Trumps Kulturreform: Kennedy Center vor Neuausrichtung

Richard Grenell enthüllt Trumps ambitionierte Pläne für das renommierte Kulturzentrum in Washington und verspricht eine Rückkehr zu traditionellen Werten und finanzieller Stabilität.
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Trumps Vision auf dem Weg zur Verwirklichung: Opernhaus des Kennedy Centers in einem Archivfoto.Foto: John Yu/Epoch Times

Am 7. Februar versprach US-Präsident Donald Trump, das Kennedy Center in Richtung seiner „Vision für ein Goldenes Zeitalter der amerikanischen Kunst und Kultur“ voranzutreiben. Inzwischen ist Grenell Interimsgeschäftsführer des Kulturzentrums in Washington. Ihm zufolge sollte das Aushängeschild Washingtons „das führende Zentrum für Kunst in der Hauptstadt der Nation sein“.

Während der Tagung des Conservative Political Action Committee erläuterte Grenell Trumps Vision für die Veranstaltungsstätte der darstellenden Künste. Dazu sprach er am 20. Februar mit Jan Jekielek von der US-amerikanischen Epoch Times.

Um seine Vision umzusetzen, entfernte Trump Anfang Februar die Führung der Institution und ernannte neue Mitglieder des Kuratoriums, das ihn dann zum Vorsitzenden wählte.

Das heutige Kennedy Center wurde 1958 vom ehemaligen Präsidenten Dwight D. Eisenhower als Nationales Kulturzentrum gegründet. Präsident John F. Kennedy (JFK) und Jacqueline Kennedy waren wichtige Unterstützer des Projekts und sammelten ab November 1962 Millionen für den Bau. Zwei Monate nach der Ermordung von JFK im November 1963 unterzeichnete Präsident Lyndon B. Johnson ein Gesetz des Kongresses, das das Center als lebendiges Denkmal für den verstorbenen Präsidenten auswies.

Das Kulturzentrum wird durch staatliche Mittel und private Spenden finanziert. In jüngster Zeit hat sich Trump über die Aktionen des Zentrums beschwert, die seiner Meinung nach „antiamerikanische Propaganda“ förderten. Der Präsident versprach, das Zentrum in Richtung seiner „Vision für ein Goldenes Zeitalter der amerikanischen Kunst und Kultur“ zu entwickeln.

Die unzufriedenen Ausgegrenzten

Einige Künstler, darunter ein landesweites Netzwerk von Drag-Künstlern und Verbündeten, haben ihre Frustration über Trumps Führung zum Ausdruck gebracht. Einige Berater wie der Musiker Ben Folds und die Sängerin Renée Fleming sind zurückgetreten. Auch der Schauspieler Issa Rae und die Autorin Louise Penny haben Auftritte abgesagt.

Bürgermeisterin Muriel Bowser äußerte sich am 21. Februar im National Press Club zu den Änderungen des Präsidenten. Sie sagte: „Die Absage von Shows ist schlecht für die Kunstszene.“

Bowser, die in der Vergangenheit mit Trump aneinandergeraten ist, beurteilt Trumps neue Pläne für das Zentrum als „schlecht fürs Geschäft“.

„Es ist eine lokale Einrichtung, aber es ist Amerikas Kunstzentrum, sodass Menschen aus dem ganzen Land kommen, um sich Shows anzusehen.“ Sie wisse nicht, „wie wir davon profitieren, wenn Shows abgesagt werden und die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt wird“. In ihren Augen untergrabe Trumps Vorgehen sein eigentliches Ziel: „Eine schöne Hauptstadt.“

Der Vorstand kündigte außerdem den Vertrag von Center-Präsidentin Deborah Rutter und ernannte Grenell zum Interimsdirektor.

In seinem Interview sagte Grenell, das Kennedy Center habe „viele Probleme“. Dazu zählten auch Rutters Führung und Finanzmanagement. „Die Frau, die vor mir Präsidentin war, erhielt 1,3 Millionen US-Dollar pro Jahr; sie hatte null Bargeld und null Rücklagen“, sagte Grenell.

Er erläuterte einige der Probleme, einschließlich der Tatsache, dass etwa 300 Mitarbeiter des Centers aus Schuldenreserven bezahlt wurden. Das sei besonders problematisch, da dem Center in etwa fünf Jahren eine hohe Schlussrate bevorstehe.

„Die finanzielle Situation ist schrecklich“, fasste Grenell das Problem zusammen. Er sagte auch, dass „der Zustand des Gebäudes wirklich schlecht ist“, was auf die aufgeschobene Instandhaltung und den Geldmangel des Zentrums für eine ordnungsgemäße Instandhaltung zurückzuführen sei.

Kulturelle Heilung

Es gebe jedoch einen Plan, um das Liquiditätsproblem zu beheben, sagte Grenell und fügte hinzu, dass Trump als Geschäftsmann in der Lage sei, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.

Zusätzlich zu Trump wurden mehr als ein Dutzend neue Vorstandsmitglieder für das Zentrum ernannt. Zu diesen gehören die Second Lady Usha Vance, die Stabschefin des Weißen Hauses Susie Wiles, der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses Dan Scavino und Allison Lutnick, die Ehefrau des Handelsministers Howard Lutnick.

Trump sehe das Zentrum als eine Kunstinstitution, die Bundesgelder beantrage, erläuterte Grenell. Deshalb müsse sie der Öffentlichkeit das bieten, was diese wolle. „Man sollte große Blockbuster-Musicals aufführen. Man sollte zur Weihnachtszeit den traditionellen Nussknacker aufführen. Man sollte die großen Kunstwerke aufführen, die die Massen ansprechen.“

Er fügte hinzu: „Das ist übrigens auch gut für das Endergebnis“, was darauf hindeutet, dass der Plan dazu beitragen könnte, die finanziellen Probleme des Zentrums zu lösen.

The Epoch Times hat Rutter um einen Kommentar gebeten.

„Associated Press“ hat zu diesem Bericht beigetragen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Grenell Outlines Trump’s Plan to Revamp the Kennedy Center“. (deutsche Bearbeitung jw)



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