Erdbeben in Südostasien
Myanmar: Militärregierung spricht nun von mehr als 2.000 Toten
Bei dem verheerenden Erdbeben in Myanmar sind nach neuen Angaben der dortigen Militärregierung mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen. Mittlerweile seien 2056 Todesopfer und 270 Vermisste sowie mehr als 3.900 Verletzte gezählt worden, hieß es.

Ein buddhistischer Mönch geht in der Nähe einer eingestürzten Pagode nach einem Erdbeben in Mandalay.
Foto: Thein Zaw/AP/dpa
Bei dem verheerenden Erdbeben in Myanmar sind nach neuen Angaben der dortigen Militärregierung mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen. Mittlerweile seien 2.056 Todesopfer und mehr als 3.900 Verletzte gezählt worden, erklärte ein Sprecher der Militärjunta am Montag. Drei Tage nach dem schweren Beben wurden demnach noch etwa 270 Menschen vermisst.
Myanmar war am Freitag von einem Erdbeben der Stärke 7,7 getroffen worden. Tote und Verletzte gab es auch im Nachbarland Thailand. Für Myanmar rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Notfallstufe aus und warnte vor einem erhöhten Krankheitsrisiko in dem südostasiatischen Bürgerkriegsland.
Noch am Tag des Bebens hatte der Chef von Myanmars Militärregierung, Min Aung Hlaing, in einem ungewöhnlichen Schritt um internationale Hilfe gebeten. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung solle „jedes Land, jede Organisation“ helfen, sagte er.
In der Vergangenheit hatten Militärregierungen in Myanmar internationale Hilfe selbst bei großen Naturkatastrophen abgelehnt. Mittlerweile trafen erste Hilfslieferungen aus dem Ausland ein.
Militärjunta ruft einwöchige Staatstrauer aus
Temperaturen von um die 40 Grad erschwerten den Einsatzkräften in Myanmar am Montag die Suche nach den Verschütteten und setzten auch den vielfach noch auf Hilfe wartenden Überlebenden zu. Die in dem südostasiatischen Land herrschende Militärjunta rief eine einwöchige Staatstrauer aus.
Aus „Anteilnahme“ für die Opfer würden alle Flaggen bis zum 6. April auf Halbmast gesetzt, erklärte die Junta. In Mandalay, der nahe dem Epizentrum des Bebens gelegenen zweitgrößten Stadt Myanmars, arbeiteten die Rettungskräfte unter besonders schwierigen Bedingungen. Die Hitze beschleunigte die Verwesung der Leichen, was auch die Identifizierung erschweren könnte.
Die Muslime im Land begingen das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan wie einen Trauertag. Vor einer zerstörten Moschee in Mandalay versammelten sich Hunderte Gläubige im Freien. „Die Lage ist so schlimm, dass man es kaum in Worte fassen kann“, sagte der Moschee-Verwalter Aung Myint Hussein.
Menschen schlafen auf der Straße
Viele Menschen schliefen auch auf der Straße – aus Angst vor Nachbeben oder weil ihre Häuser zerstört wurden. Einige schliefen in Zelten, andere lagen auf Decken mitten auf der Straße, darunter auch kleine Kinder. Auch das größte Krankenhaus in Mandalay, eine Klinik mit tausend Betten, wurde evakuiert.
Hunderte Patienten wurden im Freien behandelt, unter anderem auf dem Krankenhausparkplatz. Mit einer Plastikplane wurden sie vor der gleißenden Sonne geschützt, Angehörige fächelten den Kranken und Verletzten mit Bambusfächern Luft zu.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief die höchste Notfallstufe aus und warnte vor einem erhöhten Krankheitsrisiko in dem südostasiatischen Bürgerkriegsland. Es würden dringend acht Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) benötigt, um Menschenleben zu retten und innerhalb der kommenden 30 Tage Krankheitsausbrüche zu verhindern, erklärte die WHO.(afp/red)
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