Indiens Premier Modi rechtfertigt Vorgehen in Kaschmir – will Region von „Terrorismus und Separatismus“ befreien
Bollywood und Touristen-Hotspot statt Separatisten und Anschläge - so stellt sich Indiens Premier die Zukunft der umstrittenen Kaschmir-Region vor. Doch noch stehen Zehntausende Soldaten bei Fuß, um Proteste zu verhindern.

Pakistanische Demonstranten verbrennen bei einer Kundgebung in Lahore eine Fahne mit dem Bild des indischen Premierministers Modi.
Foto: K.M. Chaudary/AP/dpa
Indiens Regierung hatte der Region Jammu und Kaschmir Anfang der Woche ihren Autonomiestatus entzogen, ohne dessen Bevölkerung davor zu fragen oder darüber zu informieren. Zurzeit kontrollieren Zehntausende Soldaten das Himalaya-Gebiet, auch um Proteste gegen das Vorgehen der Regierung in Neu Delhi zu verhindern. Das Militär schränkt zudem die Bewegungsfreiheit der Menschen dort ein. Es gilt eine Ausgangssperre. Internet und Telefon sind seit Sonntagabend gesperrt. Aktivisten berichten von Hunderten Festnahmen von Lokalpolitikern und Separatistenführern und deren Helfern.
Regierungschef Narendra Modi will Kaschmir von „Terrorismus und Separatismus“ befreien
Mit der Neuregelung will Neu Delhi die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Region stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Die bisherige Autonomieregelung sicherte der indischen Kaschmir-Region unter anderem eine eigene Verfassung und Flagge sowie weitgehende Kompetenzen zu – mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitik sowie der Telekommunikation. Auch war es Nicht-Kaschmirern bislang verboten, permanent in der Region zu leben, Land zu kaufen oder für die Verwaltung zu arbeiten. Nun soll Jammu und Kaschmir außerdem geteilt werden. (dpa)
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