Ahornsirup – natürlicher Süßmacher mit gesundheitlichem Potenzial

In Kanada darf er auf Pancakes nicht fehlen: Ahornsirup. Das süße Vergnügen hat viele gesundheitliche Vorteile.
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Ahornsirup enthält mehr als 250 Substanzen, die sehr gesund für den Menschen sind.Foto: showcake/iStock
Von 3. November 2023

Ahornsirup ist süß und lecker. In Maßen genossen ist er gesünder als normaler raffinierter Zucker. Manche halten ihn sogar für ein Superfood.

„Wenn man auf einer einsamen Insel gestrandet ist und nur ein einziges Lebensmittel mitnehmen könnte, dann wäre Ahornsirup genau das Richtige“, sagte Navindra Seeram gegenüber Epoch Times. Er ist Professor und Vorsitzender der Abteilung für biomedizinische und pharmazeutische Wissenschaften am College of Pharmacy der University of Rhode Island.

Wie wird Ahornsirup hergestellt?

Ahornsirup ist ein natürliches Süßungsmittel, das aus dem Saft des Zuckerahorns (Acer saccharum oder Acer saccharum ssp. nigrum) gewonnen wird. Im Herstellungsprozess kommen keine Chemikalien zum Einsatz. Amerikanische Ureinwohner zeigten den frühen Siedlern, wie sie Ahornsaft gewinnen und zu Sirup verarbeiten können. Für die Herstellung von einem Liter Ahornsirup sind etwa 40 Liter Baumsaft nötig.

Die Saftgewinnung zur Herstellung von Ahornsirup beginnt in der Regel im Spätwinter oder im Vorfrühling, normalerweise zwischen Februar und März, und dauert nur wenige Wochen.

Ahornbäume sammeln während des Wachstums Stärke an, die während des Tauwetters im Frühjahr in Zucker umgewandelt wird. Dieser Zucker vermischt sich dann mit dem von den Wurzeln des Baumes aufgenommenen Wasser zu Ahornsaft. Wenn sich der Druck aufgrund steigender Temperaturen und des Auftauens des Bodens ändert, bohren die Ahornproduzenten Löcher in den Baum und legen Zapfstellen an, durch die der Saft aus dem Stamm fließt. Er wird aufgefangen und zu Sirup verdickt.

Zum Anzapfen des Ahornsaftes bohrt man Löcher in die Stämme der Ahornbäume. Der Saft wird in Eimern aufgefangen oder über Leitungssystem und dünne Schläuche zur Weiterverarbeitung gebracht. Foto: MarcBruxelle/iStock

Zuckerahornbäume sind in weiten Teilen Kanadas und teilweise in den USA verbreitet. Ahornsirup ist nie gleich; es gibt nicht nur regionale Unterschiede, sondern auch Unterschiede von Baum zu Baum.

Ferner verändern sich die Eigenschaften von Ahornsirup während der gesamten Erntesaison kontinuierlich. Zu Beginn der Saison ist der Sirup relativ klar mit einer leichten Süße. Im Laufe der Saison wird der Sirup dunkler und entwickelt eine Reihe unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, darunter Vanille, Haselnuss und Kaffee. Er kann auch blumig oder sogar würzig schmecken.

Von fein-mild bis sehr kräftig

Kanada ist für etwa 75 Prozent der weltweiten Ahornsiruperzeugung verantwortlich, der Rest kommt hauptsächlich aus den USA. Seit 2016 haben die beiden Staaten ein gemeinsames einheitliches Klassifizierungssystem. Der Sirup wird dabei in zwei Hauptqualitäten eingeteilt: Grade A und Processing Grade. Grade A wird darüber hinaus in vier Farbklassen eingeteilt, die in der Europäischen Union mit den Buchstaben AA, A, B und C bewertet werden:

  • AA. Golden: fein-milder Geschmack
  • A. Bernsteinfarben: mild-aromatischer Geschmack
  • B. Dunkel: kräftiger Geschmack (wird oft zum Backen und Kochen verwendet)
  • C. Sehr dunkel: sehr kräftiger Geschmack (wird hauptsächlich zur Herstellung von Ahornprodukten wie Ahornbonbons und Ahornzucker verwendet)

Die Güteklasse D „Processing Grade“ hat viele Unreinheiten und ist für den Direktverbrauch verboten. Solcher Ahornsirup wird in der Regel für die Herstellung von Tierfutter verwendet.

Laut dem Verbraucherportal Vergleich.org gilt: Je heller der Sirup, desto besser ist er. Dunkler gefärbte Sorten enthalten hingegen mehr phenolische Verbindungen, die sehr gesund für den menschlichen Körper sind.

Ahornsirup kommt in unterschiedlichen Helligkeitsstufen in den Handel. Foto: creighton359/iStock

Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel

Ahornsirup besteht zu etwa 60 Prozent aus Zucker und zu 32 Prozent aus Wasser. Im Vergleich zum Haushaltszucker (Saccharose) führt der Verzehr einer gleichen Menge Ahornsirup zu einem geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Zudem ist Ahornsirup süßer als Saccharose. Das bedeutet, dass eine geringere Menge Ahornsirup erforderlich ist, um den gleichen Grad an Süße zu erreichen wie beim Haushaltszucker.

Die gesundheitlichen Vorteile von Ahornsirup

Gleichzeitig enthält Ahornsirup mehr als 250 Substanzen. Diese Verbindungen kommen entweder natürlich im Ahornbaum vor oder bilden sich bei der Verarbeitung.

Dazu gehören unter anderem Oligosaccharide, organische Säuren, Aminosäuren, Vitamine und verschiedene Mineralien. Er ist auch reich an den oben erwähnten phenolischen Verbindungen, die eine Reihe von biologischen Aktivitäten aufweisen. 

Sie hemmen unter anderem Entzündungen und das Wachstum von Tumoren. Auch wirken sie gegen Diabetes und haben darüber hinaus antimutagene, antiradikale und antioxidative Eigenschaften.

Ferner enthalten 100 Gramm Ahornsirup mehr als 67 Gramm Kohlenhydrate, 225 Milligramm Kalium und 109 Milligramm Kalzium. Andere Mineralstoffe im Ahornsirup sind Magnesium, Mangan, Zink und Eisen sowie Vitamin B1, B2 und B3.

Auf was man beim Kauf achten sollte

Wer Ahornsirup als Ersatz für raffinierten Zucker in seiner Ernährung verwenden möchte, sollte unbedingt die Produktkennzeichnungen sorgfältig lesen.

Bei einigen Ahornsirupprodukten handelt es sich in Wirklichkeit um Maissirup mit hohem Fruktosegehalt, dem Ahornaroma zugesetzt wurde. Auch kann Ahornsirup mit Zuckerwasser gepanscht sein. Deswegen sollte bei den Inhaltsstoffen darauf geachtet werden, dass es sich zu 100 Prozent um echten Ahornsirup handelt.

Trotz seiner positiven Eigenschaften sei Ahornsirup immer noch ein Süßungsmittel und sollte in Maßen verzehrt werden, erklärte Biomediziner Seeram. Denn langfristig führt ein hoher Zuckerkonsum zu Stoffwechselstörungen wie Insulinresistenz, Fettansammlungen im Bauchraum und hohen Blutfettwerten.

Seiner Meinung nach ist Ahornzucker zwar ein besserer Süßstoff als unraffinierter Zucker, aber „man sollte ihn träufeln, nicht schütten“, fügte er hinzu.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Is Maple Syrup a Healthy Sugar? (redaktionelle Bearbeitung as).



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