Starke Knochen, guter Schlaf: Milch als Gesundheitselixier

Milch ist ein kleines Kraftpaket mit vielen gesundheitlichen Vorteile. Die Traditionelle Chinesische Medizin hat einige Tipps parat, um Milch noch gesundheitsfördernder zu machen.
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Eine Tasse Milch liefert 306 Milligramm Calcium, das für gesunde Knochen sehr wichtig ist.Foto: tycoon751/iStock
Von 10. Januar 2025

Milch ist eine hervorragende Protein- und Calciumquelle. In Verbindung mit den richtigen Lebensmitteln kann sie die kardiovaskuläre Gesundheit fördern, den Cholesterinspiegel senken und die Calciumaufnahme verbessern. 

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) schätzt Milch für ihre nährenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften. Allerdings kann zu viel Milch, besonders kalte Milch, die „Feuchtigkeit“ mehren. Laut der TCM stört Feuchtigkeit die Funktionen von Milz und Magen, was die Verdauung beeinträchtigt und es dem Körper schwer macht, überschüssige Flüssigkeiten auszuscheiden.

Die TCM betrachtet Feuchtigkeit als einen pathogenen Faktor. Wenn diese sich im Körper ansammelt und zu lange anhält, kann sie zu Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.

Eine Tasse warmer Milch für einen besseren Schlaf

Um der Ansammlung von Feuchtigkeit vorzubeugen, soll man Milch deshalb warm trinken. Das bringt auch den größten ernährungsbezogenen Nutzen. Denn eine Tasse warme Milch am Abend beruhigt den Magen und fördert einen besseren Schlaf.

In der TCM heißt es: „Disharmonie im Magen führt zu unruhigem Schlaf“. Das bedeutet, dass Blähungen oder Magenbeschwerden die Schlafqualität beeinträchtigen können. In solchen Fällen kann das Trinken einer warmen Tasse Milch helfen, die Magenschleimhaut zu schützen, die Magensäfte zu nähren und den Magen mit wohltuender Wärme zu beruhigen.

Der alte medizinische Text „Wen Bing Tiao Bian“ (溫病條辨, „Detaillierte Analyse von warmen Krankheiten“) hebt ebenfalls die Vorteile von Milch für den Magen hervor. Demnach kann das Trinken von Milch helfen, die Magenfeuchtigkeit wiederherzustellen und den Durst bei Menschen zu lindern, die gerade von einer Erkältung genesen sind.

Wie viel Milch oder Milchprodukte täglich?

Was den täglichen Bedarf an Calcium und Eiweiß betrifft, reichen ein bis zwei Tassen Milch pro Tag für Erwachsene und Kinder aus. Es ist jedoch ratsam, nicht mehr als 500 Milliliter pro Tag zu trinken, da ein zu hoher Milchkonsum zu Blähungen und Verdauungsstörungen führen kann. Außerdem ist Milch sehr fetthaltig; ein übermäßiger Verzehr kann den Cholesterinspiegel erhöhen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich zwei Portionen Milch oder Milchprodukte. Konkret heißt das beispielsweise:

  • 1 Scheibe Käse (30 Gramm) und 1 Portion Milch (250 Milliliter),
  • 1 Portion Joghurt (150 Gramm) und 1 Scheibe Käse (30 Gramm),
  • 2 Scheiben Käse (jeweils 30 Gramm).

Milch mit schwarzem Sesam

Ab dem 30. Lebensjahr reicht es allerdings nicht aus, Calcium nur aus einem einzigen Lebensmittel zu beziehen. Denn ab diesem Alter nimmt die Knochendichte allmählich ab; dieser Prozess beschleunigt sich besonders bei Frauen nach den Wechseljahren.

Aus diesem Grund ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung der Schlüssel, um dem Körper zu helfen, Calcium effektiv zu binden. In diesem Fall ist schwarzer Sesam sehr wirksam.

Eine Tasse Milch liefert beispielsweise 306 Milligramm Calcium. Wenn man einen Löffel schwarzes Sesampulver in sie einrührt, erhöht sich der Calciumgehalt auf 356 Milligramm. Folglich erreicht man mit einer ausgewogenen Ernährung und einer weiteren Tasse Milch am Abend leicht die empfohlene Tagesdosis von 1.000 Milligramm Calcium.

Schwarzer Sesam ist also ein hervorragender Calciumlieferant (bis zu 974 Milligramm pro 100 Gramm), der die Calciumzufuhr erhöht. Außerdem bietet er auch andere gesundheitliche Vorteile, zu denen antioxidative Eigenschaften, Cholesterinsenkung, Regulierung der Blutfette und Schutz des Herz-Kreislauf-Systems gehören.

