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Kein Kauf mehr von Corona-Impfstoff Sputnik V

Tschechien schließt Russland von Ausschreibung für neuen Atomreaktor aus und ruft Länder zur Ausweisung russischer Diplomaten auf

Tschechien hat inmitten einer diplomatischen Krise den russischen Staatskonzern Rosatom von einer Ausschreibung für den Bau eines neuen Atomreaktors ausgeschlossen. Auch den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V will das Land nicht mehr kaufen. Zudem hat Tschechien ihre EU- und Nato-Partner zur Ausweisung russischer Diplomaten als Zeichen der Solidarität mit Prag aufgefordert.

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Ein diplomatisches Auto verlässt am 19. April 2021 die tschechische Botschaft in Moskau.

Foto: DIMITAR DILKOFF / AFP über Getty Images

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Tschechien hat inmitten einer diplomatischen Krise den russischen Staatskonzern Rosatom von einer Ausschreibung für den Bau eines neuen Atomreaktors ausgeschlossen.
Wie der tschechische Industrie- und Handelsminister Karel Havlicek am Montag bekanntgab, darf Rosatom nicht an einer Sicherheitsüberprüfung für die milliardenschwere Ausschreibung teilnehmen. Nach Angaben von Außenminister Jan Hamacek will Tschechien auch den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V nicht mehr kaufen.
Bei der Ausschreibung geht es um den Ausbau des Atomkraftwerks Dukovany im Süden Tschechiens.
Bis 2036 soll ein neuer Rektorblock gebaut werden. Nach dem Ausschluss von Rosatom sind nun noch EdF aus Frankreich, KHNP aus Südkorea und Westinghouse aus den USA im Rennen. Rosatom sprach von einer „politischen Entscheidung“, die nicht gut für die tschechisch-russischen Beziehungen sei.
Die Beziehungen zwischen Russland und Tschechien werden gerade durch eine Geheimdienstaffäre belastet: Die tschechische Regierung hatte am Samstag angekündigt, 18 russische Diplomaten wegen Spionageverdachts auszuweisen.
Hintergrund sind Explosionen in einem tschechischen Munitionslager mit zwei Todesopfern im Jahr 2014. Nach Einschätzung der tschechischen Regierung waren russische Geheimagenten in die Explosionen verwickelt.
Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis sagte, es gebe „klare Beweise“ dafür, dass Angehörige des russischen Militärgeheimdienstes GRU in die Explosionen in dem Munitionslager nahe dem Dorf Vrbetice verwickelt gewesen sein.
Die 18 Mitarbeiter der russischen Botschaft in Prag, die am Samstag aus Tschechien ausgewiesen wurden, wurden demnach als russische Geheimdienstagenten enttarnt.
Zudem hat die tschechische Regierung ihre EU- und Nato-Partner zur Ausweisung russischer Diplomaten als Zeichen der Solidarität mit Prag aufgefordert. Der tschechische Außen- und Innenminister Jan Hamacek sagte am Dienstag weiter, er werde den russischen Botschafter am Mittwoch einbestellen.
Moskau reagierte am Sonntag mit der Ausweisung von 20 tschechischen Diplomaten. Der Kreml wies die Vorwürfe der tschechischen Regierung zurück und bezeichnete die Ausweisung der russischen Diplomaten als „Provokation und unfreundlichen Akt“. (afp)

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