Trump kurz Mitarbeiter bei McDonald’s, Harris spricht über Nächstenliebe
Es sind noch etwa zwei Wochen bis zur Präsidentschaftswahl in den USA. In dieser heißen Phase des Wahlkampfes bemühen sich beide Kandidaten um die Gunst unentschlossener Wähler in den umkämpften Bundesstaaten, den Swing States.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump servierte am Sonntag, 20. Oktober, Essen in einer McDonald’s-Filiale im Bundesstaat Pennsylvania. Vizepräsidentin Kamala Harris hingegen besuchte am selben Tag zwei Kirchen im Bundesstaat Georgia.
Die Wahl findet am 5. November statt.
Trump an der Fritteuse
Der republikanische Präsidentschaftskandidat übernahm die Frittierstation in einer Fastfood-Filiale von McDonald’s in Feasterville-Trevose. Später hielt er dort eine improvisierte Pressekonferenz ab und beantwortete die Fragen von Reportern durch das Drive-in-Fenster.
Nachdem ein Mitarbeiter Trump gezeigt hatte, wie man Frittenkörbe in Öl tunkt, war der ehemalige Präsident an der Reihe und half zudem beim Befüllen einiger Tüten zum Mitnehmen. Mit einem Lächeln sagte er:
Es erfordert tatsächlich großes Fachwissen, um es richtig und schnell zu machen. Ich weiß das noch mehr zu schätzen. Sie sagen: ‚Gib mir Pommes.‘ Diese Erfahrung werde ich nie vergessen.“
Der Wahlkampftermin war Teil einer Rundreise durch den sogenannten Swing State. Noch am selben Tag hielt er später in Lancaster – auch in Pennsylvania – eine Wahlkampfveranstaltung ab. Anschließend besuchte er ein Spiel der National Football League, eine US-amerikanische Profiliga im American Football.
Reaktion auf Harris’ Studentenarbeit?
Trump entschied sich für den kurzen „Job“, nachdem Harris im September berichtet hatte, dass sie als Studentin bei McDonald’s gearbeitet hatte. Dem US-amerikanischen Fernsehsender MSNBC sagte sie am 26. September:
Ein Grund, warum ich überhaupt davon spreche, bei McDonald’s gearbeitet zu haben, ist, dass es in unserem Land Menschen gibt, die bei McDonald’s arbeiten und versuchen, eine Familie zu ernähren – ich habe dort als Studentin gearbeitet, ich war eine Jugendliche.“
Weiter sagte Harris: „Ich denke, ein Teil des Unterschieds zwischen meinem Gegner und mir besteht in unserer Sichtweise auf die Bedürfnisse der amerikanischen Bevölkerung und in der Frage, welche Verantwortung wir dann haben, um diese Bedürfnisse zu erfüllen.“
Nach seiner Schicht bei der Fastfood-Kette fragte ein Reporter Trump: „Sie haben jetzt also bei McDonald’s gearbeitet?“ Darauf antwortete der frühere Präsident: „Jetzt habe ich bei McDonald’s gearbeitet. Ich habe jetzt hier 15 Minuten länger gearbeitet als Kamala. Sie hat hier nie gearbeitet.“
Kunde und Werbepartner
Trump ist kein Unbekannter bei McDonald’s.
Von Dezember 2018 bis Januar 2019 kam es zu einer 35-tägigen Zwangsschließung der Behörden (Shutdown), sodass Trump als Präsident die Köche im Weißen Haus beurlauben musste. So bestellte der 45. Präsident Hunderte Burger, Pommes und andere Artikel bei McDonald’s sowie bei Burger King, Wendy’s und Domino’s.
Damit wollte er die Clemson Tigers, eine American Football-Mannschaft, bewirten, die in jenem Jahr die nationale College-Meisterschaft gewannen. Ein ähnliches Festmahl bescherte er auch den Siegerinnen der College-Basketballmeisterschaft im Jahr 2019, den Baylor Lady Bears.
Auch trat Trump im Jahr 2002 in einem TV-Werbespot mit Grimace, einem der Maskottchen der Fastfood-Kette, auf.