Darüber hinaus fördert das in Sesam enthaltene Sesamin die Differenzierung menschlicher Osteoblasten (Zellen, die Knochen aufbauen und stärken). Gleichzeitig hemmt es die Differenzierung und Aktivität von Osteoklasten (Zellen, die Knochen abbauen und umgestalten). Diese doppelte Wirkung spielt eine Schlüsselrolle, um Osteoporose vorzubeugen oder zu lindern.

Andere calciumreiche Lebensmittel

Neben Milch kann man auch andere calciumreiche Lebensmittel wie Kreuzblütengewächs, Algen und getrocknete Sardellen in seine Mahlzeiten einbauen. Kreuzblütler wie Pak Choi, Rucola, Grünkohl und Brokkoli haben eine höhere Calciumabsorptionsrate als Milch. Seetang ist eine weitere gute Calciumquelle – und ideal für Vegetarier.

Für einen Nachmittagssnack eignet sich eine kleine Packung Mandeln und getrockneter Sardellen. Denn diese Kombination dämpft den Heißhunger und erhöht gleichzeitig die Calciumaufnahme. Getrocknete Sardellen sind zudem reich an Phosphat, das in Verbindung mit Calcium eine verstärkte Calciumeinlagerung in die Knochen fördert.

Calciumangereicherte Milch

Einige Milchmarken werben mit einem besonders hohen Calciumgehalt. Allerdings nimmt der Körper das Calcium möglicherweise nicht so gut auf wie angepriesen. Oft ist es besser, Milch zu trinken, die so unbehandelt wie möglich ist (also auch nicht entfettet).

Denn eine wirksame Calciumergänzung hängt vom richtigen Verhältnis zwischen Calcium und Phosphor ab. Wenn der Körper nicht genügend Phosphor aufnimmt, zieht er Calcium aus den Knochen, was den Knochenabbau beschleunigt.

Vitamin D ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Calciumaufnahme. Ohne ausreichendes Vitamin D hat der Körper Schwierigkeiten, Calcium und Phosphor zu verwerten, unabhängig von der aufgenommenen Menge. Calcium, Phosphor und Vitamin D sind entscheidend für eine optimale Knochengesundheit – und Milch liefert alle drei Nährstoffe.

Vorsichtsmaßnahmen

  • Milch nicht mit bestimmten Medikamenten konsumieren: Sofern nicht anders verordnet, sollte man Milch nicht zusammen mit bestimmten Medikamenten verzehren. Das in der Milch enthaltene Calcium, Magnesium und Eisen kann mit bestimmten Medikamenten in Wechselwirkung treten, was deren Absorption und Wirksamkeit beeinträchtigt. Um dies zu vermeiden, sollte man mindestens zwei Stunden vor und nach der Einnahme von Medikamenten auf den Verzehr von Milchprodukten verzichten.
  • Milch nicht mit säurehaltigen Lebensmitteln kombinieren: Laut dem alten chinesischen medizinischen Text „Bencao Gangmu“ (本草綱目, „Das Buch heilender Kräuter“) sollte man Milch nicht zusammen mit säurehaltigen Lebensmitteln konsumieren. Dies kann zu einer Verhärtung des Bauches führen. Deshalb empfiehlt es sich, bei der Zubereitung von Smoothies auf Milchbasis süßere Früchte wie Papaya oder Banane zu verwenden.
Über den Autor

Dr. Naiwen Hu ist Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin an der Shanghai Tongde Chinese Medicine Hall in Taipeh, Taiwan, und Professor an der Nine Star University of Health Sciences in Sunnyvale, Kalifornien. Er arbeitete auch als Forscher im Bereich Biowissenschaften am Standford Research Institute.

Dr. Hu hat mehr als 30 Jahre praktische Erfahrung in TCM und behandelte während seiner Karriere über 140.000 Patienten. Er ist außerdem dafür bekannt, als erster TCM-Arzt einen Patienten mit schwarzem Hautkrebs geheilt zu haben.

Derzeit moderiert Dr. Hu eine chinesischsprachige Gesundheitssendung auf YouTube mit über 700.000 Abonnenten. Zudem veranstaltet er in verschiedenen Städten Australiens und Nordamerikas eine Seminarreihe über Gesundheit und Wellness, die sehr beliebt ist.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „The Goodness of Milk and Tips for Optimum Benefits“. (redaktionelle Bearbeitung as)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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