Geschlechtsumwandlung statt Psychotherapie: Junge Frau verklagt Ärzte wegen Brustentfernung im Alter von 18 Jahren
Eine junge Amerikanerin hat Ärzte verklagt, die ihr im Rahmen einer Geschlechtsumwandlung als Minderjährige Testosteron verschrieben und später mit 18 Jahren die Brüste entfernt hatten. Laut Klageschrift sollen sie sie belogen, getäuscht und falsch behandelt haben.
Die 25-jährige Prisha Mosley litt jahrelang unter einem schweren psychischen Trauma und einer sich abzeichnende Borderline-Persönlichkeitsstörung, nachdem sie Opfer einer Vergewaltigung geworden war.
Statt ihre Depressionen und Ängste bis hin zu Selbstverletzungen und Selbstmord „fachgerecht zu behandeln, hätten die Ärzte sie überzeugt, dass eine Geschlechtsumwandlung ihre Störung lösen könnte“, heißt es in der in North Carolina eingereichten Klageschrift.
Die Beklagten haben ein junges und schutzbedürftiges Mädchen, das sexuell missbraucht wurde und unter einem schweren psychischen Trauma litt, belogen und ihr wichtige Informationen vorenthalten.“
Die Ärzte verschrieben ihr Testosteron – setzten es allerdings auch nicht ab, als ihre psychischen Probleme nicht besser wurden. Stattdessen empfahlen Ärzte ihr, sich die Brüste entfernen zu lassen.
Der plastische Chirurg Dr. Eric Emerson entfernte Mosley im Jahre 2016 die Brüste. In den von ihr unterzeichneten Dokumenten hieß es, dass eine „Brustverkleinerung“ vorgenommen würde, wie es bei Frauen mit sehr großen Brüsten gemacht wird.
Tatsächlich jedoch entfernte der Arzt ihr beide Brüste vollständig. In dem Dokument soll es laut Klage keinen Hinweis darauf gegeben haben, dass ein solcher Eingriff irreversibel ist.
Aufgrund der Testosteron-Nebenwirkungen und der Brustentfernung kann Mosley kein Kind mehr stillen und möglicherweise auch nicht schwanger werden.
Die junge Frau behauptet, die Beklagten hätten Informationen über mögliche Nebenwirkungen verschwiegen, um Geld zu verdienen und um weiterempfohlen zu werden.
Sie fordert Schadensersatz und Strafschadensersatz. Zudem hat Mosley eine Spendenaktion für ihre weitere Behandlung gestartet, womit sie jetzt auch die Klage finanzieren will.
Cone Health, einer der Beklagten, lehnte eine Stellungnahme ab. Die anderen Beklagten reagierten auf Anfragen nicht.
Wie kam es dazu?
Prisha Mosley, die mit Geburtsnamen Abigail Mosley heißt, ist seit ihrer Kindheit psychisch vorbelastet. Als sie mit 14 Jahren von einem älteren Mann vergewaltigt und schwanger wurde und schließlich eine Fehlgeburt erlitt, verschlimmerte sich ihr Zustand.
Im Alter von 15 kam sie wegen Depressionen in ein Krankenhaus. Sie hatte sich Selbstverletzungen zugefügt und auch versucht, sich umzubringen.
Mit 16 Jahren diagnostizierte ihr Hausarzt eine „schwere depressive Störung“, „Zwangsstörung“ und „Essstörung“. Sie erhielt zwei Medikamente, die das Serotonin-Gleichgewicht im Gehirn wiederherstellen sollten, sowie ein Antipsychotikum.
Ihr Hausarzt überwies sie schließlich wegen ihrer Magersucht an einen Ernährungsberater, doch ihr Zustand besserte sich nicht, sondern wurde sogar noch schlimmer. Sie nahm an Onlinegruppen teil, die sich gegenseitig in ihrer Magersucht bestätigten.
Das Ganze spitzte sich zu, bis sie vollkommen abgemagert und mit Schnittverletzungen in die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert wurde.
Nach ihrer Entlassung wurde sie schließlich wegen ihrer Essstörung an Dr. Martha Fairbanks Perry im Cone Health’s Tim and Carolynn Rice Center for Child and Adolescent Health verwiesen.
Ein Assistenzarzt von Dr. Perry diagnostizierte in nur einer Sitzung Mosley eine „Geschlechtsdysphorie“ als das „höchstwahrscheinlich zugrunde liegende Problem für ihre Essstörung und psychische Krise“, schrieb er in seinen Notizen.
Dr. Perry bestätigte die Diagnose und wollte zeitnah die Behandlung beginnen. Da Mosley jedoch Bedenken gegen eine Hormonbehandlung wegen des Haarwachstums und ihrer Zwangsstörung hatte, kam es vorerst nicht dazu. Auch mit einer Brustentfernung wollte sie bis zum 18. Lebensjahr warten.