Derek Giacomantonio, Besitzer der McDonald’s-Filiale, in der Trump zu Gast war, sagte: „Es ist ein grundlegender Wert meiner Organisation, dass wir unsere Türen stolz für alle öffnen, die die Feasterville-Gemeinde besuchen.“ In einer Erklärung sagte Giacomantonio, dass er Trumps Bitte angenommen habe, damit er die Gelegenheit habe, „die transformative Arbeitserfahrung zu beobachten, die jeder achte Amerikaner gemacht hat: einen Job bei McDonald’s“.
Trump sagte Reportern, als er aus dem Flugzeug stieg: „Das wollte ich schon mein ganzes Leben lang machen.“
Harris in Georgia
In der Zwischenzeit hielt Harris eine Rede in einer Kirche in Georgia, einem weiteren Swing State. Am 20. Oktober feierte Harris außerdem ihren 60. Geburtstag.
An diesem Tag hielt Harris in der New-Birth-Missionary-Baptist-Kirche in Stonecrest eine Rede. Darin wandte sie sich offenbar an die schwarzen Wähler und sprach davon, dass es sich um eine entscheidende Zeit in der Geschichte der USA handelte. Sie sagte: „Schauen wir uns an, wo wir stehen, und verstehen wir die Lehre des Lukasevangeliums, denn im Moment hat jeder von uns die Möglichkeit, etwas zu bewirken.“
Sie fügte hinzu: „Unser Land steht derzeit an einem Scheideweg, und wie es weitergeht, liegt an uns, als Amerikaner und als gläubige Menschen. Und jetzt stellen wir eine Frage: Wir stehen vor der Frage, in was für einem Land wollen wir leben? Einem Land des Chaos, der Angst und des Hasses oder einem Land der Freiheit, des Mitgefühls und der Gerechtigkeit.“
Weiter sagte sie: „Es gibt Menschen, die behaupten, dass die Stärke eines Anführers daran gemessen wird, wen man niederschlägt, anstatt daran, was wir wissen, nämlich dass die wahre Stärke eines Anführers daran gemessen wird, wen man aufbaut.“
Harris: Jeder kann seinen Nächsten lieben
Ferner sprach Harris über das Konzept des barmherzigen Samariters. „Konzentrieren wir uns auf das, was Gott uns über die barmherzigen Samariter zeigt, die unter uns wandeln, um uns an die Macht, die Entscheidungsfreiheit, die Fähigkeit und, ich wage zu sagen, die Pflicht zu erinnern, die wir haben, anderen in Notlagen zu Hilfe zu kommen. Deinen Nächsten zu lieben“, so die Vizepräsidentin. „Und Gott zeigt uns, dass jeder von uns das tun kann, egal, wer wir sind.“
Harris erinnerte sich an einen Fall in der Staatsanwaltschaft in Oakland, Kalifornien, als sie Praktikantin war, bei dem eine unschuldige Frau, die während einer Drogenrazzia zufällig anwesend war, von der Polizei festgenommen wurde. Harris sagte, die Frau sei aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem Harris sich beim Gerichtsschreiber dafür eingesetzt hatte, dass sie nicht über das Wochenende hinter Gittern bleiben musste, bis am darauffolgenden Montag eine Anhörung stattfand.
„Ich erzähle diese Geschichte, um zu sagen, dass wir alle in unserem Leben, von den frühesten Phasen unseres Lebens an, diese Momente hatten, in denen uns unsere Macht offenbart wurde. Und wir sollten niemals zulassen, dass uns jemand unsere Macht nimmt oder uns in irgendeiner Weise davon zu überzeugen versucht, dass wir machtlos sind“, sagte Harris.
Am selben Sonntag trat Harris auch bei einer Wahlkampfveranstaltung in der rund 40 Kilometer entfernten Stadt Jonesboro, ebenfalls in Georgia, auf. Diese fand in der Kirche Divine Faith Ministries International statt.
Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Serves Food at Pennsylvania McDonald’s as Harris Visits Churches in Georgia“. (deutsche Bearbeitung mf)
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