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Flugbranche fordert Entlastung

Ticketsteuer bei Flügen: Keine Senkung, sondern vollständige Abschaffung gefordert

Während die Union und die SPD um einen Koalitionsvertrag ringen, zeigt sich der Luftfahrtverband von den bisherigen Ergebnissen enttäuscht. Er fordert eine deutliche Entlastung, beispielsweise wie Schweden, das die Ticketsteuer komplett abgeschafft hat.

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Wartende am Flughafenschalter. Die Flugbranche hofft auf mehr Entlastung bei den Gebühren.

Foto: Helmut Fricke/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die deutsche Flugbranche hat enttäuscht auf die Pläne der schwarz-roten Arbeitsgruppen reagiert, zur Belebung des Flugverkehrs die Luftverkehrssteuer um rund 2,50 Euro pro Passagier und Abflug zu senken.
„Um die deutsche Luftfahrt wieder auf einen der vorderen Plätze in Europa zu bringen, brauchen wir eine deutlich größere Entlastung“, sagte Eurowings-Vorstandschef Jens Bischof der „Welt“ (Mittwochausgabe). „Wir müssen es wie Schweden machen und die Ticketsteuer komplett abschaffen.“

Schweden schaff Ticketsteuer ab

Schweden schafft zum Sommer seine Ticketsteuer komplett ab, woraufhin Airlines wie Ryanair Flugzeuge in das Land verlegt und zugleich in Deutschland Kapazitäten reduziert haben. Ein einziges Mittelstreckenflugzeug der A320-Klasse schaffe Bischof zufolge eine direkte Wertschöpfung von 70 bis 75 Millionen Euro und knapp 200 Mitarbeitern.
Maßnahmen wie in Schweden würden Deutschland „eine zusätzliche direkte Wertschöpfung von zwei bis drei Milliarden Euro bringen“, sagte der Airline-Chef, der als Präsident des Luftfahrtverbands BDL für deutschen Fluggesellschaften spricht. Eine vollständige Abschaffung der Ticketsteuer würde zu Mindereinnahmen des Bundes von rund zwei Milliarden Euro führen.
Neben einer Streichung der Steuer sieht Bischof eine Entlastungsmöglichkeit bei den Gebühren für Sicherheitskontrollen und Fluglotsen. Konkret fordert er, den zuletzt auf 15 Euro angehobenen Deckel für die Abtastgebühren wieder auf 10 Euro zu senken.
„Die Gewährleistung der Sicherheit im Luftverkehr ist eine Kernfunktion des Staates – und damit eine hoheitliche Aufgabe“, sagte er. Zudem fordert Bischof, die Verdopplung der Fluglotsengebühren zum Ausgleich der Corona-Ausfälle wieder zu streichen.

Kosten für Airlines bei Abflügen an deutschen Flughäfen auf Höchststand

Wie Epoch Times im Februar dieses Jahres berichtete, waren die Kosten für einen Flug, der in Deutschland startet, auf einen Höchstpreis angestiegen. Schon damals sprach Michael Engel, Chef des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) von einem „historischen Höchststand“ an Kosten.
„Der Luftverkehrsstandort Deutschland verliert gerade den Anschluss an die positive Entwicklung in den anderen Ländern Europas“, erklärte Engel. Es brauche dringend eine Entlastung. (dts/red)

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