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Kritik an Gesundheitspolitik

„Praxis in Not“: Tausende Arztpraxen bleiben Montag geschossen

„Wir können nicht mehr“, teilt ein Ärzteverband mit und ruft zu einer bundesweiten Protestaktion auf. Am 2. Oktober sollen Tausende Arztpraxen geschlossen bleiben.

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Der Protest der beteiligten Haus- und Fachärzte richtet sich gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Symbolbild.

Foto: iStock

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Deutschlandweit wollen Tausende Allgemein- und Fachärzte am Montag in einer bundesweiten Protestaktion ihre Praxen geschlossen halten. Der Virchowbund als Verband der niedergelassenen Haus- und Fachärzte hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen hätten sich angeschlossen, sagte ein Sprecher des Virchowbunds.
Wie viele Praxen wo genau nicht öffnen, könne man nicht sagen. Es werde damit gerechnet, dass es sich um eine fünfstellige Zahl handele. Damit starte die Kampagne „Praxis in Not“ in eine neue Phase.

„Ein deutliches Zeichen an die Gesundheitspolitiker“

Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Es ist ein deutliches Zeichen an die Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition und an Bundeskanzler Olaf Scholz, dem Treiben Lauterbachs endlich einen Riegel vorzuschieben“, sagte der Bundesvorsitzende Dirk Heinrich laut Mitteilung.
Lauterbach wolle das Gesundheitssystem „unwiederbringlich in Richtung Staatsmedizin umbauen“ und missachte die Belange der Praxisärzte. Zudem seien Praxen durch Inflation, steigende Energiepreise, Fachkräftemangel und unzureichende Finanzierungsabschlüsse mit den Krankenkassen stark unter Druck, betonte der Verband.

„Auftakt zu weiteren Protestaktionen“

Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung soll am Montag ein flächendeckender Not- und Bereitschaftsdienst organisiert werden. In NRW wies die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein darauf hin, dass andere Praxen vor Ort vertretungsweise die ambulante Versorgung übernehmen wollten. Patienten sollten auf entsprechende Praxis-Aushänge und Angaben auf den Praxis-Anrufbeantwortern achten.
Der Virchowbund sprach von einem „Auftakt zu weiteren Protestaktionen“. Unterstützer seien viele Berufsverbände, von HNO-Medizinern über niedergelassene Chirurgen, Orthopäden, Augenärzten bis hin etwa zu Internisten. „Wir sind ausgeblutet. Seit 30 Jahren zwingen Politik und Kassen die Arztpraxen zu schmerzhaften Sparmaßnahmen. Wir können nicht mehr“, hieß es in dem Aufruf auf der Virchowbund-Homepage. (dpa/dl)

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