In den nächsten Monaten besserte sich Mosley Magersucht, als sie einen Essensplan befolgte. Dr. Perry verschrieb ihr zusätzlich Beruhigungsmittel und soll sie weiterhin zur Umwandlung gedrängt haben, statt ihr dabei zu helfen, sich in ihrem weiblichen Körper zurechtzufinden, schreiben die Kläger.
Auch soll Dr. Perry später ihre Pläne von zu Hause auszuziehen und mit einer Freundin (22) zusammenzuleben, unterstützt haben. „Sie können gehen“ und „Sie werden das durchstehen und als der Mensch leben können, der Sie sein sollten.“
Verschreibung von Testosteron
Als Mosley 17 Jahre alt war, überwies Dr. Perry sie an einen Therapeuten, nachdem sie erneut Selbstmordgedanken wegen ihres weiblichen Körpers geäußert hatte. Obwohl die Mutter anfänglich dagegen war, soll sie einem „ausführlichen Gespräch“ mit dem Assistenzarzt nachgeben haben.
Die Therapeutin Shana Gordon stellte nach einer kurzen Sitzung fest, dass sich Mosley im falschen Körper befände und dass eine Geschlechtsumwandlung viele ihrer Probleme lösen würde, so die Klageschrift.
Gordon legte ein Empfehlungsschreiben für Testosteron-Injektionen vor, in dem sie sich auf die Richtlinien der World Professional Association for Transgender Health (WPATH) berief, davon viele allerdings nicht eingehalten haben soll.
Eine Richtlinie besage beispielsweise, dass Fachleute eine gründliche Bewertung und Aufklärung über therapeutische Optionen anbieten sollten. Dies sei laut Mosley nicht passiert.
Gordon soll auch fälschlicherweise attestiert haben, dass Mosley keine Probleme„mit Stimmungsschwankungen“ habe und es auch keine Anzeichen für „eine psychische Erkrankung oder ein beeinträchtigtes Urteilsvermögen“ gäbe.
Aus Grundlage dieses Empfehlungsschreibens verschrieb ihr Dr. Perry Testosteron und das, obwohl sie von Mosleys psychischen Problemen wusste. Ihrer Ansicht nach seien diese „medizinisch notwendig und angemessen gewesen und würden ihre psychischen Probleme heilen“, so die Klage.
Auch soll die Ärztin die damals 17-jährige Mosley nicht über mögliche Nebenwirkungen wie Vaginalatrophie und Verlust der Knochendichte informiert haben.
Als Mosley einmal ihre Sorge über einen seltsamen Ausfluss aus ihrer Brustwarze geäußert hatte, soll Dr. Perry gesagt haben, dass eine gewisse Schwellung und Empfindlichkeit der Brust auftreten könne und das normal sei.
„Wir setzen die Pubertät wieder in Gang, und daher werden Sie die gleichen Symptome wie ein Mann zu Beginn der Pubertät haben“, so Dr. Perry. Angeblich soll Mosley auch gesagt worden sein, dass ihr ein Penis wachsen würde, so die Klageschrift.
Obwohl es Mosley durch die Behandlung nicht besser ging, sprach Dr. Perry nicht über die Möglichkeit, das Testosteron abzusetzen.
Entfernung der Brüste
In der Hoffnung, dass es ihr besser gehe, wollte sich Mosley schließlich die Brüste entfernen lassen. Zu diesem Zweck soll sie die Therapeutin Klein-Fowler um ein Empfehlungsschreiben gebeten haben.
„Alles, was Sie tun müssten, ist zu sagen, dass Sie mein Therapeut sind, mich kennen und bestätigen, dass ich trans bin, eine schwere Geschlechtsdysphorie habe und eine Top-Operation brauche“, schrieb Mosley damals.
„Lassen Sie uns mehr darüber reden, und ich schreibe Ihnen ein [Attest], nachdem wir gesprochen haben. Ich hoffe, ich kann Ihnen helfen, das zu bekommen, was Sie brauchen!“, so Klein-Fowler laut Klage.
Nach ihrem Termin am nächsten Tag soll Klein-Fowler ihr einen Briefentwurf geschickt haben, in der sie schrieb, dass Mosley gut informiert sei. Die psychischen Probleme von Frau Mosley wurden nicht erwähnt. Laut Kläger soll sie nicht dazu befugt gewesen sein, eine solche Empfehlung auszustellen.
Mosley soll dann zu Dr. Emersen gegangen sein, der behauptete, eine Brustentfernung würde der Patientin helfen. Dabei soll er die Nebenwirkungen der Entfernung wie zum Beispiel den Verlust der Fähigkeit, ein Kind zu stillen, verschwiegen haben, so Frau Mosley.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: “Woman Sues Doctors for Removing Her ‘Healthy Breasts’ at Age 18“ (deutsche Bearbeitung nh)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion