Frankreich entdeckt mehrere Islamisten unter Evakuierten
Am Dienstag, 24. August, bestätigte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin, dass unter den aus Kabul evakuierten Afghanen auch einige mutmaßliche Islamisten der Taliban sind: „Fünf Afghanen sind bei ihrer Ankunft unter Beobachtung gestellt worden“, erklärte Darmanin gegenüber dem Radiokanal „France Info“. Sie sollen in der Stadt Noisy-le-Grand im östlichen Teil des Pariser Großraums in einem Hotel untergebracht worden sein. Sie stehen unter Quarantäne und dürfen die Kommune nicht verlassen.
Wie die FAZ berichtet, sei am Montagabend ein Mann in Polizeigewahrsam genommen worden, weil er sich nicht an seine Aufenthaltsauflagen gehalten habe. Nachdem er in Paris von Polizisten kontrolliert worden war, erfolgte die Festnahme. Wie sich herausstellte, hatte der Verdächtige zuvor in Kabul bei der Notevakuierung der französischen Botschaft tatkräftig mitgeholfen und auch Spezialkräfte der französischen Armee bei der Rettung von Journalisten unterstützt.
Und dennoch: Laut Innenminister Darmanin habe der Mann „offensichtlich Verbindung zu den Taliban“. Der Minister versicherte, dass man „total wachsam“ sei und es keine Versäumnisse gegeben habe. Bei der Zwischenlandung auf dem Militärstützpunkt von Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, würden alle Pässe geheimdienstlich überprüft, weil in Kabul das Chaos zu groß sei, um die Identität der Hilfesuchenden genau festzustellen, auch weil Frankreich bereits im Mai die ihnen bekannten Ortskräfte in Sicherheit gebracht hatte.
Trotz der Entdeckungen und der Festnahmen machte Darmanin deutlich, dass es die „Ehre unseres Landes“ sei, Afghanen aufzunehmen, die Frankreich geholfen hätten.
Dem Bericht nach habe Frankreich seit dem 16. August rund 1.600 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt nach Paris ausgeflogen. Von der deutschen Evakuierungsoperation wurden bislang 2.134 Männer, Frauen und Kinder aus Kabul zunächst ins „sichere Taschkent in Usbekistan“ ausgeflogen, berichtet das Bundesverteidigungsministerium in seinem aktuellen Lagebericht.
Die meisten hätten bereits ihre Weiterreise nach Deutschland angetreten, heißt es. Deutschland evakuiert durch die Bundeswehr aus Afghanistan nicht nur deutsche Staatsangehörige und ehemalige Ortskräfte und ihre Familien, sondern auch „weitere zu Schützende wie Frauenrechtlerinnen und Journalisten“.
Die Evakuierungen sollen noch bis zum 31. August gehen, eine Verlängerung wurde von den Taliban bisher abgelehnt.
Unser Soldatinnen und Soldaten retten Leben. Wir evakuieren so lange es geht so viele wie möglich aus #Afghanistan.
Heute Morgen wurden weitere 200 zu Schützende in Sicherheit gebracht. Die #Bundeswehr hat bis jetzt knapp 3.000 Personen aus Kabul ausgeflogen.
Danke ❤️! pic.twitter.com/dZLFi0Zar1
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) August 23, 2021
Trotz „erschwerter Sicherheitslage“ gingen die Evakuierungsflüge weiter, da sich zahlreiche weitere Ausreiseberechtigte Hilfe suchend an das Auswärtige Amt und andere Ressorts gewandt hätten und auf Rettung warten. Tausende ausreisewillige Menschen blockieren demnach den Zugang zum Flughafen und versuchen, sich Zuritt zu verschaffen.
Es gebe Falschinformationen aus unbekannten Quellen, die die Menschen beunruhigen und die Massen immer wieder in Bewegung setzten. Für Familien sei kaum ein Durchkommen zu den US-geschützten Zugangsschleusen des Flughafens. Die Bundeswehr sei mit Spezialkräften in leichten Hubschraubern unterwegs und evakuiere kleinere Gruppen aus dem Stadtgebiet von Kabul heraus.
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