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Einzelhändler: Kunden kaufen vor allem Fleisch aus Massentierhaltung

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will ein staatliches Tierwohllabel einführen. Die Kriterien sollen am Mittwoch vorgestellt werden.

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Schweinebäuche und Koteletts in einer Fleischerei.

Foto: Carsten Rehder/Symbol/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Obwohl viele Bürger in Umfragen Interesse an Fleisch aus tierfreundlicher Haltung zeigen, verkauft sich günstige Ware aus Massentierhaltung weiterhin am besten. Das zeigt eine Umfrage des „Tagesspiegels“ vom Montag bei den Supermarktketten Penny, Aldi, Lidl, Netto und Kaufland. „Der größte Teil des Fleischs entfällt bei Penny und Rewe auf Stufe eins“, sagte etwa eine Rewe-Sprecherin der Zeitung – das bedeutet konventionelle Stallhaltung.
Die Supermärkte kennzeichnen seit dem vergangenen Jahr ihr angebotenes Frischfleisch mit einer vierstufigen Skala. Auch Kaufland teilte dem „Tagesspiegel“ mit, „aktuell überwiegt noch die Stufe eins“ beim verkauften Frischfleisch. Bei Aldi Nord machen die Haltungsstufen eins und zwei dem Bericht zufolge einen Großteil des Angebots von frischem Fleisch aus. Bei Lidl kommt demnach – mit regionalen und saisonalen Schwankungen – 50 Prozent des Frischfleischs aus Stallhaltung der Stufe eins.
Stufe zwei steht für Stallhaltung mit etwas mehr Platz für die Tiere. Stufe drei bedeutet Außenklima mit Kontakt zu frischer Luft. Stufe vier ist das Premium-Segment; hierzu gehört unter anderem Bio-Ware.
„Das mit Abstand meiste Schweinefleisch stammt aus einer Haltung, die Stufe eins oder Stufe zwei entspricht“, bestätigte auch Patrick Klein von der Initiative Tierwohl dem „Tagesspiegel“. „Fleisch aus den Stufen drei und vier hat nur sehr geringe Marktanteile.“ Bio-Schweinefleisch mache in Deutschland gerade einmal zwei Prozent aus und sei sehr teuer.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will ein staatliches Tierwohllabel einführen. Die Kriterien sollen am Mittwoch vorgestellt werden. Dabei geht es zunächst nur um Schweinefleisch. Kritiker monieren unter anderem, dass die neue Kennzeichnung nicht verpflichtend sein soll. (afp)
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