat die Vogelscheuche einen Preis gewonnen? – Weil sie in ihrem Feld herausragend war!“
Über die Autorin
Sina McCullough ist Ernährungswissenschaftlerin, Neurobiologin, Physiologin und Verhaltenswissenschaftlerin. Sie war Direktorin für Forschung und Entwicklung bei einem Unternehmen für Nahrungsergänzungsmittel und lehrte Biochemie und Bioenergetik an der University of California in Davis.
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Laughter Can Reverse Disease and Help You Live Longer—Here’s How“. (redaktionelle Bearbeitung as)
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