Atomausstieg geht voran – Aktivisten feiern mit Projektionen
Atomkraftgegner haben mit Lichtprojektionen auf den Kernkraftwerken Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Grohnde (Niedersachsen) die Abschaltung der beiden Anlagen als Erfolg gefeiert.
Die beiden Kraftwerke dürfen am Freitag letztmals Strom ins Netz einspeisen. Gleiches gilt für das Kernkraftwerk im schwäbischen Gundremmingen. „Wir sind erleichtert, dass das auch hier mögliche Worst Case Szenario einer Kernschmelze wie in Tschernobyl und Fukushima in Brokdorf nicht eingetreten ist“, teilte die Anti-Atom-Organisation zu ihrer Aktion in Brokdorf mit. Auf Fotos war zu sehen, dass die Aktivisten das Kraftwerk mit Slogans wie „Dat Ding is ut“ angestrahlt hatten.
In Grohnde demonstrierte Greenpeace und strahlte den Slogan „Für ein atomstromfreies Europa“ auf den Kühlturm des Kraftwerks, wie Bilder zeigten. „Strom aus Wind und Sonne ist schon heute deutlich billiger als Atomstrom, sicherer ist er ohnehin. Damit der Ausbau der Erneuerbaren schnell genug vorankommt, darf die (EU-)Kommission riskante und schmutzige Energien wie Atom und Gas nicht als nachhaltig einstufen“, sagte Heinz Smital von Greenpeace laut Mitteilung zur Aktion.
Nur noch drei Kernkraftwerke am Netz
Wenn die AKW in Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen mit dem Jahreswechsel vom Netz gegangen sind, liefern nur noch drei Kernkraftwerke in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen Strom. In genau einem Jahr wird dann auch an diesen Standorten die Produktion eingestellt – der Atomausstieg ist dann offiziell beendet. Weiter betrieben werden dürfen allerdings zwei Anlagen, die Brennstoff und Brennelemente für den Export herstellen.
Den Ausstieg aus der Kernenergie besiegelte die damalige Bundesregierung im Jahr 2011 nach dem Atomunglück im japanischen Fukushima. Neuerdings äußern sich allerdings wieder mehr Befürworter der Kernenergie, weil dadurch anders als bei der Stromproduktion etwa aus Kohle deutlich weniger klimaschädliches Kohlendioxid entstehe. (dpa/oz)
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