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Eltern streiten an Hamburger Schule wegen Halal-Fleisch – Schulsenator bezieht Stellung

In Billstedt kam es zu einem Streit unter den Eltern, nachdem ein Elternratsvorsitzender "unverhältnismäßig vehement" das Einführen von Halal-Fleisch in der Schulkantine gefordert hatte. Der Schulsenator wurde nun in einer AfD-Anfrage aufgefordert Stellung zu beziehen.

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Ein Kind isst einen Burger.

Foto: iStock

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Lesedauer: 3 Min.

Im Stadtteil Billstedt in Hamburg, der für seinen hohen Ausländeranteil bekannt ist, forderte ein Elternratsvorsitzender „unverhältnismäßig vehement“ das Einführen von Halal-Fleisch in der Schulkantine der Grundschule Bonhoefferstraße. Dies brachte eine kleine Anfrage der AfD an den Senat zu Tage.
Nachdem sich einige Eltern der Schule im Mai dieses Jahres gegen die islamisch-religiöse Schlachtungsart ausgesprochen hatten, sei es zu unlösbaren Diskussionen gekommen, sodass beschlossen wurde, das Essen für eine bestimmte Zeit auf vegetarische Kost umzustellen. Schließlich wurde der Senat in den Streit involviert.
Nachdem der Konflikt durch die AfD-Anfrage öffentlich wurde, nahm SPD-Schulsenator Ties Rabe dazu schriftlich Stellung:
„Nicht die staatlichen Schulen betreiben die Schulkantinen, sondern private Pächter. Staatliche Schulen sind bekenntnisneutral, sie achten die unterschiedlichen religiösen Bekenntnisse der Schülerinnen und Schüler, ohne eines dieser Bekenntnisse einseitig zu bevorzugen. Von daher wäre eine Bestimmung in einem Konzessionsvertrag, in dem der Pächter sich verpflichtet, ausschließlich Speisen entsprechend einer Weltan- schauung oder einer Konfession anzubieten, rechtswidrig, siehe Artikel 137 Absatz 1 Weimarer Reichsverfassung (WRV).“
Seit September gibt an der Schule nun neben Fisch und vegetarischen Gerichten auch wieder Fleisch auf dem Speiseplan, nur halal ist es nicht. Nach Beratung im Ganztagsausschuss habe die Schule beschlossen, „regelhaft sowohl Fleisch- und Fischgerichte als auch vegetarisches Essen anzubieten, jedoch kein Halal-Fleisch“.
Der Elternbeirat der Schule Bonhoefferstraße widerspricht der Darstellung des Senats. Eine Forderung nach Halal-Fleisch habe es weder vom Elternrat noch vom Elternratsvorsitzenden gegeben. Das Fleisch sei bereits seit drei Jahren im Rahmen eines Caterer-Wechsels auf Halal- Fleisch umgestellt worden. Der heutige Elternrat sei jedoch an der damaligen Entscheidung nicht beteiligt gewesen.
Auf die AfD-Anfrage, in welchen Schulen welches Essen angeboten wird, konnte die Schulbehörde keine Auskunft geben. Eine „systematische Erfassung“ erfolge nicht. Wie das „Hamburger Abendblatt“ jedoch berichtete, gebe es allein im Stadtteil Billstedt bereits an zwei weiteren Schulen seit mehreren Jahren neben einem vegetarischen Gericht ausschließlich Halal-Fleisch.
Das sei zum einen die Stadtteilschule Öjendorf und zum anderen das Kurt-Körber-Gymnasium. Beide Schulen würden von demselben Caterer beliefert. Das Kurt-Körber-Gymnasiums habe sogar eine Werbung des Caterers auf dessen Webseite, in der geschrieben steht, dass das ausgelieferte Fleisch halal ist.
Ein Sprecher der Schulbehörde sagte auf Anfrage der Zeitung: die Schulgemeinschaft entscheide im Rahmen anerkannter Zubereitungsstandards selbst, welches Essen sie durch den Caterer anbieten lassen möchte.
„Dabei bauen wir ausdrücklich auf einen Konsens bei Schülern, Eltern und Lehrkräften“, so der Sprecher. „Das Kantinenessen an Schulen ist grundsätzlich freiwillig. Es besteht also immer die Möglichkeit, eigene Mahlzeiten mitzubringen und unter Berücksichtigung der geltenden Hausordnung in der Schule zu verzehren.“
Der Begriff „Halal-Fleisch” bedeutet nach islamischen Regeln, dass die Schlachttiere ohne Betäubung getötet werden und vollständig ausbluten müssen. Der Todeskampf des Tieres dauert einige Minuten. Nach deutschen Gesetzen gilt das als Tierquälerei. (nh)

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