Wahl-Hochrechnung: FPÖ verliert in Wien drastisch Einfluss – Strache voraussichtlich mäßig erfolgreich

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Der ehemalige österreichische Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.Foto: Hans Punz / APA / AFP via Getty Images
Epoch Times11. Oktober 2020

Bei der Landtags- und Gemeinderatswahl in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien hat die rechtskonservative FPÖ laut Prognose etwa Zweidrittel ihrer Wähler verloren und kommt nur noch auf etwa zehn Prozent. Klare Siegerin ist die SPÖ, die laut der vom Österreichischen Rundfunk (ORF) veröffentlichten Zahlen auf 42 Prozent kommt. Zweitstärkste Kraft wird die ÖVP mit 17,5 Prozent, die ihr Ergebnis von 2015 (9,2 Prozent) wohl fast verdoppelt hat.

Die FPÖ hat laut der Wahlhochrechnung 7,7 Prozent der Stimmen erreicht (-23,1). Das wäre laut ORF der zweitgrößte Stimmeneinbruch, den jemals eine Partei bei den nunmehr 148 Landtagswahlen der Zweiten Republik erlebt hätte.

Grüne legen kräftig zu

Die Grünen können mit 15 Prozent (+3,2), die NEOS mit 8 Prozent (+1,8) zulegen. Nur mäßig erfolgreich blieb das neugegründete „Team HC Strache“, das laut Prognose etwa vier Prozent erreicht. Die Partei war mit dem früheren FPÖ-Politiker und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache als Spitzenkandidat angetreten, der 2019 im Mittelpunkt der „Ibiza-Affäre“ stand.

Nach der anschließenden Wahlniederlage seiner damaligen Partei bei der Nationalratswahl und Vorwürfen der Veruntreuung war Strache aus der FPÖ ausgeschlossen worden. Das Ermittlungsverfahren wegen Verdachts angeblicher illegaler Parteispenden wurde im September eingestellt. Es konnte der Nachweis einer strafbaren Handlung (…) nicht erbracht werden“, so die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

In dem „Ibiza-Skandal“ sieht die FPÖ den Grund für das Wahlergebnis. Der SPD-Kandidat und amtierende OB von Wien, der nach Hochrechnungen jetzt auf 42 Prozent Stimmenanteil gekommen sein soll, wollte sich gegenüber ORF nicht festlegen, ob es eine rot-grün Fortsetzung der Koalition in Wien geben wird. Außer Gesprächen mit FPÖ und HC Strache schließe er nichts aus. Er warte jetzt das Endergebnis ab.

Endergebnis frühstens Montagabend

Allerdings ist die jetzige Prognose noch mit Vorsicht zu sehen. Denn in diesem Jahr wurden insgesamt 382.214 Briefwahlkarten ausgegeben, doppelt so viele wie zur vorherigen Wahl 2015. Und die Wahlkarten werden am Abend noch nicht ausgezählt, was dazu führt, dass bis zu 40 Prozent der abgegebenen Stimmen noch nicht im vorläufigen Endergebnis enthalten sein werden. Erst Montagfrüh beginnt die Auszählung der Wahlkarten, das Endergebnis wird frühestens Montagabend erwartet. (dts/er)



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