Ewigkeitschemikalien: Die unsichtbare Gefahr in unseren Lebensmitteln

Für Krebs, ein geschwächtes Immunsystem und Unfruchtbarkeit gibt es viele Ursachen. Eine davon sind Chemikalien, die wir mit der Nahrung aufnehmen.
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Auch gesunde Lebensmittel können aufgrund ihrer Verpackung nicht so gesund sein.Foto: oatawa/iStock
Von 2. März 2024

Ein hoher Verzehr von verarbeiteten und verpackten Lebensmitteln führt zu einem erhöhten Gehalt an bestimmten Chemikalien im Körper. Diese können laut einer aktuellen Studie gesundheitliche Probleme auslösen.

Die von Experten begutachtete Studie untersuchte, wie die Ernährungsgewohnheiten die PFAS-Konzentration im Blut junger Erwachsener beeinflussen. Die Studie erschien am 4. Februar 2024 in der Fachzeitschrift „Environment International“. 

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (kurz PFAS), auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt, stehen mit einer Vielzahl von Gesundheitsschäden in Verbindung. Dazu gehören Krebserkrankungen und die Beeinträchtigung der Immunfunktion und Fortpflanzung.

Die Bezeichnung Ewigkeitschemikalien stammt daher, dass sich PFAS im menschlichen Körper oder in der Umwelt nicht leicht abbauen lassen. Sie stecken in Möbeln, Stoffen und verschiedenen anderen Haushaltsgegenständen. Jüngsten Tests zufolge sind sie auch im Trinkwasser, in Lebensmittelverpackungen und Tierprodukten zu finden.

Falsche Ernährung sorgt langfristig für hohe PFAS-Werte

Im Rahmen der Studie analysierten die Forscher die Verzehrdaten von 727 jungen Erwachsenen. Sie stellten fest, dass ein höherer Verzehr von Produkten wie verarbeitetem Fleisch, Beuteltee und außer Haus zubereiteten Lebensmitteln im Laufe der Zeit mit einem erhöhten PFAS-Gehalt im Körper verbunden war.

„Wir haben festgestellt, dass selbst Lebensmittel, die metabolisch gesehen [den Stoffwechsel betreffend] recht gesund sind, mit PFAS kontaminiert sein können“, sagte Hailey Hampson in einer Pressemitteilung. Sie ist Doktorandin in der Abteilung für Umweltgesundheit der Keck School of Medicine, Los Angeles, und Hauptautorin der Studie. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, zu überdenken, was ‚gesunde‘ Lebensmittel ausmacht.“

Die Studie untersuchte 123 junge Erwachsene aus der südkalifornischen Children’s Health Study (CHS), die überwiegend hispanisch waren, sowie 604 junge Erwachsene aus der National Health and Nutrition Examination Study (NHANES), einer US-weiten repräsentativen Stichprobe.

Die Teilnehmer beantworteten mehrere Fragen zu ihrer Ernährung, unter anderem dazu, wie häufig sie verschiedene Lebensmittel und Getränke konsumierten. Auch gaben sie an, wie oft sie Speisen aßen, die zu Hause, in Fast-Food-Restaurants und in Nicht-Fast-Food-Restaurants zubereitet wurden. Außerdem gaben die Probanden Blutproben ab, die auf PFAS-Gehalte untersucht wurden.

Die Gefahren von verarbeitetem Fleisch und Beuteltee

Die Forscher stellten fest, dass ein „höherer Verzehr von Schweinefleisch, Hotdogs, Rindfleisch und anderen verarbeiteten Fleischsorten in beiden Gruppen in Verbindung mit höheren PFAS-Konzentrationen stand“. Ihnen zufolge „könnten sich PFAS in Fleischprodukten durch verschiedene Quellen anreichern“.

„Verarbeitetes Fleisch wie Würstchen, Speck und Hotdogs können durch einen Kontakt mit PFAS während der Verarbeitung oder des Kochens diese anreichern. Andere Fleischsorten wie unverarbeitetes Schweine- und Rindfleisch können von Tieren stammen, die in PFAS-kontaminierten Gebieten aufgewachsen sind oder in fettbeständigen Verpackungen, die PFAS enthalten, abgepackt wurden.“

Ein höherer Teekonsum stand in den CHS- und NHANES-Gruppen ebenfalls mit einem hohen PFAS-Gehalt in Verbindung. Die Studienautoren spekulierten, dass die PFAS im Tee von Teebeuteln aus Papier stammen könnten. Sie wiesen darauf hin, dass „Papierprodukte eine wichtige Kontaminationsquelle für PFAS sind“.

In der NHANES-Gruppe stand ein höherer Verzehr von Kuchen und Törtchen mit einer erhöhten PFAS-Konzentration im Blut im Zusammenhang. Da Dessertverpackungen nachweislich stark fluoriert sind, ist es möglich, dass die hohen PFAS-Blutwerte in diesem Fall auf Verpackungsmaterialien zurückzuführen sind.

Verunreinigung von Verpackungen

Da in der Lebensmittelindustrie PFAS-kontaminierte Verpackungsmaterialien verwendet werden, untersuchte die Studie die Belastungen durch Chemikalien in Fast-Food-Lokalen und -Restaurants.

Die Forscher analysierten häufig bestelltes Essen wie Burger, Pommes frites, Hotdogs und Pizza. Wenn diese Lebensmittel aus Fast-Food-Lokalen oder Restaurants stammten, wiesen sie höhere PFAS-Werte auf. Im Gegensatz dazu hatten die gleichen Lebensmittel zu Hause zubereitet keine erhöhte PFAS-Konzentration.

„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fast Food zu einer höheren PFAS-Belastung führen kann, die von fettbeständigen Lebensmittelverpackungen herrühren könnte, die PFAS enthalten“, heißt es in der Studie.

PFAS in Papier- und Bambusstrohhalmen

Sogar pflanzliche Strohhalme, die als umweltfreundlich gelten, enthalten Ewigkeitschemikalien. In einer Studie aus dem Jahr 2023 untersuchten Forscher die PFAS-Konzentration in 39 auf dem belgischen Markt verkauften Strohhalmen aus fünf Materialien: Papier, Bambus, Glas, Edelstahl und Kunststoff.

„PFAS befinden sich in fast allen Arten von Strohhalmen, vor allem aber in solchen aus pflanzlichen Materialien wie Papier und Bambus“, heißt es in der Studie.

Ballaststoffe gegen die PFAS-Belastung

Laut der aktuellen Studie könnte die öffentliche Kontrolle von Lebensmitteln und Getränken dazu beitragen, die Quelle der Kontamination zu ermitteln und zu beseitigen.

„Soweit wir wissen, ist dies die erste Studie, die untersucht, wie ernährungsbedingte Einflüsse mit Veränderungen der PFAS-Konzentration im Laufe der Zeit zusammenhängen. Die Betrachtung mehrerer Untersuchungszeitpunkte gibt uns eine Vorstellung davon, wie sich eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten tatsächlich auf die PFAS-Konzentrationen auswirken könnte“, sagte Jesse A. Goodrich, Assistenzprofessor für Bevölkerungs- und öffentliche Gesundheitswissenschaften an der Keck School of Medicine und einer der Hauptautoren der Studie.

Die Wissenschaftler zitierten eine frühere Analyse, der zufolge die Aufnahme von Ballaststoffen den PFAS-Spiegel im Blut senken kann. Zu ballaststoffreichen Lebensmitteln zählen Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Processed Foods Linked to ‘Forever Chemicals’ in Human Blood: Study“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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